Bauprojekt starten, nur Grundstück kaufen oder abwarten?

4,20 Stern(e) 6 Votes
Zuletzt aktualisiert 24.11.2024
Sie befinden sich auf der Seite 2 der Diskussion zum Thema: Bauprojekt starten, nur Grundstück kaufen oder abwarten?
>> Zum 1. Beitrag <<

B

Benutzer200

Ich würde auch jetzt mit einsteigen, wenn der finanzielle Rahmen passt. Was die Zukunft bringt, wird sich zeigen - Zinsen gehe jedenfalls nicht mehr runter und in der nächsten Zeit wird es auch nicht günstiger.
Was passiert, wenn man wartet, sehe ich gerade an einem Standort in Berlin. Anfang 2020 geplante Eigentumswohnung für T€ 10 den qm, jetzt wird ab Sommer wahrscheinlich tatsächlich gebaut und verkauft für T€ 15 den qm.
 
V

Veltins

Zunächst einmal danke für den wertvollen Input. Das sind genau die Überlegungen und Diskussionen, die ich gerade gut gebrauchen kann, auch wenn man die Entscheidung natürlich am Ende selbst treffen muss.

Option 2.
Die Zinsen werden in den nächsten zwei Jahren wenn überhaupt moderat steigen, eher stagnieren.
Der Rohstoffmangel sich wieder halbwegs normalisieren und dadurch auch die Preise.
Und des weiteren ist Zeitdruck nie ein guter Ratgeber.
Das ist aktuell die Überlegung. Das Grundstück könnte ich quasi mit Eigenkapital finanzieren. Die Frage ist, was mit den Zinsen passiert. Wir liegen in unserem Beispiel gerade bei 2,5%. Letzte Woche waren es noch 2,1 %. Unsere Finanzierungsexepertin und die Niederlassungsleiterin meiner Hausbank, zu der ich einen engen Draht habe, rechnen beide damit, dass die Zinsen bis Ende des Jahres moderat auf ein Niveau um die 3 Prozent steigen. Viele Kreditinstitute machen nur noch tagesaktuelle Angebote. Ziemlich doofe Zeit. Aktuelle Konditionen zumindest sichern? Über ein Forward macht das wohl kaum Sinn auf die begrenzte Zeit. Ist eine Spekulation.
Ihr habt aber ja schon 2 Kinder, die das Haus jetzt nutzen können, also der Aspekt "warten" klingt für mich nicht sinnvoll. Zumal ihr ja auch "nur" 2 Jahre Zeit habt.

Solange ihr es euch leisten könnt, würde ich den Bau starten. Aber auch nur, wenn euch das Projekt eigenes Haus sehr wichtig ist. Renditetechnisch sehe ich da keinen Vorteil, aber emotional kann es ja doch nen großen Unterschied machen.
Wir können es uns immer noch leisten, aber auch nur, weil wir mittlerweile andere monatliche Tilgungen ansetzen können. Emotional bin ich da anders gestrickt. Ich habe den blumigen Eigenheimtraum nicht und für mich ist ein Haus etwas für die nächsten 20-25 Jahre. Danach, wenn die Kinder groß sind, werde ich woanders wohnen.

Ihr scheint ein gutes Einkommen zu haben und könnt euch wohl auch die ein oder anderen Mehrkosten oder Verzögerungen leisten. Dann würde ich jetzt starten.
Sollte es eher etwas knapper sein und +100.000 € brechen euch finanziell das Genick, würde ich in der aktuellen Lage überhaupt nichts starten. Man weiß ja nichtmal, was in zwei Wochen ist .....
Ja, Einkommensseitig geht das gut. Ich bin verbeamtet worden, meine Frau hat einen sicheren Job. Wir sind die gehobene Mittelschicht (sagt man das so?) Nicht reich, aber wirklich zufrieden. Wir könnten uns eine Verzögerung leisten, aber es geht am Ende auch um das Wollen. Im Vergleich zu den letzten Planungen liegen wir jetzt schon 200k drüber. Da sind noch keine Hausmehrkosten eingepreist.

Wie genau ist euer Bauzwang ausgestaltet? Was genau müsst ihr bis wann gebaut haben?

Auf eine neue Förderung würde ich nur begrenzt spekulieren. Grundsätzlich wird in Zukunft der Neubau nicht mehr derart absurd gefördert werden wie es die letzten Jahre der Fall war. Ich würde von 10-20k ausgehen, das fällt bei deinem Gesamtbudget kaum ins Gewicht. Entsprechend würde ich nicht auf eine Förderung warten von der aktuell noch gar nicht klar ist ob ihr euch qualifiziert bzw. welche Zusatzmaßnahmen dafür nötig sind.

Ich bringe an der Stelle auch mal das Thema Lebenszeit ins Spiel. Wie alt sind eure Kinder? Jedes Jahr das ihr wartet, wird von der gemeinsamen Zeit im neuen Haus abgehen. Da ihr das Haus schon fast fertig geplant habt, tendiere ich zur Variante schnellstmöglich zu bauen. Unter der Voraussetzung, dass ihr finanziell in der Lage seid auch nochmal Preissteigerungen zu verkraften.
Der Bauzwang sieht vor, dass man innerhalb von 2 Jahren sein Bauprojekt gestartet haben muss. Die Vorgaben sind schwammig. Was heißt gestartet? Werkvertrag unterschrieben? Fertig sein? Das ist ziemlich wachsweich. Bezüglich der Förderung gebe ich dir Recht. Das ist für mich kein Grund für oder dagegen.
Stichwort Lebenszeit: Unsere Kinder sind 6 und 8. Jetzt brauchen Sie Garten und eine schöne Umgebung. Und die haben wir gerade zur Miete. Im Moment kann ich mir nichts Schöneres, als die jetzige Wohnung vorstellen, die wir übrigens vor 3 Monaten komplett renoviert, gestrichen, tapeziert und mit Möbeln ausgestattet haben. So viel zum Thema passender Zeitpunkt... Problem ist, dass wir irgendwann ein zusätzliches Zimmer brauchen. Die Zeit hier ist also ohne Druck, aber begrenzt. In 5 Jahren wird es zu klein. Vor zwei Jahren haben wir eine Eigentumswohnung hier in unserer Wunschgegend gekauft, die wir aktuell vermieten. Das ist unser "Notnagel", wenn wir mal unvermittelt ausziehen müssen. Wir wollen da mangels Garten nicht einziehen, aber rein von der Größe ginge das. Es ist alles recht verzwickt.

Ich tendiere aktuell dazu das Grundstück in jedem Fall zu sichern. Das geht ohne Kopfzerbrechen. Das einzige Risiko, das ich eingehe, ist die Tatsache, dass ich es zum Preis von 1,25 kaufe durch das verdeckte Bieterverfahren. Ich zahle quasi einen 25 Prozent Aufschlag im Verhältnis zu den übrigen, regulär vermarkteten Grundstücken. Dafür ist die Lage und der Schnitt gut. Das ist mein einziges finanzielles "Risiko", wenn ich zunächst das Grundstück kaufe. Und dann in Ruhe ohne Zeitdruck prüfen, wann man wieder seriös starten kann. Wenn der GÜ sagt, dass man aktuell sowieso 14-15 Monate Vorauszeit hat, macht es natürlich Sinn doch anzufangen. Bis die Bagger rollen, vergehen dann ja noch mal 1,5 Jahre.
 
H

HansDampf88

Ja, Einkommensseitig geht das gut. Ich bin verbeamtet worden, meine Frau hat einen sicheren Job. Wir sind die gehobene Mittelschicht (sagt man das so?) Nicht reich, aber wirklich zufrieden. Wir könnten uns eine Verzögerung leisten, aber es geht am Ende auch um das Wollen. Im Vergleich zu den letzten Planungen liegen wir jetzt schon 200k drüber. Da sind noch keine Hausmehrkosten eingepreist.
Wenn du da, wo du jetzt bist, glücklich bist und nicht diesen unbedingten Traum vom Eigenheim hast, dann würde ich mir den Stress in der aktuellen Zeit überhaupt nicht antun. Dann würde ich mir das Grundstück sichern und schauen, wie es in einem Jahr so aussieht und dann entscheiden. Das Grundstück läuft ja nicht weg.

Deinem Nickname nach kommst du aus dem HSK. Ich denke, was Bebauungsfristen angeht, ist man da ganz entspannt - die sind durchaus dehnbar.
 
V

Veltins

Wenn du da, wo du jetzt bist, glücklich bist und nicht diesen unbedingten Traum vom Eigenheim hast, dann würde ich mir den Stress in der aktuellen Zeit überhaupt nicht antun. Dann würde ich mir das Grundstück sichern und schauen, wie es in einem Jahr so aussieht und dann entscheiden. Das Grundstück läuft ja nicht weg.

Deinem Nickname nach kommst du aus dem HSK. Ich denke, was Bebauungsfristen angeht, ist man da ganz entspannt - die sind durchaus dehnbar.
Kann ich alles bejaen. Aktuell fehlt mir hier nichts. Aber mittelfristig wird es mit den beiden Kindern halt zu eng. Ich bin gebürtig aus Südwestfalen, wohne aber nicht mehr im HSK. Wir sind in Richtung östliches Ruhrgebiet gezogen.

Was anderes:



...und ihr kanntet damals das jetzige Grundstück schon?
Wenn nein, was ich vermute: welcher Planer plant ein Haus ohne Grundstück? Das ist unseriös und Bedarf einer Erklärung...
Nein, wir hatten damals auf einem ähnlichen Grundstück geplant. Das platzte auf den letzten Metern bei der Vergabe der Grundstücke. Das jetzige Grundstück ist ähnlich geschnitten, noch größer und hat vom eigentlichen Bau keine anderen Vorgaben. Natürlich werden die Grundstücksspezifischen Arbeiten und alles, was bis zur Gründung vonstattengeht, individuell sein. Von Layout, Größe, Maßen etc. bleibt alles gleich.
 
mayglow

mayglow

Meine Glaskugel hat auch nen Riss, aber ich befürchte auch eher, falls es sich stabilisiert, dann auf hohem Niveau. Mein Bauchgefühl wär dann auch eher, wenn es drin ist, erstmal weiterplanen. Die aktuelle Planung auch nochmal überprüfen. Passt die noch zum Grundstück, passt die noch zu uns, wie teuer wäre das jetzt und wieviel Puffer hätten wir noch. Spielt die Bank da mit etc. Ggf auch mal bei ein paar Dingen in sich gehen, ob sich das ein oder andere "nice to have" streichen oder auf später verschieben lässt, das kann ja auch etwas die Situation entspannen.
 
Zuletzt aktualisiert 24.11.2024
Im Forum Bauplanung gibt es 4898 Themen mit insgesamt 97904 Beiträgen


Ähnliche Themen zu Bauprojekt starten, nur Grundstück kaufen oder abwarten?
Nr.ErgebnisBeiträge
1Grundstück vorhanden aber erst Eigentumswohnung? 70
2Erst Grundstück kaufen und dann finanzieren? 29
3Grundstück bekomme ich geschenkt. Wie den Bau finanzieren? 16
4Welches Haus können wir uns leisten? Grundstück besteht 20
5Bewertung Grundstück - Eure Meinung ist Gefragt 12
6Planung eines Einfamilienhaus (KG + EG +OG) auf 480m² Grundstück 76
7Einfamilienhaus 11,35x9,65 Grundrissplanung und platzierung auf dem Grundstück 29
8Wie das Haus auf dem Grundstück platzieren? 51
9Erst das Grundstück kaufen, dann in Ruhe planen und bauen...? 11
10EFA mit ca. 120 m² auf ca. 450 m² Grundstück 20
11Grundstück mit Trafo Station 27
12Geht das? Zuwegung komplett durch den Garten. Beispiele gesucht 27
13Trapezförmiges Grundstück: Erste Ideen / Verbesserungsvorschläge 13
14Hang-Grundstück, Carport abfangen 22
15Einschätzung Bebaubarkeit großes Grundstück nach §34 17
16Anordnung Einfamilienhaus in kleinem trapezförmigen Grundstück 36
17Grundriss Einfamilienhaus ca. 190m² und Platzierung auf Grundstück 22
18Einfamilienhaus-Planung am Hang (2.700qm Grundstück) - Erfahrungen / Diskussion 42
19Schmales Grundstück und Einfriedung - Hilfestellung 13
20Lage Stadtvilla oder Einfamilienhaus auf 500 m2 Grundstück-Rechteck 586

Oben