Q
Questie
Hallo zusammen,
ich weiß, die Frage kommt millionenfach, aber ich bin so langsam etwas verzweifelt.
Endlich haben wir ein wunderschönes Grundstück und könnten unseren Traum erfüllen.
Kurz die Voraussetzungen:
Grundstück: 760m², leichte Hanglage (1,5m Gefälle auf 30m), nördlich und westlich angrenzend an öffentliche Straße, östlich und südlich an Nachbargrundstücke.
Haus: ca. 160m² wobei ein Erker im Wohnzimmer die Fläche auf 180m² erweitern soll + Keller, Kniestock ca. 90cm bei 43-48° Satteldach.
Gesamtbudget (exklusive Grundstück): ca. 700.000€ (100.000 Keller, 100.000 Baunebenkosten, 500.000 Haus)
Fertighaus?
Eigentlich war ich mir immer sicher, ein Fertighaus ist das richtige.
Nachdem wir nun aber bei ein paar Herstellern waren, bin ich mir gar nicht mehr sicher - also absolut nicht.
Nachdem sich bereits im Vorfeld die meisten Fertighausunternehmen disqualifiziert hatten und eigentlich nur noch zwei in der Auswahl verblieben sind, hat sich gleich nach dem ersten Termin auch der Hersteller disqualifiziert, den ich viele Jahre im Blick hatte (Bien-Zenker) - besonders weil wir zwei befreundete Familien kennen, die hier erfolgreich und insgesamt recht zufrieden gebaut haben.
Wen ein paar Details interessiert:
So war für uns z.B. ein Keller immer gesetzt, aber anstatt diesen Wunsch zu respektieren, mussten wir dies mehrfach rechtfertigen. Warum? Naja, sparen wir uns den Keller und investieren mehr ins Haus, fällt die Provision größer aus - der Keller wird auch von diesem Hersteller extern vergeben. Keine gute Vertrauensbasis, meiner Meinung.
Auch wollen wir ein Smart Home und zwar ein Herstellerunabhängiges KNX-System, wohingegen uns die ganze Zeit das im Standard enthaltene geschlossene System eines einzelnen Herstellers angepriesen wurde... Und obwohl wir mit einem skizzierten Grundriss kamen, wurde uns nur ein Katalog hingeworfen, aus dem wir einen Grundriss auswählen sollten - als Basis... Das waren nur ein paar Beispiele.
Andere sind uns schon im Vorfeld immer wieder negativ mit unseriösen Köderangeboten aufgefallen, die nicht vorhandene Baugrundstücke anpreisen um vor der Vermittlung einen Werkvertrag unterzeichnet haben wollen (einmal drauf reingefallen - mit Anwalt wieder aufgelöst) oder die uns nach Interessensbekundung mit mind. drei Mails pro Woche zugespammt haben - na wenn man's so nötig hat...
Also doch besser Massiv?
Auf der anderen Seite scheint die Auswahl der Bauunternehmen für Massivhäuser bei uns recht begrenzt zu sein. Der eine will den zweiten Termin direkt bezahlt wissen (ohne architektische Planung oder dergleichen), der andere meldet sich einfach nicht (nachdem er in einem zweiminütigen Telefonat auf die info@... verwiesen hat). Wenn man Bekannte fragt, die schon massiv gebaut haben, bekommt man immer die gleiche Antwort: "Also bitte nicht mit unserem - das war ne Katastrophe" - bis hin zu Wänden, die keine 90° haben oder Kabel, die quer durch Fenster gezogen wurden...
Die letzten zwei verbliebenen (die auch Einfamilienhäuser bauen) sind sehr eng verbandelt, nutzen die gleichen Sub-Unternehmer und den gleichen Architekten und helfen sich auch personell untereinander aus. Hier haben wir bei einem angefragt und das war der einzige, der sich zumindest telefonisch etwas Zeit für uns genommen hat, wollte aber direkt, dass wir schon ein Bodengutachten machen, obwohl wir noch gar nicht wissen, wo auf dem Grundstück das Haus bzw. der Keller genau entstehen soll - hat ja irgendwie auch keinen Sinn.
Zudem scheinen die Kosten mit durchschnittlich 3.000 bis 3.500€ pro m² recht hoch zu sein und da ist dann noch kein Keller, KNX, LAN-Verkabelung oder sonstiger Schnick-Schnack enthalten (vergleich mit Fertighaus zwischen 2.500 und 2.800, inkl. Keller und LAN), sodass wir mit den 180m² wohl nicht hinkommen...
Also doch Fertighaus?:
Heute hatten wir den Termin beim zweiten und letzten Fertighaushersteller in unserer Auswahl (tadaa: Schwörerhaus) und das hat zunächst im Gespräch einen guten Eindruck gemacht. Mit Keller hat man bei Schwörerhaus keine Probleme - kommt ja auch aus der eigenen Fertigung, geht also nicht von der Provision ab.
Wir wurden aber darauf hingewiesen, dass im Keller keine Elektroleitungen verlegt werden (oder nur gegen unbezahlbaren Aufpreis) und dass man das in einem bestimmten Bauabschnitt am besten selbst macht. Dazu solle man einfach auf die Baustelle kommen (am Wochenende, wenn keiner da ist) und das halt einfach selber machen - das Werkzeug würde nach kurzer Absprache auch bereitgestellt - aha... Bekommt man das schriftlich? Nein. Ist das seriös? Hört sich nicht so an!
Zudem wirkt das Musterhaus sehr hellhörig (liest man zum Teil auch so im Netz), soll aber mit 6.000€-Trittschallschutz ganz anders ein - prüfen kann man das natürlich nicht. Als unser kleiner im oberen Kinderzimmer mal testweise gehüpft ist, hat sogar der Kleiderschrank gewackelt und die Lampe im EG gescheppert.
Die Luftheizung mit Be- und Entlüftesystem und Wäremtauscher schien erstmal zu überzeugen, wobei ich da einfach keine Ahnung habe und mir auch schon davon abgeraten wurde, da Luft jetzt nicht gerade viel Energie aufnehmen kann. Zudemm wird an den Auslässen mit einer "Elektroheizung" zugeheizt - ob das so effizient ist? Ich weiß es einfach nicht...
Der größte Dämpfer kam zum Schluss, als man uns eröffnete, dass das Haus in frühestens zwei Jahren stehen könne. Angeblich, weil irgendeine Planungsprüfung des Architekten 9 Monate dauern solle (3 Monate Planung, 1 Monat Baugenehmigung, 9 Monate diese komische Prüfung, ca. 8 Monate Fertigung und dann noch der Ausbau). Wie war das mit Fertighaus ist schneller?! Kommt mir komisch vor und genauer konnte/wollte man darauf nicht eingehen. Aber jeder der schneller bauen könne "sei eher unseriös, gehe ggf. während des Baus bald pleite und brauche wohl das Geld". Komisch nur, dass man im Netz von viel kürzeren Zeiten liest - auch von Schwörerhaus.
Abgesehen davon, dass das auch gar nicht zu unseren Plänen passt (unser Kleiner kommt in 1,5 Jahren in die Schule und wir ziehen 30km um - September nächsten Jahres wäre schon anzuvisieren), wird das auch mit dem Kredit schwierig. Zwar muss man zur Planung nur 10% anzahlen und die restlichen 90% bei Fertigstellung/Abnahme. Aber entweder nimmt man schon am Anfang einen Kredit und zahlt dann bei dem langen Zeitraum Bereitstellungszinsen oder man hat das Risiko, weil man nicht weiß, wie sich die Zinsen die nächsten zwei Jahre entwickeln.
Dazu kommen viele Fragen, die einem keiner so recht beantworten will:
Kann man bei Massivhaus auch auf eine Lufheizung setzen oder ist eine Fußbodenheizung sinnvoller? Erreicht man da auch ein kfw xy und unter welchen Bedingungen/Kosten? Mit KNX kennt sich offenbar gar keiner aus usw.
Am hilfreichsten war bisher ein Telefonat mit einem Architekten, der sich stark für Massivhaus ausgesprochen hat (da lokale Anbieter und höhere Flexibilität), aber auch gleichzeitig mit Planaufträgen der zwei verbandelten Massiv-Bauunternehmen gefüttert wird, sodass man die Objektivität ein Stück weit bezweifeln darf. Zudem hat er sich schon daran gestört, dass wir die Garage nicht bündig zur Nachbargrundstücksgrenze ausrichten wollen, weil sie direkt am Haus angebaut sein soll und die Grenze leicht schräg verläuft, sodass unser Haus dann schief auf dem Grundstück stehen und viel toter Platz entstehen würde. "Aber die Garage baut man IMMER bündig zur Grenze" - phuuuuu....
Gehen wir die Sache denn so falsch an? Leider fehlt mir jemand, mit dem ich mich austauschen kann und so langsam habe ich das Gefühl nur die Wahl zwischen Pest und Cholera zu haben. Klar, dass beim Bau immer Probleme auftreten und nie immer alles reibungslos läuft - keine Frage. Und auch dass man viele schwere Entscheidungen treffen muss. Aber dass schon der Anfang so zermürbend ist, hätte ich nun nicht gedacht.
Bin also über jeden Tipp, jede Klarstellung, jeden Hinweis oder sonstiges wahnsinnig dankbar, denn gerade drehen wir uns im Kreis und kommen nicht so wirklich voran.
Vielleicht muss man auch einfach nur Wüfeln und das Beste hoffen?!
Liebe Grüße
Daniel
ich weiß, die Frage kommt millionenfach, aber ich bin so langsam etwas verzweifelt.
Endlich haben wir ein wunderschönes Grundstück und könnten unseren Traum erfüllen.
Kurz die Voraussetzungen:
Grundstück: 760m², leichte Hanglage (1,5m Gefälle auf 30m), nördlich und westlich angrenzend an öffentliche Straße, östlich und südlich an Nachbargrundstücke.
Haus: ca. 160m² wobei ein Erker im Wohnzimmer die Fläche auf 180m² erweitern soll + Keller, Kniestock ca. 90cm bei 43-48° Satteldach.
Gesamtbudget (exklusive Grundstück): ca. 700.000€ (100.000 Keller, 100.000 Baunebenkosten, 500.000 Haus)
Fertighaus?
Eigentlich war ich mir immer sicher, ein Fertighaus ist das richtige.
Nachdem wir nun aber bei ein paar Herstellern waren, bin ich mir gar nicht mehr sicher - also absolut nicht.
Nachdem sich bereits im Vorfeld die meisten Fertighausunternehmen disqualifiziert hatten und eigentlich nur noch zwei in der Auswahl verblieben sind, hat sich gleich nach dem ersten Termin auch der Hersteller disqualifiziert, den ich viele Jahre im Blick hatte (Bien-Zenker) - besonders weil wir zwei befreundete Familien kennen, die hier erfolgreich und insgesamt recht zufrieden gebaut haben.
Wen ein paar Details interessiert:
So war für uns z.B. ein Keller immer gesetzt, aber anstatt diesen Wunsch zu respektieren, mussten wir dies mehrfach rechtfertigen. Warum? Naja, sparen wir uns den Keller und investieren mehr ins Haus, fällt die Provision größer aus - der Keller wird auch von diesem Hersteller extern vergeben. Keine gute Vertrauensbasis, meiner Meinung.
Auch wollen wir ein Smart Home und zwar ein Herstellerunabhängiges KNX-System, wohingegen uns die ganze Zeit das im Standard enthaltene geschlossene System eines einzelnen Herstellers angepriesen wurde... Und obwohl wir mit einem skizzierten Grundriss kamen, wurde uns nur ein Katalog hingeworfen, aus dem wir einen Grundriss auswählen sollten - als Basis... Das waren nur ein paar Beispiele.
Andere sind uns schon im Vorfeld immer wieder negativ mit unseriösen Köderangeboten aufgefallen, die nicht vorhandene Baugrundstücke anpreisen um vor der Vermittlung einen Werkvertrag unterzeichnet haben wollen (einmal drauf reingefallen - mit Anwalt wieder aufgelöst) oder die uns nach Interessensbekundung mit mind. drei Mails pro Woche zugespammt haben - na wenn man's so nötig hat...
Also doch besser Massiv?
Auf der anderen Seite scheint die Auswahl der Bauunternehmen für Massivhäuser bei uns recht begrenzt zu sein. Der eine will den zweiten Termin direkt bezahlt wissen (ohne architektische Planung oder dergleichen), der andere meldet sich einfach nicht (nachdem er in einem zweiminütigen Telefonat auf die info@... verwiesen hat). Wenn man Bekannte fragt, die schon massiv gebaut haben, bekommt man immer die gleiche Antwort: "Also bitte nicht mit unserem - das war ne Katastrophe" - bis hin zu Wänden, die keine 90° haben oder Kabel, die quer durch Fenster gezogen wurden...
Die letzten zwei verbliebenen (die auch Einfamilienhäuser bauen) sind sehr eng verbandelt, nutzen die gleichen Sub-Unternehmer und den gleichen Architekten und helfen sich auch personell untereinander aus. Hier haben wir bei einem angefragt und das war der einzige, der sich zumindest telefonisch etwas Zeit für uns genommen hat, wollte aber direkt, dass wir schon ein Bodengutachten machen, obwohl wir noch gar nicht wissen, wo auf dem Grundstück das Haus bzw. der Keller genau entstehen soll - hat ja irgendwie auch keinen Sinn.
Zudem scheinen die Kosten mit durchschnittlich 3.000 bis 3.500€ pro m² recht hoch zu sein und da ist dann noch kein Keller, KNX, LAN-Verkabelung oder sonstiger Schnick-Schnack enthalten (vergleich mit Fertighaus zwischen 2.500 und 2.800, inkl. Keller und LAN), sodass wir mit den 180m² wohl nicht hinkommen...
Also doch Fertighaus?:
Heute hatten wir den Termin beim zweiten und letzten Fertighaushersteller in unserer Auswahl (tadaa: Schwörerhaus) und das hat zunächst im Gespräch einen guten Eindruck gemacht. Mit Keller hat man bei Schwörerhaus keine Probleme - kommt ja auch aus der eigenen Fertigung, geht also nicht von der Provision ab.
Wir wurden aber darauf hingewiesen, dass im Keller keine Elektroleitungen verlegt werden (oder nur gegen unbezahlbaren Aufpreis) und dass man das in einem bestimmten Bauabschnitt am besten selbst macht. Dazu solle man einfach auf die Baustelle kommen (am Wochenende, wenn keiner da ist) und das halt einfach selber machen - das Werkzeug würde nach kurzer Absprache auch bereitgestellt - aha... Bekommt man das schriftlich? Nein. Ist das seriös? Hört sich nicht so an!
Zudem wirkt das Musterhaus sehr hellhörig (liest man zum Teil auch so im Netz), soll aber mit 6.000€-Trittschallschutz ganz anders ein - prüfen kann man das natürlich nicht. Als unser kleiner im oberen Kinderzimmer mal testweise gehüpft ist, hat sogar der Kleiderschrank gewackelt und die Lampe im EG gescheppert.
Die Luftheizung mit Be- und Entlüftesystem und Wäremtauscher schien erstmal zu überzeugen, wobei ich da einfach keine Ahnung habe und mir auch schon davon abgeraten wurde, da Luft jetzt nicht gerade viel Energie aufnehmen kann. Zudemm wird an den Auslässen mit einer "Elektroheizung" zugeheizt - ob das so effizient ist? Ich weiß es einfach nicht...
Der größte Dämpfer kam zum Schluss, als man uns eröffnete, dass das Haus in frühestens zwei Jahren stehen könne. Angeblich, weil irgendeine Planungsprüfung des Architekten 9 Monate dauern solle (3 Monate Planung, 1 Monat Baugenehmigung, 9 Monate diese komische Prüfung, ca. 8 Monate Fertigung und dann noch der Ausbau). Wie war das mit Fertighaus ist schneller?! Kommt mir komisch vor und genauer konnte/wollte man darauf nicht eingehen. Aber jeder der schneller bauen könne "sei eher unseriös, gehe ggf. während des Baus bald pleite und brauche wohl das Geld". Komisch nur, dass man im Netz von viel kürzeren Zeiten liest - auch von Schwörerhaus.
Abgesehen davon, dass das auch gar nicht zu unseren Plänen passt (unser Kleiner kommt in 1,5 Jahren in die Schule und wir ziehen 30km um - September nächsten Jahres wäre schon anzuvisieren), wird das auch mit dem Kredit schwierig. Zwar muss man zur Planung nur 10% anzahlen und die restlichen 90% bei Fertigstellung/Abnahme. Aber entweder nimmt man schon am Anfang einen Kredit und zahlt dann bei dem langen Zeitraum Bereitstellungszinsen oder man hat das Risiko, weil man nicht weiß, wie sich die Zinsen die nächsten zwei Jahre entwickeln.
Dazu kommen viele Fragen, die einem keiner so recht beantworten will:
Kann man bei Massivhaus auch auf eine Lufheizung setzen oder ist eine Fußbodenheizung sinnvoller? Erreicht man da auch ein kfw xy und unter welchen Bedingungen/Kosten? Mit KNX kennt sich offenbar gar keiner aus usw.
Am hilfreichsten war bisher ein Telefonat mit einem Architekten, der sich stark für Massivhaus ausgesprochen hat (da lokale Anbieter und höhere Flexibilität), aber auch gleichzeitig mit Planaufträgen der zwei verbandelten Massiv-Bauunternehmen gefüttert wird, sodass man die Objektivität ein Stück weit bezweifeln darf. Zudem hat er sich schon daran gestört, dass wir die Garage nicht bündig zur Nachbargrundstücksgrenze ausrichten wollen, weil sie direkt am Haus angebaut sein soll und die Grenze leicht schräg verläuft, sodass unser Haus dann schief auf dem Grundstück stehen und viel toter Platz entstehen würde. "Aber die Garage baut man IMMER bündig zur Grenze" - phuuuuu....
Gehen wir die Sache denn so falsch an? Leider fehlt mir jemand, mit dem ich mich austauschen kann und so langsam habe ich das Gefühl nur die Wahl zwischen Pest und Cholera zu haben. Klar, dass beim Bau immer Probleme auftreten und nie immer alles reibungslos läuft - keine Frage. Und auch dass man viele schwere Entscheidungen treffen muss. Aber dass schon der Anfang so zermürbend ist, hätte ich nun nicht gedacht.
Bin also über jeden Tipp, jede Klarstellung, jeden Hinweis oder sonstiges wahnsinnig dankbar, denn gerade drehen wir uns im Kreis und kommen nicht so wirklich voran.
Vielleicht muss man auch einfach nur Wüfeln und das Beste hoffen?!
Liebe Grüße
Daniel
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