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Ich habe mir das Plangebiet mal näher zu Gemüte geführt. Die Bebauung ist weitgehend homogen, die Nutzungsschablonen unterscheiden sich kaum. Mehrfamilienhäuser fand ich sehr wenige, insbesondere keine drei- oder mehrgeschossigen. Die Knödellinien, die sonst erheblich unterschiedliche Bereiche voneinander abgrenzen, beziehen sich hier offenbar wesentlich fast nur auf marginale Unterschiede, d.h. 20 cm unterschiedliche Fußboden-, Sockel- oder ähnliche Höhen zu den Nachbarn jenseits der Knödellinien; die Höhenunterschiede im Gelände wird man kaum wahrnehmen. Fast das wesentlichste Unterscheidungskriterium sind hier die Baufenstergrenzen.Schaut im Bebauungsplan mal nach den Knödellinien und den Geschossigkeiten. Mehrfamilienhausriegel sind beliebte Bausteine eines Schallschutzkonzeptes. Auch Ausfahrten von Großgaragen würde ich in die Überlegungen mit einbeziehen.
Mein bevorzugtes Jagdrevier wäre wohl planlinks des Spielplatzes und mit Ausnahme des Schutzwandbogens. Hier gibt es erhebliche Unterschiede hinsichtlich der Nachbarschaft: nebenan und gegenüber bzw. rückseitig als Zaunnachbarn mal Leute der gleichen Bewerberkategorie und mal "T"-Grundstücke oder Alteigentümer. Auch die "T"-Grundstücke sind offenbar in der Regel für "E" Bebauung vorgesehen. Das ist ungewöhnlich, normalerweise geht so ein Campus in Schutzwandnähe an Bauträger, die ihn dicht mit Doppelhäusern bestücken. Auch Hinweise auf Retentionsflächen konnte ich nicht entdecken. Im planrechten Bereich wären die Grundstücke an den Müllwagenwendeplätzen meine Streichkandidaten, planlinks die in unmittelbarer Hörnähe zum Spielplatz (wegen der betrunkenen Halbstarken am Abend).
Ich würde mir an Eurer Stelle mal die ausmultiplizierten Grundstückspreise in den Plan hineinschreiben: die Kandidaten, die knapp über Schwellenpreisen liegen, dürften am schwächsten begehrt sein. Was weiß man überhaupt über den Grad der Überzeichnung, auch aus den Bauplatzvergaben der letzten fünf Jahre ?
Und schaut mal, ob Ihr Exposés des Vermarkters der "T"-Grundstücke ergattern könnt. Einen Informationsvorsprung könnt Ihr da in jedem Fall draus ableiten, eventuell erwägt Ihr ja sogar, dort auf die Warteliste zu gehen. Und denkt immer daran: die Verlierer sind hier Diejenigen, die an die ganze Chose emotional und als Schönheitswettbewerb herangehen. "Wir gehören nicht dazu" ist in diesem Sinne das "Tsjakka-Credo" ;-)