Ob das üblich ist kann ich mangels Erfahrung leider nicht beurteilen. Ich finde den Gedanken jedoch befremdlich, weil es am Ende ein "Wasch mich, aber mach mich nicht nass" oder "Ich will meinen Kuchen haben aber gleichzeitig auch essen" Thema ist. Der Investor will jetzt das Geld, will keine Kapitalbindung und kein Risiko und trotzdem später noch einmal verdienen. Wird es kein Bauland, gewinnt er jetzt, wird es Bauland gewinnt er später ein zweites Mal. Im umgekehrten Fall, wenn der Bodenrichtwert fallen sollte, wird er dagegen wohl keinen Ausgleich leisten. Maximaler Gewinn ohne jedes Risiko ist in meinem Empfinden etwas komisch.
Das wäre ja in etwa wie wenn man sich scheiden lässt, von der Exfrau jedoch fordert, dass man den Lottogewinn haben will, sollte sie in zehn Jahren doch gewinnen. Oder wenn man seinen rostigen Bus zum aktuellen Marktwert verkauft aber gleichzeitig fordert, dass man die Verfünffachung des Wertes später noch haben will, sollte die Rostlaube doch plötzlich so wertvoll sein wie ein Samba Bus. Oder wenn ich Aktien verkaufe weil ich jetzt Geld will, aber von irgendjemandem fordere, dass ich später doch gerne am Gewinn beteiligt werden möchte, sollte der Kurs nach dem Verkauf steigen.
Eine 50/50 Regelung im Sinne einer Risikoverteilung könnte ich vielleicht noch verstehen, aber so ist mir das viel zu einseitig zum Nachteil des Käufers formuliert. Wenn der Investor an einer Wertsteigerung verdienen will, sollte er die Kapitalbindung, die Opportunitätskosten und das Risiko selbst tragen und das Grundstück die nächsten 20 Jahre halten.