Erfahrungen Sole-Wärmepumpe

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A

AleXSR700

Bei den hier genannten 45 °C Wassertemperatur sprechen wir von Warmwasser zum Duschen etc.? Sollte man da mittlerweile aufgrund Legionellen etc. nicht 60 °C einstellen und entsprechend kalkulieren?

Ich wollte einmal fragen, wie viel günstiger eine Wärmepumpe wirklich ist im Vergleich zu Gasheizung. In meiner letzten Mietwohnung wurde eine Geothermieheizung verbaut mit der Ankündigung, dass sich die Kosten im bis zu 60 % senken könnten.
Realität war, dass die Kosten um 100-200 % gestiegen sind. Als die Legionellendebatte aufkam und von 45 °C auf 65 °C gestellt wurde, stiegen die Kosten erneut an.
Es existierte keine Photovoltaik Anlage. Der Strom kam also zu 100 % aus dem Netz.
Sind Wärmepumpen da genauso problematisch? Wenn ja, spart man i.d.R. wirklich Geld, wenn eine Photovoltaik Anlage vorhanden ist oder wird es dadurch nur gleichteuer zu Gas?
 
S

Strahleman

Ja, 45° C für Brauchwasser wie z.B. zum Duschen. Mit einer Wärmepumpe ist es sehr ineffizient auf die von dir genannten 60 °C zu gehen. Bei ausreichender Trinkwasserhygiene und v.a. ein regelmäßiger kompletter Wassertausch alle 2-3 Tage ist kein Problem, wenn man auch bei 45 °C Trinkwasser nutzt.

Man muss meist elektrisch mit dem Heizstab zuheizen, was die Stromkosten in die Höhe treibt (daher auch deine Mehrkosten bei deinen bisherigen Erfahrungen). Es ist halt eine Auslegungssache deiner Heizung. Bei einer Wärmepumpe muss man in der Heizflächenauslegung und auch bei der Trinkwassererwärmung ein wenig mehr planen mit Verlegeabstände, Vorlauftemperatur etc.

Ob sich prinzipiell Geothermie im Vergleich zu ner Gastherme rechnet? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Eine Gastherme ist zumindest ohne BAFA-Förderung ein gutes Stück günstiger in der Anschaffung. Auch ob Gas so viel teurer wird in den nächsten Jahrzehnten kann man jetzt nicht sagen. Es ist halt auch deine persönliche Einstellung. Ich würde für mich und meine Familie schauen, dass das Heizen so gut wie möglich ohne fossiler Energie erzeugt wird.
 
A

AleXSR700

Ja, 45° C für Brauchwasser wie z.B. zum Duschen. Mit einer Wärmepumpe ist es sehr ineffizient auf die von dir genannten 60 °C zu gehen. Bei ausreichender Trinkwasserhygiene und v.a. ein regelmäßiger kompletter Wassertausch alle 2-3 Tage ist kein Problem, wenn man auch bei 45 °C Trinkwasser nutzt.

Man muss meist elektrisch mit dem Heizstab zuheizen, was die Stromkosten in die Höhe treibt (daher auch deine Mehrkosten bei deinen bisherigen Erfahrungen). Es ist halt eine Auslegungssache deiner Heizung. Bei einer Wärmepumpe muss man in der Heizflächenauslegung und auch bei der Trinkwassererwärmung ein wenig mehr planen mit Verlegeabstände, Vorlauftemperatur etc.

Ob sich prinzipiell Geothermie im Vergleich zu ner Gastherme rechnet? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Eine Gastherme ist zumindest ohne BAFA-Förderung ein gutes Stück günstiger in der Anschaffung. Auch ob Gas so viel teurer wird in den nächsten Jahrzehnten kann man jetzt nicht sagen. Es ist halt auch deine persönliche Einstellung. Ich würde für mich und meine Familie schauen, dass das Heizen so gut wie möglich ohne fossiler Energie erzeugt wird.
Fossile Brennstoffe sind natürlich nicht erwünscht, aber gleichzeitig ist elektrisches Heizen aus Strom aus Kohlekraftwerken auch nicht besser. Und wenn dazu die Kosten sich verdoppeln bis verdreifachen, dann ist die Frage, ob man nicht erst 20 Jahre später umbauen sollte. Kann technisch nur vorteilhaft sein und das Geld hat man dann potenziell eingespart.

Alles natürlich nur, falls es wirklich so unrentabel ist wie die Geothermie es war.

Zum Thema Wassertemperatur muss ich sagen, dass die Aussage verwirrt.
Auf die "Wasserhygiene" hat man keinerlei Einfluß. Man "verschmutzt" ja sein Wasser nicht. Und auf die Leitungen hat man außerhalb des Gebäudes genauso wenig Einfluß wie auf die Qualität der Stadtwerke.
Ich bin auch nicht sicher, wie man das Wasser komplett tauschen soll. Von möglicher Verschwendung abgesehen, kann man einen Warmwasserspeicher nicht durch duschen o.ä. leeren. Frisches Wasser strömt sofort nach. Somit hat man kein komplettes Wechseln, sondern lediglich eine Verdünnung, die absolut nichts gegen Legionellen hilft.
Man könnte alle 1-2 Wochen den Wasserspeicher auf 60-80 °C erwärmen und alles abtöten, aber auch dann erzeugt man ja enorme Kosten.

Es klingt alles, als wäre die Wärmepumpe ein modernes aber eigentlich noch unrentables und bei wirtschaftlichem Betrieb eher riskantes Unterfangen (Legionellen). Lohnen würde es sich sicherlich, wenn man den kompletten Strom dafür über Photovoltaik kombiniert mit Akkus gewinnen könnte. Aber wenn ich nicht irre, dann kostet eine solche Autarkanlage schnell mal 10-30 k€. Dazu die Kosten für den Akkutausch alle x Jahre/Jahrzehnte.
 
J

Joedreck

Fossile Brennstoffe sind natürlich nicht erwünscht, aber gleichzeitig ist elektrisches Heizen aus Strom aus Kohlekraftwerken auch nicht besser. Und wenn dazu die Kosten sich verdoppeln bis verdreifachen, dann ist die Frage, ob man nicht erst 20 Jahre später umbauen sollte. Kann technisch nur vorteilhaft sein und das Geld hat man dann potenziell eingespart.

Alles natürlich nur, falls es wirklich so unrentabel ist wie die Geothermie es war.

Zum Thema Wassertemperatur muss ich sagen, dass die Aussage verwirrt.
Auf die "Wasserhygiene" hat man keinerlei Einfluß. Man "verschmutzt" ja sein Wasser nicht. Und auf die Leitungen hat man außerhalb des Gebäudes genauso wenig Einfluß wie auf die Qualität der Stadtwerke.
Ich bin auch nicht sicher, wie man das Wasser komplett tauschen soll. Von möglicher Verschwendung abgesehen, kann man einen Warmwasserspeicher nicht durch duschen o.ä. leeren. Frisches Wasser strömt sofort nach. Somit hat man kein komplettes Wechseln, sondern lediglich eine Verdünnung, die absolut nichts gegen Legionellen hilft.
Man könnte alle 1-2 Wochen den Wasserspeicher auf 60-80 °C erwärmen und alles abtöten, aber auch dann erzeugt man ja enorme Kosten.

Es klingt alles, als wäre die Wärmepumpe ein modernes aber eigentlich noch unrentables und bei wirtschaftlichem Betrieb eher riskantes Unterfangen (Legionellen). Lohnen würde es sich sicherlich, wenn man den kompletten Strom dafür über Photovoltaik kombiniert mit Akkus gewinnen könnte. Aber wenn ich nicht irre, dann kostet eine solche Autarkanlage schnell mal 10-30 k€. Dazu die Kosten für den Akkutausch alle x Jahre/Jahrzehnte.
Nein, es kann sehr wirtschaftlich sein. Getreu den Motto: kommt darauf an. Viel Geld kann man mit Eigenleistung sparen bzgl der Installation. Aufpassen muss man auf jeden Fall bei der Auslegung der Flächenheizung. Und für die ganz große Angst vor Legionellen, baut man einen Speicher mit Frischwasserstation ein. Hier kann man die Mehrkosten allerdings nicht wegdiskutieren.
 
S

Strahleman

Fossile Brennstoffe sind natürlich nicht erwünscht, aber gleichzeitig ist elektrisches Heizen aus Strom aus Kohlekraftwerken auch nicht besser.
Richtig, aber dank der hohen Jahresarbeitszahl einer Erdwärmepumpe, die man bei einer intelligenten Auslegung erreichen kann, dann benötigt man sehr wenig Strom. Diesen kann man zudem über regenerative Energien beziehen, z.B. via eigener Photovoltaik-Anlage oder den richtigen Stromanbieter.


Zum Thema Wassertemperatur muss ich sagen, dass die Aussage verwirrt.
Auf die "Wasserhygiene" hat man keinerlei Einfluß. Man "verschmutzt" ja sein Wasser nicht. Und auf die Leitungen hat man außerhalb des Gebäudes genauso wenig Einfluß wie auf die Qualität der Stadtwerke.
Von Trinkwasserhygiene spricht man nicht nur bei Schmutz im Wasser. Zur Trinkwasserhygiene zählt auch der Schutz vor Legionellen. Legionellen kommen immer im Trinkwasser vor. Aber erst bei einer bestimmten Temperatur wird deren Vermehrung unterstützt. Diese Temperaturen liegen zwischen 25 - 50 °C. Wenn man seinen Wasserspeicher also in dieser Temperatur belädt, sollte man das Wasser regelmäßig komplett austauschen. Daher sollte die Größe des Wasserspeichers immer passend zur Anzahl der im Haus lebenden Personen gewählt werden. Dann hat man prinzipiell kein Problem mit Legionellen. Ansonsten hilft auch eine Frischwasserstation, die ist aber locker 1.000 Euro teurer.

Man könnte alle 1-2 Wochen den Wasserspeicher auf 60-80 °C erwärmen und alles abtöten, aber auch dann erzeugt man ja enorme Kosten.
Genau das sollte man nicht machen, da diese kurzfristige Erhöhung der Temperatur (z.B. über die Legionellensteuerung) die Legionellen eher resistent gegen höhere Temperaturen macht.

Es klingt alles, als wäre die Wärmepumpe ein modernes aber eigentlich noch unrentables und bei wirtschaftlichem Betrieb eher riskantes Unterfangen (Legionellen).
Nein, du hast nun nur die negativen Aspekte rausgezogen. Eine falsch eingestellte und ausgelegte Wärmepumpe ist aber in der Tat unrentabler. Legionellen sind auch kein Problem bei richtiger Auslegung. Mit einer Erdwärmepumpe kannst du bei guter Auslegung aus 1kWh Strom 4-5kWh Wärmeenergie erzeugen. In den Betriebskosten nehmen sich Gastherme und Erdwärmepumpe daher wenig. Die Anschaffung ist dank BAFA-Förderung mittlerweile auch auf ähnlichem Niveau. Wenn du eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung verbaust, die heutzutage bei Einbau einer Wärmepumpe mitgefördert werden kann (wenn technisch miteinander verknüpft für eine gemeinsame Regelung), dann bist du mit einer Wärmepumpe günstiger dran.
Zudem kannst du mit einer Erdwärmepumpe passiv Kühlen und eben deinen Strom direkt einspeisen, falls du doch eine Photovoltaik-Anlage auf das Dach packst.
 
A

AleXSR700

Es wurde ja aber hier im Thread mehrfach von 45 °C gesprochen, wovon offiziell alle abraten weil, wie du auch sagtest, sich die Legionellen hier ideal vermehren.
Wie wird denn ein Wärmespeicher komplett entleert? Normalerweise strömt ja immer Wasser direkt nach. Das könnte man nur verhindern, wenn man alle paar Tage einen Luftzulauf öffnet und somit den Speicher entleert.
Das würde aber bedeuten, dass man
a) jedes Mal wieder komplett von teilweise wenigen °C im Winter hochheizen muss
b) man entweder warmes Wasser direkt in den Abguss werfen muss oder jemandem irgendwann kalt beim Duschen wird

Das klingt für mich persönlich alles nicht wirklich ökonomisch oder ökologisch.
Ich verstehe, wenn die Heizung nicht 55 °C aufwärts benötigt, aber das Warmwasser? Ich sehe da noch nicht ganz, wie das realistisch klappen soll ohne oben genannte Probleme.

Und ich sehe Wärmepumpen auch vermehrt bei allen Neubauwohnungen, wo meines Wissens die Mindesttemperatur gesetzlich festgelegt ist und meist keine Photovoltaik Anlagen existieren. Das erscheint mir doch sehr zum Nachteil der Mieter zu werden.

Wie "entleert" ihr denn konkret den Speicher vollständig?

Ich möchte auch Wärmepumpen nicht schlecht machen, sondern versuche sie für mich realistisch zu bewerten. Ohne ausreichend dimensionierte Photovoltaik Anlage scheint sie also eher unrentabel und eventuell nicht wirklich umweltschonend zu sein. Aufgrund des Stromnetzes gibt es auch defakto keinen grünen Strom. Der Löwenanteil wird nach wie vor nicht aus erneuerbaren Quellen erzeugt.
Geht es nur um die Umwelt, dann wäre eigentlich vielleicht sogar Fernwärme als natürlich entstehende Abwärme der Kraftwerke interessant. Wobei ich da die Kennzahlen nicht kenne und es eventuell nur bei KKWs wirklich unweltschonend wäre.
 
Zuletzt aktualisiert 23.11.2024
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