Um meinen Abgang nicht "unhöflich" zu gestalten, hier noch mal ein allerletztes Wort. Ich habe die letzten Tage mehr gelesen, als irgendwas anderes gemacht. Dennoch liest man hier überwiegend "Erfahrungen" bzw. "Spekulationen". In den wenigstens Threads steht: Massivhaus hat Summe xy gekostet, Fertighaus Summe z. Sondern immer nur hätte, könnte und würde. Auch ist aufgrund der unterschiedlichen Vorstellungen der Häuslebauer ein direkter Vergleich sehr schwierig, deswegen hatte ich hier nach einem direkten Vergleich gefragt.
Ich habe nicht behauptet, dass wir ein ganzes Dach fachgerecht decken können. Eher meinte ich, dass unser später übrig bleibendes monatliches Finanzpolster geringer ausfallen kann, da wir fast alles selber reparieren können. Die Häuser aus meiner Familie haben auch seit Jahren keine Handwerker mehr gesehen.
Zum Thema Konsumverhalten: Sehr bescheiden. Urlaub kennen wir nicht und nein, wir vermissen auch nichts. Mein Ziel seit meiner Jugend ist ein eigenes Haus, meine Prioritäten sind klar gesteckt. Mein Auto ist 21 Jahre alt, hat vor 7 Jahren 4000 € gekostet und wird ausnahmslos selbst instand gehalten. Ich würde mir auch jederzeit wieder so ein älteres Auto in der Preisklasse kaufen. Mein Handy ist 3 Jahre alt. Von Markenklamotten halte ich grundsätzlich nichts, spezielle Teile wünscht man sich eben zum Geburtstag und wenn es nicht möglich ist, tut's auch ein Pullover von H&M. Ich kann schwer nachvollziehen, wie ihr lebt, aber ich weiß, wie ich lebe und wo meine Prioritäten liegen. Ich bin einfach aufgewachsen, kenne kein (für euch wohl normal), für mich "Luxusleben" mit den neusten Autos, dem neusten Handymodell, ausgiebigem Jahresurlaub und Kleidungsstil von oben bis unten Adidas. Dafür kenne ich ein Leben in Sand- und Matschbergen, in Kieshaufen, weiß mir selbst zu helfen und ein Leben mit Familienzusammenhalt, wo nicht fremde Handwerker die Garage hochgezogen haben, sondern die ganze Familie mit angepackt hat. Und stellt euch vor: Wir haben das alle überlebt, ohne am eigenen Neid aufgrund des Autos oder des Urlaubs vom Nachbarn zu ersticken.
Ich habe studiert, arbeite aber wohl "niedriger", als ich wohlmöglich könnte aufgrund meines Wohnortes. Mit ein- bis eineinhalbstündiger Fahrtzeit könnte ich auf dem Lohnzettel mehr stehen haben. Rechnet sich nur nicht mit den Sprit- und Instandhaltungskosten. Mein Freund hat nicht studiert, musste aber vom Gehalt der ersten Berufsjahre erst einmal Führerschein, Autokauf (auch 20 Jahre alt) und andere Basics nachholen, die ich aus meinem Elternhaus quasi mitbekommen habe.
Zusammenfassend stellt euch einfach vor, wir sind die kleine Handwerkerfamilie von nebenan von vor 20 Jahren. So ungefähr.