Ich habe hier etwas die Befürchtung, dass ein Kurzgutachten bspw. auf 600.000€ kommt, während wir im gemeinsamen Verkauf im Markt vermutlich auch gute 650.000+ oder ähnliches erreichen könnten.
Zum einen kann keiner wissen, wie gerade der Marktwert, also der von Dir spekulierte Wert ist. Man kann auch nicht wissen, ob das Haus nicht irgendwo ein fettes Minus hat zum Verkauf, welches Ihr nicht seht. Es kann für einen selbst eine Perle auf dem Immo-Markt sein, für andere eine Durchschnittsimmobilie mit Mankos, der runter gehandelt wird. Für eine 4-köpfige Familie könnte die Aufteilung nicht passen, dem solventen und anspruchsvollen Paar passt die Ausstattung nicht. Für dem, wo es passt, ist sie zu teuer oder die Finanzierung hängt.
damit ich trotzdem den Maximalwert für mich herausholen kann bei einer Auszahlung Ihrerseits?
Puuh, meist kommt es den meisten (zumindest die, die ich kenne und in gleicher Situation waren) eher darauf an, dass überhaupt etwas möglich ist. Da ist auch schnell mal ein Ungleichgewicht oder Verzicht bzw. persönliche Abstriche von 20-/30000 in Greifweite als das Optimum. Es gilt meist: lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach. Für Beide!
Gerade wenn es ums Geld geht, dann hört nämlich irgendwann der Spaß bzw. die Geduld auf. Und Ihr bzw. Du solltet es realistisch betrachten: je mehr Du forderst, desto unwahrscheinlicher wird es, dass sie es kann - Dich auszahlen und Restraten an die Bank allein zahlen.
Dann kommt eventuell doch der Verkauf ins Spiel, und einen Notverkauf riechen die erfahrenen Interessierten Käufer.
Dann vergeht einige Zeit, weil ein kleiner „Machtkampf“ zwischen Immobilienbesitzer und potentiellen Käufern entstehen kann.
Ich sage Dir, wie wir (Exmann und ich) es damals (ist schon länger her, dadurch viel niedrigere Werte) gemacht haben. Allerdings lese ich gerade den Anfang des Threads nochmal quer und die Sachlage war damals ähnlich wie bei Euch.
Aber: die mögliche und gut verlaufende Lösung wird Dir nicht gefallen!
Ich (Frau) hatte etwas weniger an Gehalt als mein Mann. Beide hatten wir gleich viel an Eigenkapital in die Finanzierung eingebracht (je 20000€), ich habe durch meine Eltern offiziell ein zinsloses Darlehen von 50000€ bekommen (genau deshalb, weil mein Vater bei Trennung sein Geld wieder rausbekommen wollte) Eigentlich war das alles 1999 in D-Mark, aber das irritiert beim Lesen so.
250000€ Darlehen. EL beidseitig bei der Renovierung aus laufendem Gehalt.
Verkauf nach 5 Jahren wäre wirtschaftlicher Schaden gewesen, wegen VFE und Immobilienflaute.
Ziel bei jedem: möglichst wenig Verlust für Beide, Machbarkeit durch fairen Realitätscheck.
Fakt: Ich habe das Haus behalten, da die 50000€ an meinen Vater nicht zurückgezahlt werden müssen.
Er hat seine 20000€ wiederbekommen, ohne Zinsen. Das, was er monatlich in die Raten gesteckt hat, ist gleichwertig zu sehen wie eine Miete, die er auch anders bezahlt hätte, genauso wie die Renovierung (war übersichtlich von der Summe)
Ich trage das Risiko der Restfinanzierung ohne weitere Forderungen an ihn. Er geht aus dem Grundbuch. Er bekommt dann ein automatisches Vorkaufsrecht auf das Haus.
Was wäre gewesen, wenn es keine Immobilienflaute gegeben hätte? Wenn man einen Gewinn erwartet hätte?
Verkauf? Nein. VFE und Papa-Kredit hätte alles wieder auf 0 gebracht oder doch auf ein kleines Minus.
Mehr Auszahlung an meinen Ex? Nein. Wahrscheinlich genau das Gleiche oder einige wenige Tausender mehr. Sicherlich keine 50% der Differenz zum fiktiven Gewinn. Und warum nicht? Weil ich es dann nicht hätte allein tragen können. Wir hätten uns im Kreis bewegt, um das Problem herum, ohne das Problem mit unserem gesetzten Ziel zu lösen.
Und jetzt kommst Du mit persönlicher Gewinnmaximierung. .