Und man sollte es dann auch nicht bei einem Architektenentwurf belasten sondern mehrere einholen. Denn auch nicht jeder Architekt zeichnet den perfekten Grundriss für euer Grundstück und kann und weiß alles. Macht also euren privaten Architektenwettbewerb und vergleicht verschiedene Entwürfe.
Das finde ich eine gute Idee. So weit bin ich nicht gegangen. Wenn ich mal voraussetze, dass diesen Entwürfen schon intensive Gespräche vorausgehen sollten, und im Entwurfsresultat in etwa den Detailgrad des DIY-Entwurfs entsprechen (denn das ist ja das, was wir Laien verstehen):
- Hat das von euch schonmal jemand machen lassen?
- Ist das Vorgehen aus Sicht der Architekten ok?
- falls ja: welche Kosten fallen da pro Entwurf in etwa an (wir können gerne bei dem Beispiel hier bleiben)?
Das zu machen, würde bedeuten, weitere Architekten entweder mit dem gesamten "Modul A" (9 Prozentpunkte des vollen Architektenhonorars aller Phasen nach HOAI) oder zumindest der Leistungsphase 2 (7 Prozentpunkte) zu beauftragen. Okay ist das für die Architekten, sofern sie einzelne Phasen zu beauftragen anbieten (was nicht alle, aber doch einige tun). Wäre ich Architekt, würde ich die Leistungsphase 2 wohl nicht ohne Leistungsphase 1 anbieten (Stichworte Haftung / aufgehendes Gewerk), aber man kann wohl auch von der Annahme ausgehen, die Leistungsphase 1 von Architekt X sei ordentlich erledigt und Architekt Y und Z damit "weiterarbeiten" lassen - aber dann wohl gegen irgendeine Art Haftungsfreistellung. "Zweitmeinungen" sind ein bei Architekten eher untypisches Dienstleistungsprodukt, aber vereinzelt mag der Markt die Bereitschaft dazu hergeben. Das Ergebnis am Ende der Leistungsphase 2 ist ein Vorentwurf (volumentreue Darstellung des Baukörpers in M 1:200). Man sieht da ein auf Alltagsfunktion prüfbares Haus, aber noch ohne Qualität als Grundlage für Statiker oder weitere Fachingenieure.
Vermutlich ist für die Bauherren - wenn es nur um diese Zweitmeinung geht - aber zweckmäßiger, außerhalb des regulären Architektenprocederes einfach eine Gegenentwurfsentwicklung als 3D-Präsentation zu beauftragen. Manche Architekten bieten auch so etwas an, und für Laien ist das so oftmals "wertvoller" (denn wer mag sich schon ein professionelles CAD-System mitsamt Schulungen anschaffen, um das Ergebnis als mehr als nur Plot betrachten zu können). Da ist dann schon besser, der Architekt läßt sich auf einen Entwurf mit einer Populärsoftware ein, den der Bauherr dann kompatibel in seinem Freundeskreis weiterdiskutieren kann.
Ein Architekturwettbewerb ist ja bei großen Wohnprojekten (<100 Wohnungen) mit Jury etc. völlig normal wenn ein Grundstück in einem kommunalen Baugebiet bebaut wird. Warum also auch nicht als Privater? Mann muss dann natürlich dem Architekten fair sagen, dass man sich auch noch andere Entwürfe einholt.
Wenn man für "unser Oma ihr klein´ Häuschen" einen Wettbewerb auslobt wie wenn es um das neue Kreiskrankenhaus ginge, wird man nur totgelachte Architekten riskieren. Da sehe ich noch nicht einmal Studenten dran teilnehmen. Architekten werden bestenfalls denken, da habe jemand seinen eigenen Sockenschuß nicht gehört oder sonstwie ein sonniges Ego. So eine Zweitmeinung kann man wie vorstehend beschrieben gewiß auch außerhalb der üblichen Honorarsätze erhalten, aber nicht auf der Basis, nur den Gewinner auch zu bezahlen (selbst dann nicht, wenn man den Auftrag, den Rest bis einschließlich Leistungsphase 8 zu machen, "verlost").