Finanzierung Einfamilienhaus - Wie viel können wir uns zutrauen?

4,40 Stern(e) 5 Votes
Musketier

Musketier

Um 250 000€ zu tilgen braucht ihr ein Minimum von 1200-1300€. Dann tilgt Ihr mit 1 %. Die Restschuld wird hoch sein, und auch könnt Ihr euch fast nichts innerhalb der nächsten 20 Jahre leisten.
Ich vermute du meinst 2% Tilgung?
250.000 € * (3,5% Zins +2% Tilgung) / 12 Monate =1.146€

Ich kenne die aktuellen Konditionen nicht. Wir hatten vor 1 1/4 Jahr noch eine 2 vorm Komma für 15 Jahre Zinsbindung.



Was mir in deiner Aufstellung auffällt:

1.)
Überleg mal was so ein Auto im Jahr für einen Wertverlust hat. Das muß du als Rücklage/Auto ansetzen. Da kommst du mit 150€ nicht weit.
Dazu die Rücklagen fürs Haus 150€/Monat*20 Jahre= 36000€. Ich glaube nicht, dass du mit 36.000€ in 20 Jahren weit kommst, wenn die ersten Großreparaturen losgehen, vor allem weil der Großteil vorne Wegs schon für kleine Sachen verbraucht ist (Malern, neuer Teppich, Heizungsreparatur usw.)
Die 150€ hast du aber als Rücklage für beides angesetzt. *kopfgratz*

2.)
Ist kein Urlaub berücksichtigt? Wollt ihr nie in den Urlaub fahren?

3.)
Passen die Preise für die Versicherungen?
Wir haben z.B. noch eine Lebensversicherung für jeden abgeschlossen. Falls einem mal was passiert, dass der andere zumindest eine Zeitlang die Kreditraten weiter bedienen kann und trotzdem weiter existieren kann. Das muß nicht über den kompletten Kreditbetrag sein, denn bei 2 Verdienern kann der andere ja trotzdem arbeiten gehen. Dafür benötigt man bei 2 Verdienern die Absicherung für beide.
 
B

bswunde

Ehrlich... was man hier so alles liest - da braucht auch kein Mensch mehr bauen.

Du hast nicht gebaut, weil dir HIER davon abgeraten wurde? Irre. ^^

Wie ist der Stand momentan bei euch? @2fast4u
 
B

Bauherren2014

Ehrlich... was man hier so alles liest - da braucht auch kein Mensch mehr bauen.

Du hast nicht gebaut, weil dir HIER davon abgeraten wurde? Irre. ^^ @2fast4u

Das ist doch Blödsinn, was Du da schreibst.
Es gibt doch wirklich genug Menschen, die etwas oder auch noch deutlich mehr im Monat zur Verfügung haben und dementsprechend auch höhere Summen finanzieren können. Und dass eine Finanzierung von 250.000,-€ bei einem Einkommen von 3.100,- bei noch nicht abgeschlossener Familienplanung eine ziemlich enge Kiste ist, dass wirst Du doch auch nicht bestreiten können, oder?

Das es mit 3.500,- etwas besser aussieht, bestreitet doch keiner. Doch auch dann sollte man sich der Kosten des Unterhaltes eines Hauses doch wirklich im Klaren sein. Und dass man da am Anfang vielleicht bei seiner Planung auch noch das ein oder andere vergisst, ist doch völlig normal. Dafür ist doch so ein Forum da - um einfach Ratschläge zu geben, woran vielleicht nicht gedacht wurde.
Die meisten hier haben doch mehr Erfahrung als der TE, weil sie entweder vom Fach sind oder selber schon gebaut/gekauft haben und die Kosten doch etwas besser einschätzen können. Man will doch nur Hilfestellung leisten. Was der TE dann daraus macht, ist doch seine eigene Entscheidung.

Und wenn ich auf der ersten Seite lese, dass bei der Kostenaufstellung im Monat noch ganze 53 Euro übrig bleiben (jetzt mal unabhängig von dem mittlerweile etwas höheren Gehalt), dann schrillen bei mir alle Alarmglocken. Das ist doch nichts, wenn man ein Haus unterhalten muss. Es muss nur mal eine Sache (egal ob jetzt am Haus, am Auto, an Waschmaschine etc.) schiefgehen und schon ist die ganze Rechnung für die Tonne. Nur dass will man dem TE doch klarmachen, nicht mehr und nicht weniger.
Am Ende ist jeder seines Glückes Schmied. Das ganze kann funktionieren, sicher, aber es kann eben auch gehörig in die Hose gehen. Die Frage ist immer, wie viel Risiko man bereit ist, einzugehen.
 
M

miho

Mir liegen aktuell folgende Finanzierungsangebot vor, bei denen ich jedoch nicht so richtig weiß, welches sinnvoller wäre. Ich habe vor allem Probleme damit, mit welchen Zinssatz ich nach der Zinsbindung weiterrechnen soll. Was wäre da anzunehmen? Mit 5%? Oder ist das zu optimistisch gedacht?

Abzahlen wollen wir monatlich 1.000 € - mehr wollen wir uns nicht aufbürden.
Es sind Sondertilgungen von 10% vom urspr. Darlehensbetrag pro Jahr möglich.

Variante 1:
Zinssatz von 2,4% bei 10 Jahren
Restschuld: 182.264 EUR (hier besteht Zinsrisiko)

Variante 2:
Zinssatz von 2,85% bei 15 Jahren
Restschuld: 158.890 EUR (hier besteht Zinsrisiko)

Variante 3:
TA-Darlehen

150.000 EUR über Bank
Zinssatz von 2,37% bei 10 Jahren
Restschuld: 105.000 EUR (hier besteht Zinsrisiko)

100.000 EUR über Bausparvertrag
Zinssatz bis Zuteilungsreife: 2,9%
Zinssatz nach Zuteilung: 3,3 %
Laufzeit bei geplanter Abzahlung: ca. 28 Jahre, kein Zinsrisiko

Welche Variante würdet ihr wählen? Bei Variante 3 habe ich zwar schlechtere Zinsen, jedoch nach 10 Jahren das Zinsrisiko "nur" bei den ca. 100.000 EUR, während es bei Variante 1 ja schon 182.000 EUR sind. Variante 2 wäre vielleicht ein Kompromiss?!

Ich habe wirklich Probleme das Zinsrisiko einschätzen zu können. Ich möchte auf jeden Fall nach 10 Jahren nicht in ein Loch fallen und plötzlich überschuldet zu sein, weil ich die hohen Zinsen nicht bedienen kann. Aktuell tendiere ich hier deswegen (aus dem Bauch) heraus eher zu Variante 3 - müsste jedoch irgendwie (wie?) gegenrechnen, ob das Mehr an Zinsen einen evtl. Zinsanstieg nach 10 Jahren aufwiegen.

Wäre für Meinungen/Hilfe sehr sehr dankbar.
Ich hoffe mal das ist jetzt noch nicht zu spät:
Hast Du einmal versucht, Dir die Auswirkungen des Zinsrisikos klarzumachen? Ich habe mir dazu eine Tabelle gemacht, in der ich die gesamten Zinskosten über den kompletten Rückzahlungszeitraum für jede der Varianten errechnet habe. Da wusste ich dann, dass mir auch ein Zins von 5 oder 7% in 10 oder 15 Jahren nicht viel ausmachen wird, weil die Restschuld schon weit genug reduziert wurde. probiere es doch mal für Dich aus. Zinsrisiko allein ist ein zu abstrakter Begriff.

Gruß und gute Entscheidungsfindung
Michael
 
T

toxicmolotof

Zinsrisiko ist ein unter Szenarien betrachteter quantitativ messbarer Begriff.

Abstrakt ist da rein gar nichts dran, außer der unrealistischen Annahmen, die mancher in dieser immer wieder auftretenden Diskussion in den Raum wirft. (Ganz allgemein ohne Blick suf bestimmte Personen)
 
M

miho

Zinsrisiko ist ein unter Szenarien betrachteter quantitativ messbarer Begriff.
Ja, absolut. Darum habe ich ja auch vorgeschlagen, dass der TE das mal quantifiziert. Mir schien, dass er da einfach nur Zinsrisiko als Problem bei den Varianten stehen hat. Dabei ist wichtig zu wissen, wie groß es denn eigentlich ist.
Abstrakt ist da rein gar nichts dran, außer der unrealistischen Annahmen, die mancher in dieser immer wieder auftretenden Diskussion in den Raum wirft. (Ganz allgemein ohne Blick suf bestimmte Personen)
Unrealistische Annahmen machen natürlich schnell den Wert einer Rechnung zunichte. Aber wenn man erst mal ein vernünftiges Rechenmodell hat kann man ja mal mit übertrieben hohen Zinsannahmen ausprobieren, was passieren würde und ob man das überleben kann.

Gruß
Michael
 
Zuletzt aktualisiert 27.11.2024
Im Forum Liquiditätsplanung / Finanzplanung / Zinsen gibt es 3154 Themen mit insgesamt 69158 Beiträgen


Ähnliche Themen zu Finanzierung Einfamilienhaus - Wie viel können wir uns zutrauen?
Nr.ErgebnisBeiträge
1Einsatz als Eigenkapital, Wie viel als Rücklage behalten? 33
2Tilgung erhöhen oder Bausparer aufstocken? 20
3Bauunternehmer will Rechnung für Planungsleistungen stellen 60
4Handwerker-Rechnung über Ersatz für defektes Werkzeug 27
5Rechnung Grundbucheintrag nicht an alle Käufer? 13
6Finanzierung ohne Eigenkapital - Tilgung / Zins 63
7Tilgung oder Tilgung+Bausparer 10
8Erste Rechnung für Erdarbeiten und Bodenplatte fällig 25
9Rechnung vom Notar - 4 Tage nach Beurkundungstermin 11
10Rechnung enthält unberechtigte Posten, wie verhält man sich 13
11Was bleibt Euch als Rücklage? 18
12Frage: 1% Tilgung und 10 Jahre Zinsbindung. Haus nie abbezahlt? 13
13Haus Bauen mit unserer Rücklage und Finanzierung möglich? 19
14Rechnung für Wasseranschluss trotz Zahlung über Grundstückspreis? 35

Oben