Unsere Baugenehmigung ist da und Versprechen muss man halten:
Wir haben unseren Bauantrag im vereinfachten Verfahren Ende August 2020 bei der Gemeinde eingereicht. Von dort wurde er direkt an das Landratsamt weitergeleitet und die Eingangsbestätigung kam Anfang September.
Die Gemeinde hat dann die Angrenzeranhörung vorgenommen, bei der die Nachbarn 4 Wochen Zeit für Einsichtnahme der Pläne und ggf. Widerspruch haben. Von denen kam zum Glück nichts und die Gemeinde hat ihren Segen Anfang Oktober gegeben. Die Unterlagen wurden direkt an das Landratsamt weitergeleitet und dort Mitte Oktober als Eingang vermerkt. Wir haben dann gespannt auf die Baugenehmigung gewartet.
Kleiner Exkurs: laut Landesbauordnung BaWü hat Baurechtsbehörde nach Antragseingang genau 10 Tage Zeit die Unterlagen auf Vollständigkeit zu prüfen und ggf. Dokumente anzufordern. Das wäre bis Mitte September gewesen.
Anfang November hat sich dann das Landratsamt schriftlich gemeldet, dass die Unterlagen nicht vollständig sind und ihnen noch Dokumente sowie Ergänzungen im Bauantrag fehlen. Da die Fristen zu dem Zeitpunkt "pausieren", haben wir schnellstmöglich die Dokumente besorgt und die Änderungen von unserem Architekten durchführen lassen sowie die Pläne ca. 1 Woche später ausgetauscht. Wir hatten dann auch nochmal ca. 1 Woche später angerufen und nett gefragt, ob noch etwas fehlen würde oder weitere Änderungen notwendig sind, was am Telefon verneint wurde.
Anfang Dezember kam dann die Nachricht, dass die Gaube dem LRA etwas zu groß wäre und wir das umplanen sollen. Auch hier haben wir sofort reagiert und 3 Tage später die neuen Pläne ausgetauscht.
Vor Weihnachten hatten wir dann nochmal nachgefragt, ob es in 2020 noch eine Baugenehmigung geben wird - war aber nicht so.
Im Januar hatten wir dann nichts mehr gehört, wollten aber auch nicht ständig bei dem Sachbearbeiter anrufen und für Unmut sorgen. Als dann Ende Januar immer noch nichts da war, haben wir nochmal nachgefragt. Man hat gemerkt, dass er komplett überrascht war und hat dann auch verschiedene Ausreden gesucht. Mein persönlicher Eindruck war, dass er es einfach vergessen hat. Er wollte sich dann darum kümmern.
Mitte/Ende Februar haben wir dann endlich die Baugenehmigung erhalten, wobei hier der schriftliche Teil (Dokumente erstellen, unterschreiben, etc.) laut System 2 Wochen gedauert hat.
Fazit: fast 6 Monate für die Baugenehmigung (bzw. 5 Monate nach Abzug der Nachlieferzeiten), obwohl die Landesbauordnung nur 3 Monate bzw. im vereinfachten Verfahren sogar nur 2 Monate vorschreibt. Wie von Evelyn aber bereits geschrieben, was willst du machen? Am Ende sitzen die alle am längeren Hebel und sorgen eher dafür, dass es noch länger dauert. Ich finde es nur frech, dass das Land ganz klare Fristen in die Landesbauordnung schreibt und die Realität halt anders aussieht.