nur das niemand Falsches denkt. Der Anteil der durch Profis erledigten häuslichen Pflege ist immer noch Mengenmässig der berühmte Tropfen auf dem heissen Stein. Auch wenn inzwischen Pflegedienste aus dem Boden spriessen wie Unkraut. Und "ehrenamtliche" Pflege durch Angehörige wird schon entlohnt (nach Tabelle, aber schon recht schlecht). Häusliche Pflege zu bekommen ist immer noch Glücksspiel, es muss der Slot passen, der Umfang der erforderlichenArbeiten sprengt meist aber doch die dünnen Personaldecken der Pflegedienste. So werden oft nur absolut dringende Dienste geleistet, weitere sinnvolle oft leider nicht. Ebenso im Bereich der Hilfsmittel. Die unsinnigen Kämpfe um absolut notwendige Hilfsmittel grenzt oft an Komik, leider aber Tragikomik. Ich erlebe es in der Familie aber auch beruflich (zu unseren Kunden gehören u.a. auch Pflegedienste und Sanitätshäuser)
Du hast recht, aber das Beispiel stand für was Grundsätzliches:
Tätigkeiten wurden und werden aus dem unbezahlten Bereich schrittweise in die bezahlte Sphäre verschoben. Dies durchsetzt die gesamte Wertschöpfungskette und muss zu höheren Preisen führen, zu was sonst? Die Leute werden ja davon bezahlt, dass andere für sie bezahlen.
Das führt andererseits dazu, das wir heute Dienste und soziale Infrastruktur in Anspruch nehmen können, die es vorher so nicht gab. Das ist insgesamt teurer als früher, dafür gibt es auch mehr als früher. Einen Wohlstandsverlust kann ich bei einem „Mehr für Mehr“ nicht ableiten.
Darum ging es mir: Das heute viel von Leuten über Wohlstandsverlust geredet wird, die durch Preisschwankungen in ihrem teils gewaltigen Konsum beschnitten werden. Ich halte das für einen ungesunden Maßstab für Wohlstand, aber das ist nur meine persönliche Meinung. Denn der langfristige Trend zeigt enorme Wohlstandsgewinne und ich sehe auch nicht, wieso man diese Schraube ewig weiterdrehen können sollte. Oder überhaupt wollen sollte. Da sind erstmal andere vorne in der Schlange, die ganz andere Startpositionen haben.
Dass dies selten reflektiert wird, wenn im gutsituierten Bekanntenkreis gejammert wird, also dass es nichtmal als ironischer Einschub kommt, stört mich mittlerweile immer mehr. Und dann fange ich an zu überlegen, ob ich bekloppt werde oder die anderen.