Sanierung 60er-Jahre Haus: Fragwürdige Gutachter-Empfehlungen?

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hanghaus2000

hanghaus2000

Pelletheizung? Da bist Du von einem Lieferanten abhaengig und Du benoetigst mehr Platz im Haus fuer die Lagerung sowie etwas aufwaendiger Service und Reparaturen.
 
N

nordanney

eine Wärmepumpe lohne sich wegen der deutlich höheren Wartungskosten gegenüber einer z. B. Gasheizung
Welche Wartungskosten? Gasheizung ist klar, dass sie jedes Jahr gewartet werden muss inkl. Schornsteinfeger. Aber eine Wärmepumpe ist so wartungsintensiv wie ein Kühlschrank.
 
schwalbe

schwalbe

Der Gutachter ist entweder gut (weil er nur das Allernötigste macht) oder noch nicht über das Jahr 1990 hinausgekommen.
Eine sehr treffende Umschreibung :cool:. Ich dachte bislang eher letzteres, mit euren Rückmeldungen habe ich meine Meinung aber etwas korrigiert.
Wärmepumpe macht nur Sinn, wenn ihr wirklich rundum dämmt und auch auf Bodenheizung umstellt.
Würde ich nicht machen, das tut den alten Häusern nicht gut.
Du hast allerdings recht mit der Dämmung oberste Geschossdecke/Dach sowie den Wasserleitungen.
Heizungsrohre kannst du drin lassen. Das ist ein geschlossener Kreislauf, da gibt es kaum Ablagerungen/Korrosion.
Ich glaube nicht, dass CO² so schnell so teuer wird, dass sich die Zusatzkosten zu euren Lebzeiten rechnen würden.
Bei der Wärmepumpe bin ich wie gesagt zwiegespalten. Mit gedämmtem Dach und besseren Fenstern wäre der Bedarf ja schonmal geringer. Das ganze mit etwas Eigenstromverbrauch, ggf. vergrößerten Heizflächen und leicht abgesenkten Systemtemperaturen. Oder bekomm ich da sofort irgendwelche Schimmelprobleme in der unveränderten Fassade? Ich fände halt den Eigenverbrauch von Solarstrom eigentlich schon charmant, und da wäre ne WP die erste Wahl.
Die Steigerung der CO2-Kosten sehe ich nicht ganz so gelassen wie du. Ich sehe das zwar nicht so dramatisch wie nordanney, erwarte aber schon einen kontinuierlichen Anstieg und betrachte das zumindest als mitentscheidendes Kriterium bei der Systemwahl.
Wie sieht es denn mit einer Holzpelletheizung aus?
Ja, auch Pellets sind eine Überlegung wert. Damit bekäme ich in jedem Fall dieselben Systemtemperaturen hin. Müsste mir mal Gedanken machen, was man da an Lagerfläche braucht. Ich gehe davon aus, dass man normalerweise Staubthematik Sacksilos in den Keller (z.B. altes Ölllager) stellt und die Pellets nicht im abgemauerten Lager "offen" mit Schrägboden lagert? Gibt es da eine Art Standard im Einfamilienhaus-Bereich oder ist das je nach Situation vor Ort unterschiedlich? Ist da beim Brandschutz was zu beachten?
Pelletheizung? Da bist Du von einem Lieferanten abhaengig und Du benoetigst mehr Platz im Haus fuer die Lagerung sowie etwas aufwaendiger Service und Reparaturen.
Naja, bei Öl bin ich auch von einem Lieferanten abhängig. Dass ich bei Öl oder Pellets ab und an den Hörer in die Hand nehmen muss und mir das Lager füllen lassen muss, fände ich jetzt nicht umständlich oder lästig. Ist die Wartung bei Pelletskesseln wirklich so viel aufwändiger? Was ist da im speziellen zu tun und zu zahlen?

Danke für eure Antworten, das ist wirklich hilfreich bei der Meinungsbildung!
 
Mycraft

Mycraft

Moderator
Ich fände halt den Eigenverbrauch von Solarstrom eigentlich schon charmant, und da wäre ne WP die erste Wahl.
Das funktioniert sehr gut im Sommer. Aber im Winter wenn du die Bude warm haben möchtest da kommt dann kaum etwas bis gar nichts vom Dach, sprich genau dann wenn du den selbst erzeugten Strom brauchts hast du keinen und musst zukaufen.
 
H

hampshire

Der Gutachter scheint mir pragmatisch zu sein. Gefällt mir. Alte Gebäude aufs Dichteste zu dämmen kann der Bausubstanz ordentlich Probleme bereiten, dazu gibt es reichlich Beispiele. Nicht umsonst folgte dicht auf den Dämm-Boom der Schimmel-Sanierer-Boom.
Bei Wasserleitungen nur ersetzen, wenn die aus Blei sind. Heizung kann sicherlich bleiben. Elektrik neu würde ich auch machen.
Heizungsseitig finde ich auch neben Pellet Scheidtholzvergaser interessant. Der Gedanke die Systemtemperaturen zu halten und nicht voll durchzudämmen gefällt mir am Besten. Auch dazu gibt es Förderungen.
Photovoltaik und Wärmepumpe wir oft genannt. Sonne gibt es im Sommer, Wärme wird im Winter gebraucht. Wie @KlaRa schreibt: Die Photovoltaik liefert die Energie meist zur falschen Zeit. Dennoch ist Photovoltaik grundsätzlich sinnvoll.
 
schwalbe

schwalbe

Der Gutachter scheint mir pragmatisch zu sein. Gefällt mir. Alte Gebäude aufs Dichteste zu dämmen kann der Bausubstanz ordentlich Probleme bereiten, dazu gibt es reichlich Beispiele. Nicht umsonst folgte dicht auf den Dämm-Boom der Schimmel-Sanierer-Boom.
Bei Wasserleitungen nur ersetzen, wenn die aus Blei sind. Heizung kann sicherlich bleiben. Elektrik neu würde ich auch machen.
Heizungsseitig finde ich auch neben Pellet Scheidtholzvergaser interessant. Der Gedanke die Systemtemperaturen zu halten und nicht voll durchzudämmen gefällt mir am Besten. Auch dazu gibt es Förderungen.
Mir gefällt, dass ihr im Wesentlichen recht einheitlich die Gutachtermeinung stützt. Hatte befürchtet, dass hier ein Glaubenskrieg ausbricht.
Die Wasserleitungen seien nicht aus Blei, das sei eher in den 30er/40ern verbaut worden. Er hat diverse Hähne aufgedreht, da kam nach der langen Standzeit natürlich etwas braune Brühe, nichts beunruhigendes. Dennoch würde ich Wasser wohl mitmachen, da die Leitungen 60 Jahre auf dem Buckel haben und das Thema Abnutzung/Korrosion doch wohl schon ein anderes ist als bei totem Heizungswasser.

Bei Holzvergasern denke ich - ohne mich jetzt genauer darüber informiert zu haben - sofort an erhöhte Wartung und "Dreckelei". Ich weiß vom Hörensagen von Holzvergaser-Blockheizkraftwerk, dass dort je nach Gasqualität (je nach Brennstoff stark schwankend) gerne Probleme mit zugesetzten Wärmetauschern oder anderen Ablagerungen auftreten.

Photovoltaik und Wärmepumpe wir oft genannt. Sonne gibt es im Sommer, Wärme wird im Winter gebraucht. Wie @KlaRa schreibt: Die Photovoltaik liefert die Energie meist zur falschen Zeit. Dennoch ist Photovoltaik grundsätzlich sinnvoll.
Im Winter möchten wir aus Gemütlich/Behaglichkeitsgründen ohnehin mit dem Holzofen im Wohnzimmer zuheizen, sodass wir dann nicht komplett mit der Wärmepumpe heizen würden. Das Dach ist zwar alles andere als Photovoltaik-optimal (Ausrichtung WSW mit geschätzt 55° Neigung), jedoch würde Schnee im Winter schnell abrutschen und PVGIS gibt immerhin noch einen Ertrag von knapp 800 kWh/kWp an. Bei entsprechender Puffer- und/oder Stromspeicherdimensionierung hielte ich eine passablen Eigenverbrauch durch die Wärmepumpe schon für machbar. Natürlich nicht, wenns tagelang schneit und pisst...

Anbei noch ein paar Bilder zum Dachaufbau und -zustand. Der Gutachter empfahl eine Aufsparrendämmung. Ich lese beim Recherchieren Schätzwerte von bis zu 250 €/m², was bei ca. 160m² Dachfläche 40 T€ Kosten bedeuten würde. Dabei bin ich mir nicht sicher, wie alt diese Werte sind (derzeitige Kostenexplosion) und ob netto/brutto. Die Ziegel sollen 40 Jahre alt sein. Kann man die nochmal hernehmen? Werden die überhaupt "sachte" abgedeckt und wiederverwendet oder ist es günstiger (weil schneller), die Ziegel direkt in den Schrottcontainer zu werfen und neu einzudecken?

Dachdämmung.jpg
Westansicht.png
Dach Osten.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Zuletzt aktualisiert 22.11.2024
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