Finanzierung Kauf Bestandshaus BW, 800-850k€

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ArmAberSexy

Der Diskurs der hier entstanden ist, ist wirklich hochinteressant :)

Vieles kann ich nachvollziehen vor allem angesichts der verschiedenen "Risikoprofile" des einzelnen. Insbesondere den Punkt mit Doppel-Vollzeit während perspektivisch 2 Kinder da sind. Ich habe mir diesen Alltag zwar schon oft im Geiste modelliert - und ich bin auch überzeugt dass das klappen kann - aber die Konsequenzen für das Privatleben wenn die Familie und Arbeit dann Prio 1 hat lässt mich immer noch erschaudern.

Hab mir das Haus jetzt auch mal genauer angeschaut.
Ist ja schon ne echt schöne, große Architektenhütte. Die Sanierung sieht auch sehr gut aus, da werden die Energiewerte schon hinkommen.
Die sind aber auch nicht wirklich wichtig.
Das Haus werdet ihr nämlich nicht kaufen. Es ist absolute Träumerei und nicht dem Markt entsprechend, dass ihr mit eurem Angebot eine Chance habt.
Der geforderte Preis wird gezahlt werden, mindestens.
Weiterhin wäre das Haus auch für die 800k einfach zu teuer für euch. Das Eigenkapital ist super, das Einkommen aber zu gering. Mit Kind geht das hinten und vorne nicht mehr auf. Die Vorredner haben auch recht, Vollzeit mit Kind muss man echt wollen, ICH würde das meiner Familie nicht antun wollen nur für ein Haus.
Weitere Anmerkung: Die Miete für die Einliegerwohnung ist viel zu optimistisch gerechnet.
Erstens sind die angenommen 800€ die Warmmiete, davon geht noch einiges ab.
Zweitens bezahlt niemand in einem besseren Dorf 800€ für eine 38m² Einliegerwohnung im Keller. Die Mietverträge würde ich mir mal vom Verkäufer vorlegen lassen, das ist imho schön gerechnet / gelogen. Schätze realistisch bekommt man die Wohnung für ca 450€ kalt vermietet.
Selbst wenn ihr euch das Haus leisten könntet, würde ICH mir überlegen, ob ich mir so eine Riesenbude überhaupt antun würde. Das muss ja alles eingerichtet, geputzt, gewartet usw. werden. Was will ich mit einem (teuren) Pool direkt an der Terrasse wenn ich Kinder plane? Das ist eine Todesfalle, nichts anderes, mit Kleinkindern.

tl;dr Das Haus ist zu groß und zu teuer für euch. Sucht euch etwas, das euren Verhältnissen entspricht.
Vielen Dank für deine Zeit dir das Inserat anzusehen! Aber ein paar Sachen möchte ich noch Gegenargumentieren:

1. Das ist nichtmal ein "besseres" Dorf. Es ist einfach nur ein Dorf mit einer akzeptabel guten A5-Anbindung. Deswegen würde ich hinsichtlich des Grundstück-Preises auch niemals mehr als 400€/m² ansetzen ohne mir sehr veräppelt vorzukommen (das ist Round-About auch der Preis den jeder meiner Bekannten in der unmittelbaren Umgebung bisher gezahlt hat und welchen ich eigentlich immer noch zu viel finde). Aus diesem Grund finde ich die daraus abzuleitende Bewertung des Hauses mindestens etwas zu hoch. Wenn ich bedenke was mir Firmen für 700k€+ für Häußer hinstellen, welche ich dann auch noch selbst mitgestalten darf, energetisch State-Of-The-Art sind und welche nicht wesentlich kleiner sind, dann bleibt mir nichts anderes übrig also zu denken. Bitte hier Gegenargumentieren.

Ich werde letztlich den Gedanken nicht los, dass die Grundstückspreise einfach nicht als linear im Wert zu betrachten sind weil Grundstücke ab einer bestimmten Größe einfach garnicht mehr verfügbar sind, während man die 150-250m² Grundstücke auf welchen die Träger dann aus Effizienzgründen ihre Reihenhäuser platzieren möchten im Gesamtpaket "hinterhergeschmissen" bekommt.

2. Deine Zahlen/Annahmen treffen definitiv auf ein Mietverhältnis zu. Der aktuelle Besitzer stellt diese jedoch seit jeher auf Plattform-Basis (AirBnB, Booking.com etc) zur Verfügung wo sich für so eine Schicke Wohnung meinen Recherchen nach bis zu 50€/Tag verlangen lassen. Das ist sehr geschickt + praktikabel denn:
  • Es gibt viel Nachfrage dieser Art der flexiblen Unterkunft
  • Man muss kein Mietverhältnis mit all den vertraglichen Pflichten eingehen
  • Es lassen sich mehr Einnahmen erzielen
  • Die Plattformen bieten die Möglichkeit es dennoch als Langzeit-Unterkunft (1 Monat+) zu vermarkten worauf insbesondere Unternehmen gerne für ihre MA anspringen als Hotel-Alternative
Auch hier gerne gegenargumentieren. Meine Informationen hierauf beruhen auf Freunden deren Eltern auf ähnliche Weise Ferien-Wohnungen anbieten, ich der das selbst schon im Ausland genutzt hat + natürlich die Angaben des aktuellen Vermieters. Der Nachteil ist natürlich ein tendenziell höherer Verwaltungaufwand, aber alle paar Wochen einen neuen Gast onzuboarden stört mich garnicht, zahlt sich dann aus und wir genießen das treffen auf neue Persönlichkeiten (die wir uns je nachdem sogar aussuchen könnten hehe).

Definitiv spekulieren wir in dem ganzen Vorhaben auf entsprechende Gehaltssteigerungen um anschließend das Arbeitspensum auf mindestens 60-80% senken zu können ohne einbußen. Eine Netto-Gehaltssteigerung von 150-200€/Person*Jahr als Berufseinsteiger innerhalb der ersten 5 Jahren ist fast schon der Standard um MA in der Branche zu halten (und hat sich die letzten 2 Jahre auch bewährt) und in unseren (naiven?) Augen sehr wahrscheinlich sodass man fast schon damit rechnen MUSS.
 
Zuletzt bearbeitet:
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MarcelEva83

Ich möchte hier zu bedenken geben das AirBnB als Konzept durchaus strittig ist und ihr mit der Wohnung auch einen nicht zu unterschätzenden organisatorischen Mehraufwand habt - wenn ihr immer wieder kurzzeitvermietet.
 
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saralina87

Ich möchte hier zu bedenken geben das AirBnB als Konzept durchaus strittig ist und ihr mit der Wohnung auch einen nicht zu unterschätzenden organisatorischen Mehraufwand habt - wenn ihr immer wieder kurzzeitvermietet.
Nicht nur strittig, vielerorts auch schlichtweg verboten. Und: vergesst das Finanzamt dabei nicht! Diese privaten, kurzfristigen Vermietungen stehen momentan (zurecht) im Fokus vieler "Ermittler".
 
A

ArmAberSexy

Das stimmt - in Großstädten soll das meiner Meinung nach auch durchaus verboten werden. Auf dem Land könnte ich das jedoch noch mit meinem Gewissen vereinbaren. Wir beide empfinden den Gedanken eine entsprechende Ferienwohnungen mit Herzblut zu betreiben als echt attraktiven Nebenjob bei welchem man bestimmt interessante Menschen kennenlernt. Wenn man eine gewisse Besucherbasis aufgebaut hat ist man evtl sogar nicht mal mehr auf die Plattformen angewiesen.

Ach so viel schöne Zukunftsmusik ertrage ich garnicht - mit nicht allzu geringer Wahrscheinlichkeit behält @apokolok recht und jemand anders legt eine Schippe drauf und tschüssiii. :rolleyes:
 
A

apokolok

Ich glaube, du überschätzt, was du für 700k für ein Haus bekommst.
Nicht mal annhähernd das, was du hier im Altbau hast.
250m² Wohnfläche allein kommen schon auf 700k, da kommt dann noch Keller (teilweise in Wohnqualität) + die teure Außenanlage + Pool + Garage.
Wenn du die Hütte heute hinstellen wolltest, bist du deutlich über der Million.
Ich hab mir auch die anderen Häuser in dem Ort angeschaut. Für 800k sind da deutlich schlechtere Objekte drinnen. Insofern sehe ich da wirklich keine Chance. Ist halt schon noch Einzugsgebiet von SAP / Mannheim / Ludwigshafen. Da gibt es Leute, die die Kohle haben.
Deine Einschätzung zum Grundstückswert teile ich aber grob, mehr als 3-400€ sind das nicht.
Ich wohne etwas nördlich von dir, da gehen die Grundstücke nicht unter 1000€/m² über die Theke und das von dir angestrebte Objekt würde ich mal locker auf 1,3 Mio. einpreisen. Das passt schon alles zusammen. Du kannst es ja versuchen, ich bin mir aber ziemlich sicher, dass du ein müdes Lächeln ernten wirst.
Zu Airbnb: ja klar ist das auf den vermieteten Zeitraum finanziell attraktiver, aber vermiete mal die Einliegerwohnung am Dorf dauerhaft. Schätze über 50% Belegung kommt man da schwer. Der Aufwand ist auch ein ganz anderer, du bist dann ja sehr regelmäßig am putzen und hast irgendwelche Leute da, die irgendwas wissen wollen usw.
Es ist nicht so, dass ich euch das nicht gönne, aber das Ding ist einfach zwei Nummern zu groß für euch.
 
M

Myrna_Loy

Kann ich so voll und ganz unterschreiben, auch als zwar nicht mehr ganz junge aber dafür relativ frische Mama. Man stellt sich viele Dinge vorher deutlich einfacher (und billiger) vor als sie dann tatsächlich sind.
schlimm wirds erst, wenn sie eine eigene Meinung haben
Ich möchte hier zu bedenken geben das AirBnB als Konzept durchaus strittig ist und ihr mit der Wohnung auch einen nicht zu unterschätzenden organisatorischen Mehraufwand habt - wenn ihr immer wieder kurzzeitvermietet.
ich möchte mit kindern auch nicht gerne ständig wechselnde Fremde in der direkten Nähe haben.
 
Zuletzt aktualisiert 30.11.2024
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