Sondertilgen oder am Markt anlegen? Alternativen?

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E

exto1791

Ich würde versuchen so gut wie nur möglich zu streuen.

In der heutigen Zeit kannst du gute 6-8% am Aktienmarkt ohne großartiges Risiko in Form von ETF's erzielen - dies sollte man mMn schon ausnutzen, wenn man Geld übrig hat! Hierzu ist definitiv auch kein Berater notwendig, der dir nochmal 4-5% aus der Tasche zieht.

Nichtsdestotrotz werden wir es auch so handhaben, dass wir versuchen den Kredit (wir haben unseren Hauskredit entsprechend gesplittet) mit der niedrigsten Zinsbindung so schnell wie möglich abzubezahlen - somit auch sonderzutilgen, so dass das Risiko einer eventuell erhöhten Zinslast in Zukunft etwas sinkt.

Ich halte halt die Sondertilgung nach 15 Jahren mit dem angesparten Geld in Form von ETF's sehr riskant... Wenn deine ZB ausläuft und der Zins in 15 Jahren bei 5% liegt, der Aktienmarkt mit den ETF's aber aktuell noch nicht rentabel genug ist um auszubezahlen hast du ein Problem...

Fakt ist:

Sondertilgen so viel wie es geht --> keine Probleme mit irgendwelchen Aktienkursen, Auszahlungen der ETF's ---> Was weg ist, ist weg - Schuld bei der Bank sinkt

ETF's --> mehr Rendite, wirtschaftlich gesehen sicherlich "sinnvoller" aber mehr Risiko bzw. Problemchen die im Nachgang auftauchen können.

Letztlich musst du dich wohl fühlen mit der Entscheidung... Es kommt auch auf den "Typ Mensch" an.. Bist du eher sicherheitsbedürftig, dann würde ich deutlich mehr Geld in Sondertilgung stecken. Bist du eher im Bereich Finanzguru, dann würde ich ein ordentliches Sümmchen anlegen.
 
kati1337

kati1337

Befinden wir uns zum Ende der Zinsbindung in 10/15 Jahren in einer Rezession, so ist sie Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Zinsniveau niedrig ist, sehr groß und man kann günstig weiter finanzieren.
Ist hingegen Hochkonjunktur angesagt und das Zinsniveau entsprechend hoch, so ist ein lukrativer Verkauf des ETF und eine abschließende SoTil möglich.
Da ist tatsächlich was dran, so hatte ich das noch gar nicht gesehen.
Wir haben all unsere Tilgungsraten so niedrig wie möglich angesetzt und packen dafür anfänglich 750 € und später 1.500 € im Monat in den MSCI World.
Wenn Du ein gesundes Verhältnis zum Risiko hast, fährst Du mit der Strategie ganz gut.
Man kann natürlich auch mischen und bspw. 60 % des Überschusses in jährliche SoTil packen und den Rest in einen ETF-Fondssparplan.
Ja das ist die große Frage. Ich glaube, dass wir ETF oder ähnliche marktabbildende Anlagen nutzen wollen, da bin ich mir mittlerweile relativ sicher. Machen ja auch viele hier. Nur wie verteilen weiß ich noch nicht. Wir tilgen aktuell die üblichen 2%. Einen Teil des Überschuss in Sondertilgung zu stecken wäre eine Option, denn weniger Risiko durch weniger Restschuld. Aber wenn ich es ausrechne ist natürlich jeder Euro in der Sondertilgung weniger wirtschaftlich als im ETF.
Ich tendiere aktuell so zu 30% Sondertilgung und 70% ETF. Bin mir da noch nicht sicher.
Genau das find ich so gefährlich . Du zockst nicht mit Spielgeld dass du eh über hast . Und wenn der MSCI World so super is , dann nehm ich jetzt alles was ich hab , hau das da rein u miss nie mehr arbeiten (-;
Könntest du theoretisch machen, wenn du dich irgendwie über Wasser halten kannst solange das Geld am Markt "arbeitet".
Egal ob man das Geld jetzt als Sparrate übrig hat am Ende des Monats, das macht es ja noch lange nicht zu Spielgeld. Gleichermaßen "zockt" man aber jetzt nicht wie im Casino wenn man in einen MSCI World investiert. Die Abstürze die man auf diesen ETF in der Zeitreihe sehen kann sind keine zufälligen Tiefs, das sind irgendwelche globalen (Finanz-)Krisen. Z.B. die Krise von 2008 , oder auch 2020 mit Corona. Da sieht man dann tiefe Drops im Kurs, allerdings hat sich der MSCI World immer schnell wieder davon erholt. Blöd ist das nur, wenn du GENAU während eines solchen Drops an dein Geld musst, und keine Möglichkeit hast zu warten bis sich der Kurs erholt.

Wir tilgen 2% (2210€ ) und legen die Differenz zu 3% (~750 €) an. Zinsbindung ist 15 Jahre. Ebenso Team A1JX52 (bis sich halt A2PKXG lohnt).
Die schaue ich mir mal an.
Die Differenz zu 3% anzulegen klingt auch nach einer interessanten Idee. Werde ich mal mit rumrechnen.
Wir überlegen, auch eine weitere Immobilie anzuschaffen und zu vermieten. Aktuell noch nicht, aber wenn wir in 1-2 Jahren unsere Einkommenssituation weiter verbessert haben könnten wir das locker leisten.
Habt ihr da viel Arbeit mit den vermieteten Wohnungen?

Kurz zum Verständnis: "So niedrig wie möglich" bedeutet für uns ohne SoTil über die regelmäßigen Tilgungen bis zur Rente abbezahlt. Alles andere über den ETF ist dann Bonus.
So ist das bei uns auch. Wir würden ohne Sondertilgung auch bis zur Rente fertig werden wenn die Zinsen bei der Anschlussfinanzierung jetzt nicht explodieren, mit Sondertilgung allerdings deutlich schneller. Und wer wäre nicht gerne früher schuldenfrei. ;)
Wenn's am Markt richtig gut liefe könnten wir die Restschuld sogar zu einem großen Teil wegdrücken am Ende der Laufzeit.
Auf die Kapitalerträge des EFT sind aber noch ca. 25% Kapitalertragssteuer zu zahlen. Zudem ist Vergangenheit Vergangenheit und Zukunft ist Zukunft. D. h. aus Vergangenheitsdaten auf die Zukunft zu schließen, kann gefährlich sein ...
Das mit der Steuer stimmt natürlich, aber selbst abzüglich der Steuer performen ETF aktuell deutlich besser als alles was du so an festen Anlagen findest.
Aus Vergangenheit auf die Zukunft zu schließen ist am Geldmarkt die einzige Möglichkeit, die wir haben.
Es garantiert dir auch niemand, dass die Immobilien so viel wert bleiben. Oder der Euro überhaupt als Währung bleibt. Oder der dritte Weltkrieg nicht ausbricht bevor deine Zinsbindung endet.
Ich halte halt die Sondertilgung nach 15 Jahren mit dem angesparten Geld in Form von ETF's sehr riskant... Wenn deine ZB ausläuft und der Zins in 15 Jahren bei 5% liegt, der Aktienmarkt mit den ETF's aber aktuell noch nicht rentabel genug ist um auszubezahlen hast du ein Problem...
Das ist gerade die Frage - habe ich dann wirklich ein Problem?
Also ETF sind ja kein Kuchen, die werden nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt X fertig. Die Kurse steigen normalerweise relativ konstant an. Man kann die Anteile jederzeit verkaufen und sein Geld abzgl der Steuern da wieder rausholen. Ungünstig ist nur, wenn man das machen will während gerade zB eine Corona-Pandemie die komplette Welt in eine Krise gestürzt hat und der gesamte WELT-Markt abgesoffen ist. Dann ist das Depot ggf deutlich weniger Wert als noch vor einem Jahr. Sowas erholt sich - so zeigt die Vergangenheit - innerhalb kurzer Zeit wieder. Aber wenn ich gerade in einem Krisen-Jahr an meine Kohle ran muss, dann habe ich in der tat ein Problem.
Eine Option wäre natürlich, dann eine Anschlussfinanzierung mit kurzer Laufzeit zu machen, und die Kohle aus dem Depot zu ziehen sobald es sich etwas erholt hat. Oder das halt nicht zu tun, und die Kohle mit weniger Rendite aus dem Markt zu ziehen. Das müsste man dann entscheiden.

Ein wirkliches Risiko hast du mit Geld, das du im Weltmarkt anlegst, eigentlich nur wenn der Weltmarkt als ganzes zusammenbricht. Aber ich glaube die Folgen von sowas spannen VIEL weiter als mein armes, kleines Häuschen im Ammerland. Welche Folgen das politisch und überhaupt überall hätte, wer kann das schon abschätzen?

Ich meine hier wird davon ausgegangen dass so ein ETF im Schnitt immer positiv Performt…. Dachte man damals von der Telekom auch ….

Aber das kann doch auch mal runter rauschen.
Wie gesagt - ich glaube wenn eine Abbildung des Marktes "Welt" insgesamt runterrauscht, dann stehen wir global vor Problemen die meine Hausfinanzierung sehr nichtig erscheinen lassen.
Die Telekom ist eine einzelne Aktie. Ich würde niemals mein Geld für meine Altersvorsorge in eine einzelne Firma investieren. In World-ETFs investiert man idR in tausende Firmen.
 
Tassimat

Tassimat

Bei der Steuer ist erstmal der jährliche Sparerpauschbetrag zu berücksichtigen. Am Jahresende schnell noch verkaufen und neu kaufen, bis der voll ausgenutzt ist.

Ansonsten teile ich die Meinung in ETFs anzulegen, wobei ich trotzdem selber noch einen kleineren Teil Sondertilge. Fühlt sich einfach besser an.
 
Schimi1791

Schimi1791

...
Ansonsten teile ich die Meinung in ETFs anzulegen, wobei ich trotzdem selber noch einen kleineren Teil Sondertilge. Fühlt sich einfach besser an.
Die Sondertilgung ist halt eine recht risikoarme "Anlage", entfällt aber bei uns. Wir haben einen Teil des (Haushalts)Überschusses in ETF, einen Teil in ausgesuchte Einzelwerte. Mit etwas Glück (!) kann sich das lohnen - siehe Tesla und Nvidia in den letzten Jahren (keine Handlungsempfehlung). Kurzfristig liquide Mittel sind auch vorhanden. Von Vermietung würde ich absehen.
Eine pauschale Antwort darauf wird es nicht geben können ...
 
K

Kokovi79

Die Frage Aktien-ETF oder Sondertilgung hängt von Deinem persönlichen Risikoappetit ab. Finanziell betrachtet, handelt es sich um ein Zinsdifferenzgeschäft, bei dem sich auch schon viele Profis wie Hedgefonds oder Großbanken verspekuliert haben. Grundsätzlich sorgt der Kapitalismus natürlich dafür, dass in Unternehmen ein Wertzuwachs stattfindet, von langfristig ca. 4 bis 6%. Die 8% der letzten zehn Jahre sind historisch gesehen ein Sonderfall - hier wird durchaus auch diskutiert, inwiefern die Unternehmen "teuer / hoch" bewertet werden und inwiefern die niedrigen Zinsen eine Rolle spielen. Steigende Zinsen können auch niedrigere Aktienkurse bedeuten, weil "sicherere" Anlagen relativ attraktiver werden und gleichzeitig der Fremdkapitalhebel für Unternehmen teurer wird, so dass die Eigenkapitalrendite sinkt.

Hättest Du das Geld im MSCI-World-ETF zudem 2003 oder Anfang 2009 benötigt, hättest Du ein Problem gehabt. Wirst Du arbeitslos oder berufsunfähig, fährst Du ebenfalls mit der Sondertilgung besser.

Ich würde daher trotz aller Versuchungen wenigstens 50% in die Sondertilgung stecken.
 
Tassimat

Tassimat

Finanziell betrachtet, handelt es sich um ein Zinsdifferenzgeschäft, bei dem sich auch schon viele Profis wie Hedgefonds oder Großbanken verspekuliert haben.
Genau. Führt man das Spiel noch extremer, dann könnte man einen diese vielbeworbenen 0%-Kredite in Anspruch nehmen, alles in ETFs stecken und einfach den Gewinn an der Börse nebenbei mitnehmen.

Hättest Du das Geld im MSCI-World-ETF zudem 2003 oder Anfang 2009 benötigt, hättest Du ein Problem gehabt.
Oder 2020, zu Beginn der Corona-Pandemie. Das hat mich ein bisschen getroffen und gut Geld gekostet. Rechnungen mussten bezahlt werden, aussitzen war nicht.
 
Zuletzt aktualisiert 22.11.2024
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