Grundstückskauf und Hausbau in der aktuellen Situation - Erfahrungen

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M

MachsSelbst

(...)
Früher (oft) wurde bescheidener gebaut bei im Vergleich zum Einkommen höheren Baukosten.
Früher wurde vor allem viel, viel mehr selbst gemacht als heutzutage. Der Anteil derer, die körperlich/handwerklich arbeiten, war früher viel höher als heute. Folglich war man harte Arbeit eh gewohnt, sich also nicht zu schade dafür. Und natürlich kannte man in aller Regel auch jede Menge Leute bzw. hatte Handwerker in der Familie.

Das ist heutzutage nicht mehr so. Nicht nur, dass die meisten Häuslebauer körperliche Arbeit scheuen, weil sie glauben mit den paar Randsteinen oder 3 Tonnen Schotter zerstören sie unverzüglich ihre Gelenke... bei den völlig falsch ausgeführten Übungen im Fitness-Studio passiert sowas natürlich nicht... man wird heutzutage richtig mitleidig angeschaut, wenn man 2 Tage nacheinander in Arbeitshose ums Haus hampelt und Beton anrührt, nach dem Motto "Guck mal... der hatte die 50.000 EUR für den Garten-Landschaftsbauer nicht, so wie wir. Armer Kerl..."
 
N

nordanney

Der Immobilienmarkt wird zusammenbrechen. Und die Zinsen sind historisch gesehen immer noch sehr niedrig.
Damit lieferst Du (auch im Hinblick auf weitere Zinssenkungen) ein perfektes Argument gegen einen weiter einbrechenden Immobilienmarkt. Geld ist genug da und die Zinsen sind niedrig.
Nicht nur wirtschaftliche sondern auch geistig können wir Insolvenz anmelden.
Tut mir Leid, wenn Du das machen musst. Aber was sein muss, muss wohl sein...
 
B

Buchsbaum066

Ein kleiner mir gut bekannte örtlicher Bauunternehmer kauft ein Einfamilienhaus aus seiner weiteren Verwandtschaft. Alles saniert und neu mit 1000 qm Grundstück sehr schöne freistehende Lage in einem Dorf etwa 15 km von einer größeren Kreisstadt entfernt.

Schule, Kiga, Bäcker, Metzger kleiner Dorfladen sind vorhanden. Auch ein größerer Lebensmittelbetrieb mit etwa 400 Angestellten befindet sich im Ort. Dazu im Saale Unstrut Weinbaugebiet.

Er hat das Haus für den Verkauf saniert und für 350.000 Euro angeboten. Nach 6 Monaten steht es für 260.000 zum Verkauf.

Ich schätze es wird in 6 Monaten dann für 180.000 über den Tisch gehen.

Und wir reden hier über ein Haus mit Photovoltaik, Wärmepumpe, Fußbodenheizung usw. Kein Sanierungsfall.

Aber von mir aus, baut in Tübingen oder sonst wo, versenkt euer Eigenkapital, nehmt extreme Kredite auf und arbeitet dann den Rest eures Lebens für die Bank. Jeder wie er will. Es geht eben auch anders.

Klar die modernen Leute von heute haben ja fast nichts mehr. Alles Clean . Von mir aus.
Ich habe meine Scheune und weiß gar nicht was da in den Container soll?

Im hinteren Teil lagern 40 Kubikmeter Holz für Bau und Brennholz. Das ist meine Notreserve.
Es gibt zahlreiche Maschinen wie Drehbank, Bohrmaschine, Schleifbock, Abkantbank usw. Nice to have sozusagen. Die Durchfahrt ist 4 m hoch
5m breit und 10 m lang. Dazu passen noch 2 Autos rein. Und noch 2 Anhänger. Aktuell steht mein Oldtimer Traktor in der Durchfahrt.
Ich schraube gern und bin an der Planung einer Hebebühne die dann auch für Wohnmobile und Transporter geeignet ist.

Eine Scheune oder Halle passt ja heute bei den wenigsten auf das Grundstück und die 5m Traufhöhe wird wohl auch kaum noch genehmigt.

Das sowas den Neid der Besitzlosen auslöst ist mir schon klar. Und da ich ja bekanntlich jemand aus der untersten Einkommensschicht bin muss ich mir halt selber helfen. Es spart ja enorm Geld wenn man alles selber machen kann.

Und nun kann der ROTO MOTO wieder seine Weisheiten darüber preisgeben.
 
N

nordanney

sehr schöne freistehende Lage in einem Dorf
Gehe mal davon aus, dass das Haus in Deiner Region liegt.

Laber daher nicht rum, nenn Ross und Reiter bzw. das Dorf. Thüringen ist am Allerwertesten der Welt und keiner will dort leben.
Deshalb sehen die Preise so aus wie sie sind. Und das wird nicht besser werden. Liegt nicht an den Immobilien, sondern wie so oft an der Lage, Lage, Lage.

Auf dem Dorf in Thüringen ohne Perspektive wird es so werden, wie es auch am Nordpol ist. Ganz schön einsam. Traurige Wahrheit dafür, dass so viele Milliarden in den Aufbau Ost geflossen sind und es dort tolle Städte gibt. Aber halt Städte - Dörfer sind noch mehr out als im Westen.

Das sowas den Neid der Besitzlosen auslöst ist mir schon klar.
Besitzlos in Form von "nur Hausbesitzer"? Vielleicht sollte man lieber den Wert der Immobilien betrachten. Nach Deiner Schilderung sind ja schon tolle Objekte nichts bei Dir in der Region wert. Also sitzt Du auf einem Haufen wertloser Steine, die Du Deinen Nachkommen vermachen kannst. Traurig.
Kommt daher vielleicht Deine Verbittertheit oder Deine negative Einstellung? Ist das Neid auf den Westen?
 
B

Buchsbaum066

Also sitzt Du auf einem Haufen wertloser Steine,

Was macht den Wert eines Hauses aus deiner Sicht denn eigentlich aus?

Also mein Haus am Allerwertesten der Welt, wenn du es genau wissen willst etwa 23 km nördlich von Weimar, der Wiege der deutschen Demokratie, der Stadt von Goethe und Schiller im Vergleich mit einem Haus in einem Vorort von München.

Du kannst in beiden Häusern wohnen. Mehr nicht. Ob das Haus in München 10 mal mehr kostet nützt mir doch auch nichts wenn ich drin wohne.
Der Unterschied ist nur mein Haus ist bezahlt, das Haus in München muss noch 30 Jahre abbezahlt werden.

Paulaner aus dem Faß gibt es hier im Biergarten um die Ecke genauso wie in München. Ob ich im Olympiastadion zum Fußball gehe oder in die Red Bull Arena Leipzig ist auch wurscht. Zum Airport sind die Entfernungen gleich wie zum ICE oder der Autobahn.

Der innere Wert des Hauses ist bei beiden identisch. Der Äußere Wert spielt keine Rolle solange man das Haus selbst bewohnt.

Sicher verdiene ich mehr in München, brauche aber auch viel mehr Geld. Am Ende habe ich mehr in Thüringen in der Tasche als in München.
Und meine individuelle Lebensqualität ist in Thüringen deutlich höher als in München. Für mich jedenfalls.

Auffällig ist der Zuzug in unsere ländliche Gegend von ausländischen Bürgern. Es gibt doch einige kinderreiche Familien aus Holland, Polen Rumänien oder auch Bulgarien. Alles gute Leute die hier arbeiten und sich diese günstigen Immobilienpreise nicht entgehen lassen.
Der vorhergesagte Leerstand oder gar die Verwahrlosung des ostdeutschen ländlichen Raums ist nicht eingetreten.
 
Zuletzt aktualisiert 24.11.2024
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