Sanierung 60er-Jahre Haus: Fragwürdige Gutachter-Empfehlungen?

4,70 Stern(e) 14 Votes
Zuletzt aktualisiert 25.11.2024
Sie befinden sich auf der Seite 12 der Diskussion zum Thema: Sanierung 60er-Jahre Haus: Fragwürdige Gutachter-Empfehlungen?
>> Zum 1. Beitrag <<

C

Christian_p

Hallo Nordanney, danke für die Einschätzung.
Genau, es wird ein Zweifamilienhaus, wobei das EG von meinen Eltern und der Anbau mit Altbau-OG von uns bewohnt wird. Das OG im Altbau bekommt bekommt genauso wie der Anbau alle Voraussetzungen (Bad, Zugang, Küchenanschlüsse, Zähler etc.) um in Zukunft eine eigene Wohnung zu werden. Da die Heizungsanlage separat gefördert wird, sollte hoffentlich die Gesamtsumme für zwei Wohneinheiten ausreichen, da das EG ja schon weitestgehend saniert ist.
Dennoch meine ich gelesen zu haben (ohne die Quelle zur Hand zu haben), dass die Vorbereitung (Küchenanschlüsse, Zähler etc.) genügen um es als separate Wohnung zu deklarieren. Hast du hier evtl. einen Hinweis auf "was schriftliches"?
Danke
Christian
 
N

nordanney

Dennoch meine ich gelesen zu haben (ohne die Quelle zur Hand zu haben), dass die Vorbereitung (Küchenanschlüsse, Zähler etc.) genügen um es als separate Wohnung zu deklarieren. Hast du hier evtl. einen Hinweis auf "was schriftliches"?
Müsste ich suchen. Es sollte sinngemäß heißen: Abgeschlossene Wohneinheit mit Bad/WC sowie mit Vorbereitungen für Küche. Also eine echte, abschließbare Wohnung, so wie Du Sie als Mieter angeboten bekommst. Natürlich muss keine Küche drin stehen und auch die Vermietung muss nicht erfolgen. Aber es muss jederzeit möglich sein.
 
schwalbe

schwalbe

Dennoch meine ich gelesen zu haben (ohne die Quelle zur Hand zu haben), dass die Vorbereitung (Küchenanschlüsse, Zähler etc.) genügen um es als separate Wohnung zu deklarieren. Hast du hier evtl. einen Hinweis auf "was schriftliches"?
Hier der Auszug aus dem Infoblatt "KFW-Informationen für Sachverständige zur Anwendung der KfW-Produkte Energieeffizient Bauen und Sanieren":

wohneinheit.PNG
 
C

Christian_p

@schwalbe : Danke für da Heraussuchen.
Diese Formulierng lässt genu genommen immer noch Spielraum für Interpretationen...aber wie gesagt...wenn es bei mir nicht mit zwei Wohneinheiten zzgl Heizung für beide Wohneinheiten reichen sollte, dann wird es eh zu viel... ;-)
 
schwalbe

schwalbe

Gestern hatte ich eine Dachdeckerei vor Ort um für die Dachsanierung ein erstes Angebot zu bekommen. Die beiden "Jungs" (120kg und 140kg) brauchten erstmal ne Kippenpause, nachdem sie sich aus ihrem Seat Leon rausgeschält hatten und haben im Anschluss direkt die Holzleiter geschrottet, die unters Dach hochführt. Insgesamt waren sie nur ne gute halbe Stunde vor Ort.
Für eine Aufsparrenämmung inkl. Anpassung des Dachüberstands, Dämmung der Gaube und Neueindeckung mit Frankfurter Pfanne hat er mir einen Preis von 150 bis 170 €/m² in Aussicht gestellt. Damit wären wir bei 200m² Dachfläche bei ca. 34.000 €. Obendrauf kämen noch die neuen Dachrinnen und die Einblechung des Kamins. Er macht generell Festpreise, in unserem Fall würde er den auch bis Jahresende halten, wenn wir das Dach noch dieses Jahr machen wollen. Möglicher Start wäre im September.
Ist jetzt mal eine erste Aussage. Ich bin einerseits etwas überrascht, dass er schon so früh starten könnte, andererseits natürlich auch nicht schlecht, wenn schon zeitig was voranginge. Habe eben direkt den zweiten Dachdecker angefunkt, dass er auch mal mit rauskommt und sich die Bude ansieht...
 
schwalbe

schwalbe

So, nochmal ein kleines Update.
Gestern war Schlüsselübergabe. Ab sofort sind wir für die Hütte verantwortlich, das bedeutet insbesondere bis auf weiteres regelmäßig schauen, wieviel Wasser im Keller nachläuft. Der Nachbar (und einer der drei Verkäufer) hat das bislang netterweise noch miterledigt. Hier ein Bild der Situation:

sanierung-60er-jahre-haus-fragwuerdige-gutachter-empfehlungen-510737-1.JPG


Der gute alte Bastler (Werkzeugmacher) hat hier einen Blechtrichter mit irgendwelchem zähen, klebrigen Dichtzeug angebracht. Ursprünglich war an den Trichter dann ca. 7m Schlauch angeschlossen, den er hinter der Werkbank rumverlegt und einen Raum weiter in der Waschküche in den Gully geführt hat. Wie lang genau das so "funktioniert" hat, weiß keiner genau. es dürften aber 20-30 Jahre sein...

Im Anschluss kam dann noch ein GU vorbei, den ich empfohlen bekommen habe und der über 10 Jahre Top-Bewertungen eingefahren hat.
War ein klasse Gespräch (endlich mal! nach so vielen Pfeifen vor Ort...). Eigentlich war der Termin gestern nur anberaumt, um o.g. Wassereintritt zu begutachten und zeitnah dicht zu bekommen sodass jetzt nicht noch monatelang Wasser reinläuft. Dazu hatte er seinen "Keller-Fachmann" mit dabei. Auch er hat nochmal Feuchte gemessen. Direkt über der Bodenplatte sind die Werte hoch, aber für das Alter normal. Nur wenige Zentimeter weiter oben nimmt die Feuchte dann stark ab.
Einige Außenwände sind in miesem Zustand, besonders dort wo kaum Luft rankommt (z.B. Ölraum, Werkstatt hinter den unverrückbaren Werkbänken):

sanierung-60er-jahre-haus-fragwuerdige-gutachter-empfehlungen-510737-2.JPG


Eine Billiglösung mit Sanierputz könne man machen, das dann aber auch alle 5 Jahre wiederholen, weil das keine Dauerlösung sei. Empfohlen wurde eine Abdichtung per Injektion, die sich auch über die Jahrzehnte bewährt. Kostet natürlich reichlich (20k+), man könne sich aber auch auf die wichtigsten Räume konzentrieren, diese komplett sanieren und den restlichen Keller dann eben später nachholen.

Als das Kellerthema dann erledigt war, ist der Keller-Mann wieder abgezogen. Ich hatte mir vorgenommen, den GU dazu zu nötigen, sich das ganze Haus anzuschauen, wenn er schonmal da ist. Das war aber gar nicht nötig, weil er von sich aus penibelst durch jeden Raum gegangen ist, Notizen gemacht, Maße genommen, Skizzen gemacht hat, um mir dies und das zu erklären. Er war recht angetan von unseren Vorstellungen und dass ein gewisser Wissenstand vorhanden ist und er nicht bei Adam&Eva anfangen muss.

Wir sind jetzt so verblieben, dass wir (ich) außen rund um den Wassereintritt händisch aufgraben und er dann die punktuelle Abdichtung an der Elektroleitung macht. Außerdem sollen wir baldmöglichst die Tapeten runterreißen und den Boden aufmachen, um dann die bestehende Substanz besser beurteilen zu können.
Parallel dazu ist jetzt das ganze Antragsthema noch zu klären (KfW, iSFP). Hier steige ich noch nicht ganz durch, wann was von wem wo eingereicht werden muss und ob die Bewilligung jeweils abgewartet werden muss oder ob "auf eigene Gefahr" losgelegt werden kann. Der BAFA ist jedenfalls ein träger Haufen, da sind sich alle einig... :rolleyes:

Ich habe mit ihm jedenfalls ein sehr gutes Gefühl und habe vor, das ganze Ding mit ihm durchzuziehen. Ein bodenständiger, erfahrener Typ, so alt wie das Haus, aber trotzdem technisch in der Gegenwart. Geduldig, erklärungsbereit, pragmatisch. Ein kleiner Zimmereibetrieb, der sich auf Komplettsanierungen spezialisiert hat. Dach und Trockenbau machen sie selbst, für andere Gewerke gibt es zuverlässige Partner, die bei Problemen aber auch rigoros aussortiert werden.

Am Wochenende habe ich schonmal etwas Brennholz aus dem Treppenhaus demontiert...

sanierung-60er-jahre-haus-fragwuerdige-gutachter-empfehlungen-510737-3.JPG
sanierung-60er-jahre-haus-fragwuerdige-gutachter-empfehlungen-510737-4.JPG
sanierung-60er-jahre-haus-fragwuerdige-gutachter-empfehlungen-510737-5.JPG


Und zu guter Letzt noch ein nettes Vorwort aus einem Modernisierungsbuch, das ich mir gerade reinziehe:

20210710_183725.jpg
 
Zuletzt aktualisiert 25.11.2024
Im Forum Bauplanung gibt es 4898 Themen mit insgesamt 97923 Beiträgen


Ähnliche Themen zu Sanierung 60er-Jahre Haus: Fragwürdige Gutachter-Empfehlungen?
Nr.ErgebnisBeiträge
1Altbau sanieren oder Neubau? Erfahrungen? 35
2Energetische Sanierung und Anbau, KFW 261 Beispiel 51
3Doppelte KFW 297 Förderung durch zwei Wohneinheiten? 16
4Doppelhaushälfte mit 2 Wohneinheiten KFW 10
5Einfamilienhaus (2Etagen+Wohn-Keller+ausgebautes Dach) etwa 200qm -Änderungen 162
6KfW-Förderung für 2-3 Wohneinheiten trotz Selbstnutzung möglich? 10
7KFW 55 in Teilbeheiztem Keller - Kaltkeller 31
8Grobe Kostenschätzung - 6 Wohneinheiten 85m2 Österreich + 200m2 17
9Anbau für 4 köpfige Familie am Waldrand 24
10Ab wann lohnt sich eine Wärmepumpe im Altbau? 13
11Neubau KfW 55 EE unterschiedliche Meinung Energieberater und GÜ 27
12Kosten für ein Einfamilienhaus Neubau, 2 Vollgeschosse, ohne Keller 18
13KfW Energieeffizient Bauen 11
14KfW Förderzusage - Änderungen am Haus danach möglich? 10
152 Wohneinheiten auf 185qm Grundfläche ?! 21
16Zusatzkosten für Wohneinheiten 99
17Wohnung verkaufen Kredit auf Haus übernehmen machbar? 16
18Welcher Anbieter KFW 70 / Hausbau für 250.000€ 24
19Basis Info Heizkörper Tausch Altbau 14

Oben