Hallo,
…Es ist wahr, dass man naiv ist, wenn man nicht vom Fach ist. Gerade darum geht es mir. Dass die naiven Bauherren verschwinden.
Das ist ein frommer Wunsch, dem die Erfüllung wohl nicht vergönnt sein wird. Es gibt eine spezifische Gruppe Bauherren, welche sich nie überzeugen lassen werden, dass es besser ist, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen oder alternativ die Wünsche dem persönlichen Budget anzupassen.
Die ganzen Gutachter und und und... die helfen nur bedingt, wenn die ausführende Firma nichts unternimmt. Weil eben die Weichen schon vorher gestellt wurden.
Weil die Weichen gerade
nicht vorne gestellt wurden! Wenn, bevor der Hausvertrag unterzeichnet wird, ein Gutachter bei der Auswahl hinzu gezogen wird, vorher eine Bonitätsprüfung des favorisierten Anbieters vorgenommen wird, vorher Neubaugebiete besucht und Bauherren befragt werden, vorher Foren nach Erfahrungen durchsucht werden und, und, und … dann kann es nur schwerlich zu negativen Erfahrungen kommen und es bräuchte Deinen gut gemeinten Appell nicht. Ausnahmen bestätigen natürlich auch bei dieser Vorgehensweise die Regel, sie dürften sich – gemessen am gesamten Bauvorkommen BRD – im zwar immer noch ärgerlichen, aber überschaubaren Bereich bewegen.
Das was SOLCHE Firmen machen ist nicht gegen das Gesetz. Die machen es ganz legal, weil Baugesetzbuch solche Verträge zulässt. Punkt.
SOLCHE Firmen reagieren auf den
vorhandenen Bedarf, oder glaubst Du ernsthaft sie könnten sich am Markt halten, wenn es nicht Bauherren gäbe, deren Anforderungsprofil ausschließlich auf SOLCHE Firmen zugeschnitten ist? Bauherren, welche die Gesetzmäßigkeiten der Wirtschaft auf den Kopf stellen wollen? Negieren, dass es einen Mercedes nicht zum Preis eines Trabbis geben kann? Das hat nichts aber auch gar nichts mit den §§ des Baugesetzbuch zu tun; die Gerichte landauf landab entscheiden schon immer anhand des Baugesetzbuch – überwiegend zum Vorteil der Bauherren. Auf der VOB fußt die zu verbauende Technik und sie regelt das Verhältnis der nicht natürlichen Personen zueinander, vereinfacht ausgedrückt.
Und ausserdem wenn zwei den Vertrag unterschreiben - einer weiß, was er macht und lächelt innerlich, der andere weiß nicht. Und da kann man nicht von gleichberechtigten Seiten sprechen.
Seufz – was spricht dagegen – Bauherren sind erfahrungsgemäß blutige Laien in Sachen Bau – sich professionelle Hilfe von Beginn an zu kaufen? Stellt der, welcher so verfährt, sich ein Armutszeugnis in den Augen der Gesellschaft aus oder ist er doch eher der Klügere? Und wenn er klug handelt und sich das fehlende Wissen über bspw. die Leistung Gutachter von Anfang an kauft, glaubst Du, er würde dann in der Folge immer noch an SOLCHE Firmen geraten?
Um im Sprachbild zu bleiben: SOLCHE Firmen profitieren davon, dass die Augen der sie beauftragenden Bauherren größer sind, als ihr Bauch Fassungsvermögen aufweist. Das nächste Problem für SOLCHE Bauherren: ein Gutachter, ein Energieberater, ein renommierter Bauleiter usw. stellen ihre Leistung natürlich nicht kostenlos zur Verfügung. Für die Kosten deren Arbeit läßt sich eine Küche kaufen, eine bessere Sanitärausstattung erwerben, ein paar Quadratzentimeter mehr bauen …..
Freundliche Grüße