KfW BEG Förderung gestoppt 261, 262, 263, 264, 461, 463, 464

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H

Hausbau 55

Hallo Zusammen,
grundsätzlich ist die Enttäuschung vieler zukünftiger Bauherren zu verstehen. Ich gehöre zu den ersten Antragsteller aus 07/2021 und wir werden vermutlich schon Ende Februar ins neue Häuschen einziehen. Unser Bungalow wird ein KfW-Effizienzhaus 55 EE mit ca. 90 m² Wohnfläche. Diese Größe ist für uns ausreichend. Als angehender Ruheständler lese ich hier oft von Wohnfläche jenseits 150 oder 200 m². Bei Baupreisen von 2.500 Euro/m² und mehr entspricht die entfallende Förderung etwa 8 - 10 m² Wohnfläche. An eurer Stelle würde ich den Neubau eines Hauses nicht in Frage stellen. Meine Gedanken würden in Richtung möglicher Reduzierung von Wohnfläche gehen. Spätestens wenn die Kinder eigene Wege gehen freut man sich über etwas weniger Wohnfläche.
 
P

Pinkiponk

Warum sollte der allgemeine Steuerzahler ...
Weil auch "Häuslebauer" zu den allgemeinen Steuerzahlern gehören.

(u.a. Mieter, die nie bauen können werden)
... oder wollen; ein Haus zu bauen bedeutet Einschränkungen, die nicht jeder auf sich nehmen möchte.

... für einen Standard, der gängig ist
Das weiß ich tatsächlich nicht, ob das 55er-Haus Standard ist oder als Standard deklariert wird, weil es dank der Förderungen recht häufig gebaut wurde. Ich ging davon aus, dass Energieeinsparverordnung/Gebäudeenergiegesetz der Standard sind. Aber ich weiß es wirklich nicht.

Warum sollte man der Mittelschicht die Häuser subventionieren?
Weil Menschen, die in ihre eigenen Häuser umziehen, Wohnungen frei machen? Oder weil auch die Mittelschicht sich selbst und andere subventioniert und somit vielleicht auch das Recht auf Vergünstigungen hat? (Ich bin der Ansicht, man muss auch gönnen können, zumal die Mittelschicht die Häuser nicht geschenkt bekommt sondern üblicherweise zwei Personen ein Leben lang hart dafür arbeiten und auf anderes verzichten. Mein Mann und ich gehören übrigens nicht zur Mittelschicht.)

Das geld wäre z:B. im kommunalen Wohnungsbau besser angelegt, um vielen zu helfen.
Ja, es wird zumindest die nächsten vier Jahre verstärkt Sozialwohnungsbau betrieben werden. Mal sehen, wer in solchen Wohnungen, zumal mit Kindern, leben will und muss.
 
M

Myrna_Loy

zumal die Mittelschicht die Häuser nicht geschenkt bekommt sondern üblicherweise zwei Personen ein Leben lang hart dafür arbeiten und auf anderes verzichten.
Das könnte man diskutieren. Ich kenne z.B. keinen, der in den letzten 10 Jahren ohne großzügige Hilfe der Eltern oder mit Erbschaften gebaut hat. Sei es ein Grundstück oder durch finanzielle Hilfe. Oder die Eigentumswohnung aus Studien- oder Berufsanfangszeiten, die von den Eltern mitgetragen wurde - und sei es nur über Bürgschaften. Und das gilt auch für die meisten meiner Freunde, die aus eher einfachen Verhältnissen bzw. Handwerkerfamilien kommen.
Ich bin Mitte 40 und was in den letzten Jahren vererbt wurde ist von den Summen her schon fast bizarr.
Wer wirklich einfache Hauseigentümer in spe fördern will, sollte mal die Steuern und Abgaben auf die erste, selbstgenutzte Immobilie vermögensabhängig massiv senken. Aktuell nehmen auch die Millionäre die Fördersummen mit. Das kann ja nicht der Sinn sein.
 
B

Benutzer200

Ich kenne z.B. keinen, der in den letzten 10 Jahren ohne großzügige Hilfe der Eltern oder mit Erbschaften gebaut hat. Sei es ein Grundstück oder durch finanzielle Hilfe. Oder die Eigentumswohnung aus Studien- oder Berufsanfangszeiten, die von den Eltern mitgetragen wurde - und sei es nur über Bürgschaften. Und das gilt auch für die meisten meiner Freunde, die aus eher einfachen Verhältnissen bzw. Handwerkerfamilien kommen.
Eher einfache Verhältnisse und dann großzügige Hilfen und Erbschaften passt aber nicht zusammen.

Im ganz normalen Mittelstand sind die meisten Baufamilien in der Regel mit kleinen Hilfen ausgestattet, aber ich kenne z.B. in meinem Mittelstandsumfeld (Einkommen Familienbrutto zwischen 100 und 140 T€) niemanden, der auf die Hilfe der Familie angewiesen war.
 
11ant

11ant

Wer einen Blick über den Tellerrand wagt, stellt fest, dass das nicht die einzigen Fördertöpfe sind, die leergelaufen sind/leerlaufen werden.
Für Fördermittel gilt eigentlich immer „so lange Vorrat reicht“, weil sie ja aus Fördertöpfen kommen.
Wir planen aktuell ein 40EE und haben schon mit dem Betrag gerechnet :/
Genau das war ja das Problem der bisherigen Förderung: die Bauherren haben die Mittel in ihre Budgetplanung eingestellt. Die Bauherren brauchten ihre Doppelgaragen nicht in einen späteren Bauabschnitt verschieben oder sich gar mit Carports oder offenen Stellplätzen bescheiden, da die Fördermittel die Garage bezahlten. Im Grunde wurde damit also effektiv der Garagenbau gefördert !
Ich denke auch wenn es keine/weniger Förderung für ein 40er Haus gibt wird solange erlaubt ein 55er von den meisten gebaut... In unserem Fall ist der Aufpreis für Haus von 55 zu 40 gut 25k... Und weder ich noch unser Geldbeutel is dafür grün genug...
Das war ein Fehler der bisherigen Förderung: gefördert wurde bereits die direkt nächste Stufe des Klimazielplanes, die von den ökologisch überzeugten Bauherren bereits freiwillig angestrebt wird. Man hätte ein dreistufiges Modell wählen sollen, d.h. Fördermittel erst ab der zweitnächsten Stufe zu geben. Oder zumindest das Effizienzhaus 55 nur in Kombination mit der Einliegerwohnung (einfach, nicht addiert) und erst das Effizienzhaus 40 schon ab der ersten Wohneinheit.
Das weiß ich tatsächlich nicht, ob das 55er-Haus Standard ist oder als Standard deklariert wird, weil es dank der Förderungen recht häufig gebaut wurde. Ich ging davon aus, dass Energieeinsparverordnung/Gebäudeenergiegesetz der Standard sind.
Das wird sich zeigen, da die Förderung für KfW55 ja seit heute künftig wegfällt. Je mehr Bauherren das zum Anlaß nehmen, vom Effizienzhaus 55 auf den gesetzlichen Standard downzugraden, desto höher steigt die Wahrscheinlichkeit für ein beschleunigtes Vorziehen der Erhebung des Effizienzhauses 55 zum neuen gesetzlichen Standard.
 
M

Myrna_Loy

Einfache Verhältnisse, aber abgezahlte Häuschen oder Wohnungen, die durch Erbschaften in den letzten Jahren durch die Wertsteigerung massiv an Wert gewonnen haben. Das passt sehr wohl zusammen. Zumindest im Großraum München und Hamburg. Eine Wohnung in Schnellsen, die vor 20, 30 Jahren für kleines Geld gekauft wurde geht heute auch für hohe sechsstellige Beträge weg.
 
Zuletzt aktualisiert 22.11.2024
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