Fehler beim zweiten Haus vermeiden: Hausbaufirma oder Architekt?

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Zuletzt aktualisiert 18.11.2024
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WilderSueden

WilderSueden

Die Architektin hatte sich irgendwie auf diese Stadtvilla eingeschossen - ohne, dass dieser Begriff je von uns gekommen wäre. Alles, was wir wollten, waren zwei Vollgeschosse.
Und genau deshalb ist es wichtig, dass der Architekt auch ein Architekt ist und nur im Dienst des Bauherren steht. Ist der Architekt ein Teil der GU-Leistung ist immer auch eine Vorgabe, möglichst schnell ein einfach zu bauendes Haus antragsreif zu bekommen
 
11ant

11ant

Meine Architektin hat irgendwelche Zahlen aus irgendeinem Tool genommen. Keine Ahnung ob die mit Faktoren an die aktuellen Jahre angepasst oder wie sonst berechnet waren.
Das ist aber eine teure Stelle dafür, sich Lücken in der genauen Kenntnis zu leisten.
Also ich denke die wenigsten Architekten befassen sich detailliert mit einer Kostenplanung - ist ja auch eher ein kreatives Studium und BWL liegt den Studies in dem Bereich oft eher weniger.
Kundenakquise kostet Zeit und Geld. Seine Weiterempfehlungswahrscheinlichkeit zufällig-niedrig zu halten, macht den "Künstler" Architekt schnell brotlos. Nur wer ewig auf studentischem Niveau verdienen will, kann sich solche Schlumpfigkeit erlauben.
Insbesondere bei speziellen Wünschen und kreativen Lösungen ist der Architekt aber sicherlich die bessere Wahl.
Insbesondere bei speziellen Wünschen und kreativen Lösungen ist nur derjenige Architekt eine gute Wahl, der auf der @Gerddieter Whitelist steht. Sonst müssen am Ende auch Rockefeller und Rothschild noch jemanden anpumpen.

Wir haben mittlerweile 3 Kinder und es soll noch ein viertes geben.
Das ist ausnahmsweise weil von keinem Architekt vorhersehbar ein klassischer Grund für einen Objektwechsel auch bei einem noch jungen Haus. Aber selbst ein Einzelkind gedeiht nicht besser dadurch, daß sein Zimmer eine Halle ist.
Die Kritik, das Elternschlafzimmer kleiner zu planen, haben wir bewusst nicht umgesetzt und sind heute froh darüber. Das ist natürlich sehr individuell. Ich lese hier oft, dass das Schlafzimmer bloß ja schön klein sein soll, weil man ja nur drin schlafe. So ist das bei uns nicht: Hier spielt sich viel anderes ab, wie Wickeltisch (wenn auch temporär), mein Arbeitszimmer wurde abgetrennt, zwei lange Schrankreihen (wir haben kein extra Ankleidezimmer) und ein kleiner Bereich mit Sessel, das Bett steht mittig als Raumteiler. Gefällt uns. Wenn es in unserem Haus also was gibt, mit dem ich zufrieden bin, dann ist es unser Schlafzimmer.
Ist das jetzt schon das "Stockholm Syndrom", daß es Dir "gefällt", statt eines Schlafzimmers einen Allraum-Loft zu haben - hättest Du gar am liebsten noch eine Wäscheleine als Raumteiler diagonal hindurch gespannt ?
Ich verstehe heute, dass unser Fehler darin lag, einen Stadtvillen-Grundriss genommen bzw. vorgesetzt bekommen zu haben und den versucht haben zu vergrößern. Das gibt nix.
Die Baukastenbasis Anstattvilla trägt nur eine Teilschuld an der Misere, der größere Fehler war das Planen mit einer tauben (und vom feindlichen Lager gestellten) Architektin. Daher greife ich ausnahmsweise einmal zu Full Quote:
Und genau deshalb ist es wichtig, dass der Architekt auch ein Architekt ist und nur im Dienst des Bauherren steht. Ist der Architekt ein Teil der GU-Leistung ist immer auch eine Vorgabe, möglichst schnell ein einfach zu bauendes Haus antragsreif zu bekommen
 
11ant

11ant

Ich hab lange selbst dagesessen und versucht zu zeichnen. Gelang mir als Laie nicht.
Du konntest aber schon damals drei Jahre darin zurückblättern, daß ich immer dazu ermuntere, sich auch mit schrägstem und unvollkommenstem Gekritzel in seine eigenen Diskussionen einzubringen. Ebenfalls sage ich nicht erst seit gestern, WIE Profis planen: nämlich mehr systematisch als zeichnerisch, und auch den Wechsel vom Konzipieren zum Zeichnen immer erstmal als Kindergarten-Picasso vollziehend. Ähnlich wie bei den "Montagsmalern" (Hund Katze Maus Auto ...), nur eben mit dem Haus vom Nikolaus beginnend.

Ich mache gerne auch ein Tutorial dazu, aber im Moment lassen mich meine Leser leider ziemlich dabei hängen, mir ihre Wunschliste für nächste Beiträge zu schicken. Dann müssen sie zur Strafe eben länger darauf warten.
 
Y

ypg

Es geht nur noch max. ein Dachgeschoss in die Höhe.
…Und wahrscheinlich ist die Höhe auch festgesetzt, sodass noch nicht mal auf Eurem 2-Geschosser ein ausbaufähiges Satteldach Platz hätte.
So wie man es nachlesen kann, hast Du damals geschrieben, dass Zeltdach der Bebauungsplan vorgeschrieben hat. 23 Grad.
Euer Wunsch war die Stadtvilla, steht da. Man kann davon ausgehen, dass Du der Architektin gleiches gesagt hast wie hier im Forum.
Du sagtest auch, dass sie Eure Wünsche vollumfänglich umgesetzt hat… und Du zu dem Grundriss stehst!

Man kam so vieles nachlesen, ich will jetzt auch gar nichts zitieren.
Dennoch muss man ja mal sagen:

Das, was Du aufzählst, gern haben zu wollen, sind Kostentreiber. Ein ausgebautes zusätzliches Dachgeschoss und Panoramaverglasung wäre bei mind. 100000€ gewesen.
Dass man sich nochmal verändern möchte, weil sich die Familie vergrößert hat, passiert oft - und genau deshalb bauen viele nochmal.
Das zweite Haus wird doch nicht einfach "besser" nur weil ihr nochmal neu anfangt.
Das denke ich auch. Nach Deinen Aussagen, was ihr braucht, müsstet Ihr ein 300qm Haus bauen.

Heute sollen es statt zwei Kinderzimmern, vier werden, plus zwei Arbeitszimmer plus Gästezimmer. Das ist - wird mir immer mehr bewusst - natürlich kein Kataloghaus mehr.
Das kann man sehr wohl machen, wenn man es bezahlen kann.
Das ist natürlich sehr individuell. Ich lese hier oft, dass das Schlafzimmer bloß ja schön klein sein soll, weil man ja nur drin schlafe.
Das hast Du für Dich und aus seinem Kontext falsch interpretiert: bevor man die Kinderzimmer klein planen muss, weil das Haus nicht mehr Platz bieten kann, sollte man lieber am Schlafzimmer die Qm-Drosselschraube anlegen, da sich ein Erwachsener weniger im Schlafzimmer aufhält als ein Kind im Kinderzimmer.
Ich muss ich aber auch wegen des übergroßen unzonierten Raumes sehr schmunzeln. Ich mag ja Multifunktionsräume, aber sicherlich keine Provisorien, wie man damals seine Kinderzimmer mit Raumteiler abgeteilt hat. Letztendlich macht Ihr aus Eurem Schlafzimmer nur das, was ihr vergessen habt zu planen, nämlich Ankleide und Büro und gelungene Sichtachsen, dass einen Sessel als Verbindung zw zwei Räumen erahnen lässt.
Aber ich komme nochmal zum Punkt: es ist egal, ob mit Architekt oder GU, wenn man als Bauherr entweder nicht bis übermorgen schauen kann oder sich nicht auch mal selbst hinterfragt, ob man mit seiner Meinung richtig liegt. Hinterher haben andere Schuld (siehe Architektin vom GU, die damals Eure Wünsche umgesetzt hat…)
Und wenn man zb wegen des Geldes Kompromisse machen muss, kann man nicht später von hätte-hätte sprechen können, weil man eben einen Grund hatte, Kompromisse zu machen.
Ihr habt damals für 3-4 Personen gebaut, und das war richtig so. Jetzt, mit Nachwuchs, passt es eben nicht mehr. Wenn Ihr nochmal baut, dann werden in wenigen Jahren wieder Defizite auftauchen - ob man es so nennt oder einfach hinnimmt, das liegt dann an einem selbst. Und immer schön dran denken: das zweite Haus baut man für den Freund - erst das dritte Haus für sich. Ein Panoramafenster oder große Schiebetür zur Terrasse ist jedenfalls nicht das, was einem vollumfänglich glücklich macht.
 
B

BackSteinGotik

Heute sollen es statt zwei Kinderzimmern, vier werden, plus zwei Arbeitszimmer plus Gästezimmer. Das ist - wird mir immer mehr bewusst - natürlich kein Kataloghaus mehr.
Es gibt sicher auch einige GU Entwürfe für große Satteldach-Familienhäuser. Aber selbst da wird es mit den zwei zusätzlichen (=4) Kinderzimmern dünn. Ein separates Gästezimmer soll ja auch noch rein. Ebenso das große Schlafzimmer. Wie viele Bäder? Das wird dann von der Größe ganz sicher etwas, was man wirklich Villa nennen kann - oder ein Satteldach 2,5-Stöcker in Form eines Wohnblocks. Hat aber dann auch Anforderungen an das nächste Grundstück - wird sicher größer werden müssen..

Ich würde hier zunächst mal die Eingangsfrage für jede sinnvolle Planung stellen - was kann ich mir leisten? Wieder besser geschnittene 200m² und ein Wohnkeller für Gäste und Arbeitszimmer bringen euch ja schon fix in Regionen >> 750.000€ ohne Grundstück. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr insgesamt nicht klar siebenstellige Kosten haben werdet, wenn bei euch Grund nicht fast geschenkt ist. Wenn du pro 100.000€ zusätzlichen Kredit 400€ pro Monat zahlen musst, passt das mit

Passt das für euch finanziell? Habt ihr schon mal mit einem Finanzierungsberater das Vorhaben durchgerechnet? Verkauf, Pfandtausch, neuer Kredit, etc.?
Es kommt ja noch ein Kind. Falls es nicht wirklich passt wäre es m.E. sinnvoller sich professionelle Hilfe zu besorgen, um das existierende Haus an die neuen Rahmenbedingungen anzupassen - damit meine ich primär Platz für mehr Kinder..
 
11ant

11ant

Ich würde hier zunächst mal die Eingangsfrage für jede sinnvolle Planung stellen - was kann ich mir leisten? Wieder besser geschnittene 200m² und ein Wohnkeller für Gäste und Arbeitszimmer bringen euch ja schon fix in Regionen >> 750.000€ ohne Grundstück.
Zur Abgabe liegen in der Waagschale ein 190 qm großes Haus auf einem 500 qm großen Grundstück. Benötigt wird ein etwa 140 qm (sagen wir, man gönnt sich 160 qm) großes Haus, für das ein Grundstück gleicher Größe langt.
Speziell ist an der abzugebenden Immobilie die Mischung der Hausgröße aus 110 qm Bedarf + 20 qm Großzügigkeit + 60 qm leere Fettpolsterfläche. Da geben einem Leute, die genau so etwas suchen, entsprechend viel Geld für. Nur vier Jahre auf dem Tacho und mit Garten statt Wüste sowie Eingangspodest statt Europalette ist das schon attraktiv. Aber eben wegen der engen Zielgruppe kein Schnelldreher. Ich würde es bereits jetzt als in 2026 abzugeben annoncieren.
 
Zuletzt aktualisiert 18.11.2024
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