Nochmal zum Risiko:
Ich wohne nicht am Elb- oder Donauunterlauf, sondern eher im Oberlauf und am Altwasser. Seit 100 Jahren gibt es einen Kanal, der über ein Stausee zum Kraftwerk führt. Es gibt auch noch landwirtschaftliche Überflutungsflächen. Damit das Kraftwerk bei Hochwasser weiterarbeiten kann und kein Acker überschwemmt wird wird das Hochwasser ins Altwasser geleitet. Hier wurde der Damm schon mehrfach verstärkt und wird auch gewartet, Bäume gefällt,...
Natürlich kann theoretisch so ein Damm brechen, dann käme es zu HQEXTREM und wenn jetzt nichts unternommen wird und ich die Haustüre aufmache steht das Wasser irgendwann 60cm in meinem Wohnzimmer. Das wird nicht gleich passieren, ich bin nicht der niedrigste Bereich im Wohngebiet und vermutlich wird das Wasser dann wieder in den Kanal geleitet oder/und auf die landwirtschaftlichen Überflutungsflächen. Das wird vermutlich den Kraftwerksbetreibern und den Bauern nicht gefallen. Es gibt auch noch THW und Feuerwehr, die vermutlich probieren werden den Damm zu reparieren. Auf jeden Fall könnte es in so einem solchen Fall auch sein, dass die 60cm nicht erreicht werden oder sogar nichts passiert. Es ist auch noch nie passiert in den letzten 70Jahren, seit es dieses Wohngebiet gibt. Kein einziges der umliegenden über 100 Häuser hat irgend einen Hochwasserschutz und fast alle haben einen Keller.
Ich baue ohne Keller Massiv mit Ziegeln, Beton und Styropor und Fließen auf dem Boden, also keine Holz-/Pappschachtel. Das Haus wurde extra schon ein wenig hochgesetzt um für ein mögliches Starkregenrisiko gesichert zu sein. Natürlich kann immer alles passieren.....
Ich kann so einen Schaden schlecht schätzen, vermutlich liegt er aber im Bereich von 10000€ +/- das Wasser ist ja nicht wie im Katastrophenfilm in 2 Minuten im Haus. Ich habe eine Elementarschädenversicherung, die Hochwasserschäden übernimmt (100€/Jahr)
Mittlerweile habe ich neben den Infos vom Bauamt noch andere Informationen eingeholt, es gibt prinzipiell drei Möglichkeiten. Gesetzlich ist das ganze schwammig formuliert, man sollte sich schützen, es ist nicht festgelegt, was man machen muss, das wurde mir auch vom Bauamt bestätigt:
1. Haus 80cm hochsetzen: Am sichersten! Das wäre ein völlig anderes Hauskonzept, wie ich mir es vorstelle. Ich möchte möglichst barrierefrei bauen und eben in den Garten und ins Haus kommen. Dies kommt für mich nicht in Frage. Nach Rücksrpache habe ich auch viele Kosten dieses Konzeptes deutlich unterschätzt und die erhebliche Bauverzögerung könnte zusammen sogar 30 000€ und darüber betragen. Von der Versicherung anerkannt
2. Mobile Hochwasserverbauung um das Haus mit Bodenabsicherung: Sehr sicher, aber auch ca. 20000-30000€. Von der Versicherung anerkannt.
3. Mobile Hochwassersicherung am Haus: Je nachdem wird das gröbste im Idealfall sogar alles verhindert, vor allem wenn das Hochwasser nicht lange ansteht bietet dieses System guten Schutz. Es gibt hier mehrere System, mein favorisiertes wurde vom TÜV bis 60cm zertifiziert. Von der Versicherung anerkannt. 3000-4000€ ich bekomme noch ein genaues Angebot --> Aller Voraussicht nach wird es dieses System
Zusätzlich lasse ich noch die Wärmepumpe und Sicherungskasten etwas höher anbringen, Strom kommt zum Glück vom Dach.
Nach einem Telefonat mit dem Bauamt spricht nichts gegen das mobile System.
Aber schon lustig, was da alles an Beträgen kommt, wenn man nach ERFAHRUNGEN mit Hochwasserschutzsystemen fragt... man kann sich mit allem Geld der Welt nicht gegen alles absichern und wenn man ein Haus baut muss man Prioritäten setzten und mit Risiken leben...
falls jemand SELBST Erfahrungen mit mobilen Dammriegelsystemen gemacht hatte wäre ich wirklich dankbar