Haus verkaufen oder allein behalten bei theoretischer Scheidung?

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J

Juergen456

Abgesehen von dem ganzen finanziellen Drum-Herum:
Du scheinst ein guter Mensch zu sein, vielleicht sogar ein wenig zu gut.
Ich hab leider auch eine ähnliche Beziehung hinter mich gebracht. Damals war die Trennung für mich zwar schlimm, aber ich habe für mich die richtigen Lehren daraus gezogen, mich als Persönlichkeit weiterentwickelt und bin jetzt im Nachhinein ganz froh, dort wo ich heute stehe.
Es soll dir nur zeigen, dass es auch Licht am Ende des Tunnels gibt.
danke für die lieben Worte und das glaube ich auch sofort. Aber gerade gibt es tatsächlich bessere und schlechtere Tage bei mir. Zum einen beschäftigt mich die Haussitustion sehr, da ich hier immer schwanke zwischen alles versuchen es zu halten oder eben ordentlich auszahlen lassen und komplett neu und unbefangen neu anfangen. In den nächsten Jahren Eigenkapital weiter ansparen und dann bei der passenden Gelegenheiten erneut zuschlagen/bauen und mit etwa der richtigen Partnerin.

Emotional beschäftigt mich das Thema natürlich auch sehr, da ich mich derzeit viel frage was eigentlich schief gelaufen ist das wir an diesem Punkt stehen bzw überhaupt dahingekommen sind.
 
A

Arauki11

Es ist wohl sinnvoll, nicht beide Dinge gleichzeitig lösen zu wollen auch wenn das immer so schlau klingt. Wenn man aber emotional davon nicht betroffen ist bzw. die Dinge im Rückblick betrachten kann wird Einem das deutlich.
Das Emotionale hast Du ja zwangsläufig dauernd vor der Nase, die Traurigkeit, die Enttäuschung, die Selbstvorwürfe, vlt. auch etwas Scham, das Hadern uvm. Insofern würde ich mich insbesondere darum kümmern und dass wir nicht mehr unter einem Dach wohnen, selbst wenn ein separates Apartment/Ferienwohnung o.ä. quasi unnötiges Geld verschlingt. Im gleichen Haus weiter zu wohnen empfinde ich als brutal. Ich hatte das einmal, als ich in ähnlicher Lage war. Irgendetwas zwischen Blockade, stiller Hoffnung und Unsicherheit war es wohl; erst als wir dann getrennt wohnten wurde es klarer für mich. Irgendwie will man es wohl nicht loslassen, weil es eben ein Traum war, das ist ja nur zu verständlich. Die Zeit bringt es aber.
Die Frage ist ja, ob sich Deine Frau überhaupt auf so eine angedachte, finanzielle Lösung einlassen will. Hast Du das schonmal erfragt? Sonst sind das nur nervenaufreibende Gedankenspiele für Dich, das sollte zuerst klar sein.
Leider war es bei mir damals so, dass, egal was ich angedacht habe, Alles ohne Gegenvorschlag abgelehnt wurde, weshalb es dann anwaltlich und für Beide teurer geregelt wurde. Nun denn dafür war es dann wirklich ein klarer Cut und heute bin ich so froh darum und wenn wie uns 1 x im Jahr zufällig sehen, gehen wir freundlich aber mit gesunder Distanz miteinander um. Das hätte man billiger und viel stressfreier haben können.
 
J

Juergen456

Hallo zusammen,

vielleicht mal wieder ein kurzes Update und zusätzlicher Frage.
Beginn des Trennungsjahres haben wir nun schriftlich auf Ende Oktober festgehalten und läuft bereits und zusätzlich wurden alle "privaten" laufenden Kosten soweit getrennt, dass das Trennungsjahr nicht gefährdet ist. Jeder geht seine Wege und auch anwaltlich ist soweit alles geregelt, was es bei uns zu regeln gibt.

Derzeit wohnen wir beide noch im Haus, wobei man sagen muss das sie quasi nicht zuhause ist sondern sehr häufig unterwegs/weg und auch nun sicherlich schon 20x Nächte bei dem neuen übernachtet hat und auch dort viel Zeit verbringt. Soweit so gut.

Jetzt müssen wir nur noch das Thema Haus klären. Ich bin zwischenzeitlich an dem Punkt, das ein gemeinsamer Verkauf der sinnvollste Weg wäre, da wir dort den besten Preis herausholen könnten. Sie sprach auch bereits einmal kurz von Verkauf, aber hat sich noch nicht weiter geäußert. Jetzt geht es darum, wie geht es weiter?

Sollte sie sich nicht auf einen gemeinsamen Verkauf einlassen wollen und unbedingt in dem Haus wohnen bleiben wollen, so bin ich der Meinung dass mir den Preis auch ordentlich bezahlen soll dafür und hierbei "kein Schnäppchen" macht. Jetzt stellt sich für mich nur die Frage wie wir am besten einen guten Wert ermitteln lassen, so das wir eine etwaige Berechnung des Auszahlungsbetrags anstoßen können?
Ich habe hier etwas die Befürchtung, dass ein Kurzgutachten bspw. auf 600.000€ kommt, während wir im gemeinsamen Verkauf im Markt vermutlich auch gute 650.000+ oder ähnliches erreichen könnten. Hat hier jemand Erfahrungen was nun das beste Vorgehen ist oder welche Argumente ich mit einbringen könnte, damit ich trotzdem den Maximalwert für mich herausholen kann bei einer Auszahlung Ihrerseits?
 
N

nordanney

wie wir am besten einen guten Wert ermitteln lassen
Gut für Dich oder gut für sie?

DEN Preis wirst Du nicht finden. Indikativ einfach mal ein paar Makler holen, die einen fairen Preis schätzen sollen (nicht den, mit dem sie zunächst an den Markt gehen würden, sondern den, den sie Dir empfehlen anzunehmen).

Aber
Sie sprach auch bereits einmal kurz von Verkauf, aber hat sich noch nicht weiter geäußert. Jetzt geht es darum, wie geht es weiter?
das solltest Du einfach mal mit Leben füllen. Frag sie konkret nach ihren Plänen. Du würdest jetzt gerne verkaufen. Will sie dabei sein oder nicht - soll sich zeitnah entscheiden ob Verkauf oder Übernahme durch sie. Dann weißt Du, wie es weiter geht. Dann auch erst den o.g. Schritt zum Makler gehen für eine erste Indikation oder sogar Beauftragung (oder selbst inserieren, wenn Ihr nicht über einen Makler gehen wollt - mit dem Preis, den der Makler vorschlägt).
Hat hier jemand Erfahrungen was nun das beste Vorgehen ist oder welche Argumente ich mit einbringen könnte, damit ich trotzdem den Maximalwert für mich herausholen kann bei einer Auszahlung Ihrerseits?
Da gibt es kein Patentrezept. Beim echten Verkauf an Dritte wird es ja recht leicht sein, da der Betrag feststeht. Bei einer Aufteilung untereinander (also Übernahme durch sie) würde ich gemeinsam einen Gutachter beauftragen und ihm mit auf den Weg geben, einen reellen Wert zu ermitteln.
Wenn Du möglichst viel rausholen willst, überzeugst Du sie, dass Du Dich natürlich gerne um eine Bewertung kümmerst und gibst dem Gutachter mit auf den Weg, welchen er gefälligst zu ermitteln hat. Ist aber nicht fair....
 
Y

ypg

Ich habe hier etwas die Befürchtung, dass ein Kurzgutachten bspw. auf 600.000€ kommt, während wir im gemeinsamen Verkauf im Markt vermutlich auch gute 650.000+ oder ähnliches erreichen könnten.
Zum einen kann keiner wissen, wie gerade der Marktwert, also der von Dir spekulierte Wert ist. Man kann auch nicht wissen, ob das Haus nicht irgendwo ein fettes Minus hat zum Verkauf, welches Ihr nicht seht. Es kann für einen selbst eine Perle auf dem Immo-Markt sein, für andere eine Durchschnittsimmobilie mit Mankos, der runter gehandelt wird. Für eine 4-köpfige Familie könnte die Aufteilung nicht passen, dem solventen und anspruchsvollen Paar passt die Ausstattung nicht. Für dem, wo es passt, ist sie zu teuer oder die Finanzierung hängt.
damit ich trotzdem den Maximalwert für mich herausholen kann bei einer Auszahlung Ihrerseits?
Puuh, meist kommt es den meisten (zumindest die, die ich kenne und in gleicher Situation waren) eher darauf an, dass überhaupt etwas möglich ist. Da ist auch schnell mal ein Ungleichgewicht oder Verzicht bzw. persönliche Abstriche von 20-/30000 in Greifweite als das Optimum. Es gilt meist: lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach. Für Beide!

Gerade wenn es ums Geld geht, dann hört nämlich irgendwann der Spaß bzw. die Geduld auf. Und Ihr bzw. Du solltet es realistisch betrachten: je mehr Du forderst, desto unwahrscheinlicher wird es, dass sie es kann - Dich auszahlen und Restraten an die Bank allein zahlen.
Dann kommt eventuell doch der Verkauf ins Spiel, und einen Notverkauf riechen die erfahrenen Interessierten Käufer.
Dann vergeht einige Zeit, weil ein kleiner „Machtkampf“ zwischen Immobilienbesitzer und potentiellen Käufern entstehen kann.

Ich sage Dir, wie wir (Exmann und ich) es damals (ist schon länger her, dadurch viel niedrigere Werte) gemacht haben. Allerdings lese ich gerade den Anfang des Threads nochmal quer und die Sachlage war damals ähnlich wie bei Euch.
Aber: die mögliche und gut verlaufende Lösung wird Dir nicht gefallen!
Ich (Frau) hatte etwas weniger an Gehalt als mein Mann. Beide hatten wir gleich viel an Eigenkapital in die Finanzierung eingebracht (je 20000€), ich habe durch meine Eltern offiziell ein zinsloses Darlehen von 50000€ bekommen (genau deshalb, weil mein Vater bei Trennung sein Geld wieder rausbekommen wollte) Eigentlich war das alles 1999 in D-Mark, aber das irritiert beim Lesen so.
250000€ Darlehen. EL beidseitig bei der Renovierung aus laufendem Gehalt.
Verkauf nach 5 Jahren wäre wirtschaftlicher Schaden gewesen, wegen VFE und Immobilienflaute.

Ziel bei jedem: möglichst wenig Verlust für Beide, Machbarkeit durch fairen Realitätscheck.

Fakt: Ich habe das Haus behalten, da die 50000€ an meinen Vater nicht zurückgezahlt werden müssen.
Er hat seine 20000€ wiederbekommen, ohne Zinsen. Das, was er monatlich in die Raten gesteckt hat, ist gleichwertig zu sehen wie eine Miete, die er auch anders bezahlt hätte, genauso wie die Renovierung (war übersichtlich von der Summe)
Ich trage das Risiko der Restfinanzierung ohne weitere Forderungen an ihn. Er geht aus dem Grundbuch. Er bekommt dann ein automatisches Vorkaufsrecht auf das Haus.

Was wäre gewesen, wenn es keine Immobilienflaute gegeben hätte? Wenn man einen Gewinn erwartet hätte?
Verkauf? Nein. VFE und Papa-Kredit hätte alles wieder auf 0 gebracht oder doch auf ein kleines Minus.

Mehr Auszahlung an meinen Ex? Nein. Wahrscheinlich genau das Gleiche oder einige wenige Tausender mehr. Sicherlich keine 50% der Differenz zum fiktiven Gewinn. Und warum nicht? Weil ich es dann nicht hätte allein tragen können. Wir hätten uns im Kreis bewegt, um das Problem herum, ohne das Problem mit unserem gesetzten Ziel zu lösen.

Und jetzt kommst Du mit persönlicher Gewinnmaximierung. .
 
A

Arauki11

Hallo @Juergen456, schön, dass Du Dich zurückmeldest und es erste Fortschritte gibt.
Offenbar gibt es keinen gemeinsamen Weg und jede Seite möchte sich optimal in Stellung bringen.
Es ist wohl nicht zu erwarten, dass das so glatt ablaufen wird, da sicher jede Seite bestmöglich abschneiden möchte.
Wirklich Klartext geredet wurde offenbar noch nicht, insofern sind das lediglich einseitige Wünsche.
Nach wie vor glaube ich, dass ein glatter Verkauf und die saubere Auflösung der Gemeinsamkeiten das oberste Gebot sein sollten; Federn wird jede Seite lassen müssen, sollte es anders sein wäre es schön.
All Deine Zahlenspiele sind wertlos, wenn ihr das nicht Beide so wollt; da spielen oft Emotionen oder Verletzlichkeiten eine größere Rolle als der schnöde Mammon.
Bestmöglich und schnellstmöglich verkaufen und dann das eigene Leben alleine wieder neu aufstellen, ob sie nun 20 oder 38x woanders übernachtet. Du mutest Dir evtl. nach wie vor unnötige Schmerzen zu, genau das würde ich selbst ändern und nicht warten, ob der Andere das für mich mal ändert. Ich möchte gerne wieder der Kapitän meines eigene Schiffes sein, sagte mir mal ein schlauer Freund.
 
Zuletzt aktualisiert 15.01.2025
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