Jenas Hauptsponsor steht vor Landgericht
Baustoffhändler klagt 1,1 Millionen Euro ein
Von OTZ-Redakteur Tino Zippel Gera. Der Hauptsponsor des FC Carl Zeiss Jena, die Deutsche Massivhaus, stand gestern vor dem Landgericht Gera. Die Erste Handelskammer verhandelte über eine Klage eines Baustoffunternehmers aus Springe, der 1,1 Millionen Euro fordert.
Die Friedrich Lichtenberg GmbH hatte einen Vertrag mit Massivhaus geschlossen, deren Baustellen mit Material zu beliefern. Dieses Geschäft lief in den ersten Monaten gut, berichteten die Beteiligten. Im Sommer vergangenen Jahres stoppte das Unternehmen jedoch die Auslieferung, nachdem sich offene Forderungen auf 1,1 Millionen Euro summiert hatten. Das Unternehmen reichte Klage beim Landgericht Gera ein.
Die Vorsitzende Richterin Böttcher-Grewe forderte gestern die beiden Parteien auf, sich gütlich zu einigen. Mehr als eine Stunde verhandelten die Anwälte beider Unternehmen - die Massivhaus-Geschäftsführer Sascha Rudolph und Mario Klimpel waren nicht anwesend. Der Anwalt von Massivhaus teilte danach mit, dass der Vergleich gescheitert sei. Massivhaus habe die Zahlung von 300 000 Euro angeboten und wollte den Rest in Monatsraten zu 100 000 Euro begleichen. Der Kläger störte sich jedoch am eingeforderten Widerrufsrecht für den Vergleich.
Anschließend stellte die Richterin fest, dass nur rund 40 000 Euro der offenen Summe strittig seien. Der Rest, 1,07 Millionen Euro, seien unstrittig. Sie will nun ein Teilurteil fällen und am Freitag verkünden.
Den Prozess verfolgten ehemalige Subunternehmer von Massivhaus, die ebenfalls von nicht bezahlten Rechnungen berichten. Seit Oktober gehe es auf vielen Baustellen schleppend voran. Laut einer Gerichtssprecherin sind etwa 30 Verfahren gegen Massivhaus am Landgericht Gera anhängig.
Das Urteil dürfte auch den FC Carl Zeiss interessieren. Seit Saisonbeginn wirbt Massivhaus als Hauptsponsor auf den Trikots des Drittligisten. Von einer Größenordnung in Höhe von 300 000 Euro ist die Rede. Die erste Rate zum Saisonstart zahlte das Geraer Unternehmen überpünktlich. Die zweite Rate, die Ende Januar fällig war, ist nach OTZ-Informationen noch nicht eingetroffen.
QUELLE: Ostthüringer Zeitung