@11ant: Ich erinnere mich noch sehr gut an die Kritik am Grundriss von 2019 - Respekt, dass du den Thread noch mal rausgekramt hast. Mein Problem damals war, dies bei der Hausbaufirma richtig umzusetzen. Die Architektin hatte sich irgendwie auf diese Stadtvilla eingeschossen - ohne, dass dieser Begriff je von uns gekommen wäre. Alles, was wir wollten, waren zwei Vollgeschosse. Und es hieß auch immer, die Baukosten wären bei so einer Stadtvilla (vergessen wir mal das Wort Villa, das irgendwie Nobleres vermuten lässt) niedriger als bei z.B. versetzten Baukörpern, Erkern oder sonstigem Schnickschnack. Also nahmen wir eben dieses (fast) Quadrat als Grundriss. Das engt einen natürlich gestalterisch und planerisch ein. Das wird uns vor allem beim Drin-Wohnen bewusst. Entscheidung ist aber halt so gefallen. Die Architektin hätte uns keinen völlig anderen Entwurf gemacht. Und man selbst kann sich dann leider auch schwer gedanklich davon lösen. Ich hab lange selbst dagesessen und versucht zu zeichnen. Gelang mir als Laie nicht.
Die Kritik, das Elternschlafzimmer kleiner zu planen, haben wir bewusst nicht umgesetzt und sind heute froh darüber. Das ist natürlich sehr individuell. Ich lese hier oft, dass das Schlafzimmer bloß ja schön klein sein soll, weil man ja nur drin schlafe. So ist das bei uns nicht: Hier spielt sich viel anderes ab, wie wickeltisch (wenn auch temporär), mein Arbeitszimmer wurde abgetrennt, zwei lange Schrankreihen (wir haben kein extra Ankleidezimmer) und ein kleiner Bereich mit Sessel, das Bett steht mittig als Raumteiler. Gefällt uns. Wenn es in unserem Haus also was gibt, mit dem ich zufrieden bin, dann ist es unser Schlafzimmer. Das soll jetzt keine rückwirkende Entschuldigung werden, warum man eine Kritik nicht annimmt. Aber es dient als Erklärung, warum es schon auch individuelle Bedürfnisse geben kann, die nicht immer mit dem gleichen guten Ratschlag geändert werden müssen.
Ich verstehe heute, dass unser Fehler darin lag, einen Stadtvillen-Grundriss genommen bzw. vorgesetzt bekommen zu haben und den versucht haben zu vergrößern. Das gibt nix.
Heute sollen es statt zwei Kinderzimmern, vier werden, plus zwei Arbeitszimmer plus Gästezimmer. Das ist - wird mir immer mehr bewusst - natürlich kein Kataloghaus mehr.