Mir geht es ja nicht darum Alltagsrassismus in Schutz zu nehmen (der fällt mir im Übrigen auch eher in der Generation meiner Eltern auf). Für ein vermeintliches Zitat fand ich die Reaktionen allerdings sehr heftig.
Siehe:
Gibt es eine Anstandsgrenze der Reaktion bei rassistischen Äußerungen? Ich glaube Nein. Mir geht es dabei beileibe nicht darum, etwas auszugleichen oder nachzutreten aber mit meinen drastisch gewählten Worten versuche ich zu verdeutlichen, wie schmerzhaft das für einen Betroffenen sein kann.
(der fällt mir im Übrigen auch eher in der Generation meiner Eltern auf)
Hier in Sachsen ist das kein Unterschied, ich habe eher das Gefühl, dass es von der jüngeren Generation befeuert wird.
Ich möchte einfach deutlicb machen, wie schnell man mit beiläufigen Bemerkungen anderen menschen weh tun kann. Von daher verstehe ich Dein Thema Brandenburg ja absolut und Du wirst dazu auch etwas von mir gelesen haben !
Ich bin sog. "Wessi" und würde es nicht unwidersprochen lassen, wenn Jemand etwas gegen "Ossis" im Allgemeinen oder Ostdeutschland sagt, nicht zuletzt auch weil meine Frau ja Dresdnerin ist. Gleichzeitig kommen Handwerker zu mir ins Haus und werden freundlichst behandelt, von denen ich Dinge wie "Wessi" etc, ständig höre. Für sie ist es eine Art Allgemeinentschuldigung für Alles, was in ihrem Leben schiefläuft.
Zuletzt geschehen auf meiner eigenen Terrasse, als mein Schwager eine Story erzählte, bei der natürlich wieder der Wessi zu blöde war für Alles. Nach einigen Tagen Bauchgrummeln wurde mir klar, dass ich mir so etwas nun wiederholt angehört habe und ich beim nächsten Mal klar und ganz offen nachfragen werde, wie er das denn so meint. Ich glaube, er mag mich sogar halbwegs und merkt nicht, dass es mich trifft, wenn mir Jemand so etwas selbst in meinem Haus sagt. Er meint nicht direkt mich und doch meint er mich, ich käme nie auf die Idee, über Ossis derart blöd herzufallen, im Hause eines "Ossis" schon gar nicht. Es ist teilweise fest verankert im Sprachgebrauch, das empfinde ich als höchst schädlich.
Würdest Du also einen Betroffenen dazu fragen würde dieser meine Reaktion ehr als angemessen empfinden denke ich. Lieber wäre mir ohnehin, so etwas überhaupt nicht lesen zu müssen.