Fertighausbau mit Massivhaus-Grundriss sinnvoll?

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S

Skya2020

Hallo zusammen,

wir haben gerade ein Grundstück in NRW gekauft. Die Vorbesitzer hatten bereits einen Architekten beauftragt, der den Bau in Massivbauweise komplett begleiten sollte und schon über 50k€ für die Phasen 1-6 bezahlt. Es gibt bereits eine Baugenehmigung und man könnte quasi sofort mit dem Bau starten.
Wir haben allerdings vorgehabt in Fertigbauweise zu bauen und fragen uns jetzt wie wir am besten vorgehen. Die Vorbesitzer haben uns angeboten ihnen die Planung abzukaufen. So oder so müssten wir diese (abgesehen von den Außenmaßen) noch an unsere Wünsche anpassen.
Das Grundstück liegt am Hang und es gibt jetzt auch nicht viele Möglichkeiten diesen zu bebauen, daher würde es so oder so auf einen ähnlichen Entwurf hinauslaufen.
Ergibt es Sinn den Vorbesitzern die Planungen abzukaufen und dann mit dem Architekten Änderungen einzuarbeiten und damit dann zu Fertighausanbietern zu gehen? Oder kann man mit den Grundrissen aufgrund anderer Bauweise eh nicht viel anfangen und es macht mehr Sinn nochmal selbst einen anderen Architekten für eine Entwurfsplanung zu beauftragen?
Und falls ihr das abkaufen würdet - wie viel würdet ihr bezahlen (eine gute Verhandlungsbasis haben sie ja nicht grade...)?

Wir stehen komplett am Anfang unserer Hausbau-Reise daher entschuldige ich mich schonmal, falls die Frage total dumm ist... Wir wissen einfach nicht recht wie wir jetzt am besten starten sollen.
 
H

Haus Luni

Ich glaube rein vom Haus macht es keinen großen Unterschied ob es ein Fertighausanbieter bauen soll oder ein Massivhaus Anbieter.

Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr den Vorschlag vom Vorbesitzer sowieso nicht so richtig übernehmen wollt. Nachdem der Vorbesitzer mit den Unterlagen sowieso nichts mehr anfangen kann, könnt ihr ihm 100 - 500€ aus Kulanz anbieten und die Unterlagen als Muster/Ideengeber hernehmen.
 
S

Skya2020

Ich glaube rein vom Haus macht es keinen großen Unterschied ob es ein Fertighausanbieter bauen soll oder ein Massivhaus Anbieter.

Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr den Vorschlag vom Vorbesitzer sowieso nicht so richtig übernehmen wollt. Nachdem der Vorbesitzer mit den Unterlagen sowieso nichts mehr anfangen kann, könnt ihr ihm 100 - 500€ aus Kulanz anbieten und die Unterlagen als Muster/Ideengeber hernehmen.
Theoretisch macht es keinen Unterschied, aber wir tendieren eher zur Holzständerbauweise.
Wir hatten eher an 5000€ gedacht, aber selbst das sieht in meinen Augen "dreist" aus bei dem Geld, was die gezahlt haben...
Wir wollten erst einen Architektenplan haben und dann damit zu den Hausbaufirmen gehen. Die Frage ist auch, ob man sich irgendetwas spart, wenn man deren Pläne übernimmt oder ob es eh keinen Unterschied macht und man lieber einen eigenen Architekten beauftragt.
 
R

Romeostar

Ich würde den Betrag vom Mehrwert für euch abhängig machen. Du hast ja geschrieben, dass man Anpassungen an der Planung vornehmen muss, sprich die bisherigen Planungen bringen euch sehr wenig und ihr müsst ohnehin fast alles neu machen. Deshalb sind 5.000 Euro zu kulant.
Für Bodengutachten und Leistungsphase 1 halte ich 1.000 Euro für mehr als gut bezahlt.
 
H

Haus Luni

Ich empfehle euch, dass ihr euch mehr über die Planung informiert und einlest. Nur wer viel weiß kann nicht über den Tisch gezogen werden. Hier mal paar Punkte als Denkanstoß:

- Um ein Haus zu bauen wird grundsätzlich ein genehmigter Eingabeplan und eine Statik Berechnung benötigt.
- Der Eingabeplan muss bei der Stadt eingereicht werden aber die Statik nicht.
- Der Eingabeplan kann vom jedem Baumeister/Bautechniker/Architekten/viele studierte aus dem Bauwesen unterschrieben werden. Das muss nicht der Architekt machen!
- Ein Eingabeplan ist in vielen Punkten bindend aber viele Sachen bleiben auch noch flexibel. Ihr könnt also noch Fenster verschieben. Innenräume können auch noch verändert werde und mehr.

Somit gibt es viele Wege um ans Ziel zu kommen.

Wir haben, zum Beispiel, den ganzen Grundriss als auch die Außenanlage selber geplant, auf Papier gezeichnet und versucht die gesetzlichen Vorschriften auch einzuhalten. Da wir auch nicht vom Fach sind, haben wir uns einen gesucht, der für uns dann den Eingabeplan erstellt. Ein paar Punkte mussten auch korrigiert werden. Ein Statiker hat uns dann, nachdem der Eingabeplan genehmigt wurde, die Statik berechnet. Wir haben natürlich die Statik bereits bei der Planung berücksichtigt, dass wir nichts unmögliches planen. Das ganze war natürlich erheblich günstiger.

Somit ist es nicht dreist, sondern man muss den Wert dahinter einfach erkennen. Wenn man ein Auto für 50k kauft und nach der Garantie das Auto kaputt geht bekommt halt auch kein Geld mehr dafür.
 
H

Harakiri

Ist es wirklich so, dass in NRW keine Statik beim Bauantrag zum mindestens nachgereicht werden muss? Es würde mich sehr wundern.

Jedenfalls wird das auf jeden Fall für ein Holzständerhaus im Vergleich zum Massivbau anders aussehen. Sehr wahrscheinlich muss, auch rein aus statischen Aspekten, einige Anpassungen vorgenommen werden. Und wenn der Grundriss angepasst werden muss, muss die Statik ebenfalls angefasst werden.

Ob dies noch im Rahmen einer Tektur akzeptiert wird, wage ich zu bezweifeln.

Auch einiges von der Detailplanung (vmtl. Sockelbereich, Fenster & Türenanschlüsse …) wird bei einer Holzständerbauweise neu überlegt werden müssen. LVs werdet ihr bei eine Fertighausfirma wahrscheinlich nicht brauchen bzw. nutzen können.

Daher sehe ich nicht, wie man mehr als die Entwurfsplanung praktisch übernehmen kann – würde ich auch nicht mehr als das dafür anbieten, denn alles andere werdet ihr wahrscheinlich bei der neuen/alten Architekt & Fertighausfirma ohnehin noch mal bezahlen müssen.
 
Zuletzt aktualisiert 26.11.2024
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