Bauvorhaben auf Eis gelegt - Grundstück behalten oder verkaufen?

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Renat11

Hallo Miteinander,

ich bin schon seit geraumer Zeit immer wieder als Gast hier im Forum unterwegs und bin nun selber soweit dass ich mir gerne diverse Meinungen anderer Forenmitglieder einholen würde.

Im Juli letzten Jahres haben wir uns ein Grundstück mit 400qm für 750€ den qm gekauft (ja, ich weiß, klein..). Dieses Grundstück haben wir mit einem Zinssatz von 0,9% finanziert. Da auf diesem kleinen Grundstück ein Zweifamilienhaus geplant ist/ war, zog sich die Planung da diverse Termine bei der Gemeinde etc notwendig waren.

Jetzt, wo der Plan fertig wäre, stehen wir vor dem aktuellen Chaos in der Baubranche.

Explodierende Baukosten, gefühlt täglich steigende Zinsen und die Inflation. Hätte ich gewusst was uns dieses Jahr erwartet hätte ich.. jaja, hätte hätte. Pustekuchen!

Nun stehen wir also da, Grundstück zu relativ guten Konditionen finanziert, aber einer Situation in der Baubranche die mir persönlich sagt "tu alles, nur baue jetzt bloß nicht". Abgesehen von den explodierenden Preisen schreckt mich eher die Materialknappheit ab die zu unkalkulierbaren Verzögerungen führen könnte. Ich habe keine Lust meine Wohnung zu kündigen, weil ich plane das Haus in den nächsten 3 Monaten bezugsfertig zu kriegen, um am Ende ohne Dach über dem Kopf dazustehen.

Nun werden einige sagen "ja ist doch cool, Grundstück zu guten Konditionen finanziert, in Zeiten der Inflation bombe!) dem stehe ich allerdings etwas kritisch gegenüber. Zum einen war das Grundstück mit 750€ den qm kein Schnapper. Aktuell wird hier, aufgrund von Mangel an Grundstücken, der qm zwar teilweise für 1000€ gehandelt, aber ich schiebe das eher auf die kleine "Blase" die durch Leute entsteht die sich jetzt noch die halbwegs guten Konditionen sichern wollen und praktisch alles kaufen was sie finden.

Weiter soll es ja ab nächstem Jahr deutlich schwieriger werden als "Normalo" eine Immobilie zu finanzieren, ich habe da etwas von neuen Richtlinien etc. gelesen. Gepaart mit den eh schon steigenden Zinsen habe ich selber die Befürchtung dass der Immobilienmarkt zumindest etwas einknicken wird und sich somit auch der Bodenrichtwert von Grundstücken ändern wird, womit wir auch zu meiner Frage kommen:

Ich weiß, das ist teilweise Glaskugelleserei, dennoch würde ich gerne sehen was der ein oder andere dazu sagt.

Wie seht ihr das? Meint ihr der Bodenrichtwert für Grundstücke wird von etwaigen "Einbrüchen" verschont bleiben?

Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Grundstück behalten, abzahlen und einfach beobachten wie sich die nächsten Jahre alles entwickelt und vielleicht einfach auf den richtigen Moment zum bauen warten?

Wenn ihr mich fragt, ich bin der Meinung es wäre sinnvoll das Grundstück so schnell wie möglich zu verkaufen, da es jetzt noch genug Bauwillige gibt. Ich rechne mit einem Wertverlust des Grundstückes ab nächstem Jahr eben aufgrund neuer Richtlinien und steigenden Zinsen. Das Grundstück ist nur interessant für eine Familie und die werden es ab nächstem Jahr eben deutlich schwieriger haben.



Ich würde mich über einen regen Austausch freuen und bedanke mich schonmal im Voraus für eure Aufmerksamkeit!


Viele Grüße
 
M

Mikehausbau

Hallo,
ich stehe mitten in der Planung vor dem Bauantrag. Habe leider trotz Festpreisgarantie ein Schreiben bekommen, dass die Baufirma den Preis und die Bauzeit anpassen wollen. Es ist wirklich schwierig zu Zeit, ich bezweifle es, dass es besser wird. Ich habe das Gefühl, dass abwarten wenig sinn macht. Ich denke, Grundstücke werden sich immer gut verkaufen, auch in der Zukunft, davon gibt es zu wenige. Anstelle 50 potenzielle Kunden, hast du dann 25. Du brauchst nur einen, den wirst du finden. Es gibt immer wieder Paare, die eine Wohnung geerbt haben etc.
Nur die können sich bestimmt im Moment etwas leisten.
 
B

Benutzer200

Weiter soll es ja ab nächstem Jahr deutlich schwieriger werden als "Normalo" eine Immobilie zu finanzieren, ich habe da etwas von neuen Richtlinien etc. gelesen.
Nö.
Wie seht ihr das? Meint ihr der Bodenrichtwert für Grundstücke wird von etwaigen "Einbrüchen" verschont bleiben?
Ich gehe von gar keinen Einbrüchen aus. Vielleicht kommen in den absoluten Boom-Regionen die Preise etwas zurück (sehen wir z.B. schon länger in Düsseldorf), aber das ist kein Einbruch.
Davon abgesehen, würde es zu Einbrüchen kommen, geht natürlich auch den Bodenpreis zurück.
Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Grundstück behalten, abzahlen und einfach beobachten wie sich die nächsten Jahre alles entwickelt und vielleicht einfach auf den richtigen Moment zum bauen warten?
Den richtigen Moment erwischst Du nie.
Wenn ihr mich fragt, ich bin der Meinung es wäre sinnvoll das Grundstück so schnell wie möglich zu verkaufen, da es jetzt noch genug Bauwillige gibt. Ich rechne mit einem Wertverlust des Grundstückes ab nächstem Jahr eben aufgrund neuer Richtlinien und steigenden Zinsen. Das Grundstück ist nur interessant für eine Familie und die werden es ab nächstem Jahr eben deutlich schwieriger haben.
Da es die neuen Richtlinien nicht gibt, bist Du auf dem Holzweg. Frage ist, ob Du ins Eigentum willst oder nicht. Ich sehe auch keinen Preisrückgang bei Grundstücken - wenn etwas in D vorhanden ist, dann ist es Liquidität. Und Liquidität flüchtet auch immer gerne in Sachwerte. Das war die letzten Jahre so und wird auch weiter so bleiben.
Willst Du ins Eigenheim, dann bau. Hast Du eigentlich gar kein Bock drauf, dann verkauf das Grundstück, bezahl Deine Steuern auf den Gewinn und freue Dich drüber. Solltest Du allerdings dann in 1/2 Jahr auf die Idee kommen, doch wieder bauen zu wollen, wird es zumindest finanzierungstechnisch deutlich teurer als noch zu den Zeiten Deiner Grundstücksfinanzierung. Kannst ja jetzt schon den Zins verdoppeln.
 
mayglow

mayglow

Willst du denn noch Bauen? Ist das Grundstück in einer für dich günstigen Lage? Hast du da Bauzwang? (Ist ja in Neubaugebieten oft der Fall) Fühlst du dich wohl in der aktuellen Wohnsituation oder ist absehbar, dass du demnächst eh was anderes brauchst? (weil Nachwuchs oder weil die Nachbarn doof sind oder oder oder)

Finde die Situation auch schwierig. Wir haben hier in der Nähe ein Neubaugebiet in den Startlöchern, womit wir geliebäugelt hatten... Aber mittlerweile hoffe ich fast, dass sich noch ne ganze Weile verzögert bis das mal in den Verkauf geht.... Wenn die Preise halbwegs planbar wären (wenns sein muss auf hohem Niveau) wärs das eine, aber gerade fühlt sich alles eher unplanbar an.

Erste Idee wäre für mich vermutlich es trotzdem zu versuchen, Finanzrahmen in der aktuellen Situation nochmal neu für mich abzustecken und zu schauen, ob bauen doch noch möglich wäre. Vermutlich in abgespeckter Form gegenüber dem Ursprungswunsch. Aber da gibt es viele wenns und abers, je nachdem, wie die eigene Situation so gerade ausschaut
 
K

k-man2021

Ich würde kein Grundstück mehr hergeben, schon gar nicht, wenn es günstig finanziert ist, dich die Finanzierung nicht belastet oder du das Geld für was anderes brauchst. Wir haben Ende letzten Jahres ein Grundstück gekauft, haben gerade den Vorentwurf mit dem Architekten besprochen und werden unseren Bau durchziehen. Wenn es länger dauert, dann ist es halt so, wenn es teurer wird, müssen wir halt irgendwo sparen oder eine andere Lösung finden.
 
Zuletzt aktualisiert 28.11.2024
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