Finanzplanung Neubau bei guten Einkommen mit wenig Eigenkapital

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Tolentino

Tolentino

Also sowas geht. Aber nur mit ordentlichem Risikowillen (also nachts trotz allem schlafen können), Auteritätsfähigkeit/-Bereitschaft (kaum Vergnügungskonsum für Jahre), unglaublichem Fleiß und der Bereitschaft trotz allem am Ende kläglich zu scheitern.

Mein Einkommen ist ähnlich, nur eben anders verteilt. D.h. es gibt ein höheres Risiko dass es gar nicht mehr geht. Ich habe schon sehr viel Eigenleistung gemacht und bin an die Grenze meiner Belastbarkeit gekommen. Glücklicherweise hat mein Schwiegervater mir öfter helfen können.
Mein GÜ war billig und hat auch billig gebaut.

Wir haben seit Einzug noch immer keinen richtigen Stellplatz, keine Eingangspodeste und keine richtige Terrasse. Der Vorgarten ist Schotter/Sand/Kies/Unkrautgemisch.
Die Fußleisten sind immer noch nicht überall angebracht.
Photovoltaik, Schuppen, Carport, Terrasse und Überdachung, alles erst später.
Ich bau mir demnächst einen Unterstand aus verschenktem Holz von einer Nachbarschaftsplattform.

Wenn in 7-8 Jahren der erste Block mit Umfinanzierungen wegen Ende der Zinsbindungsfrist ansteht, kann es sein, dass ich doch verkaufen muss (hängt natürlich auch von Zins- und Gehaltsentwicklung ab).

Jetzt kommt das dicke Aber:
Ich hatte schon eine Immobilie die ich frisch beleihen konnte, also quasi doch Eigenkapital (nicht ganz, weil abzahlen muss ich das ja trotzdem, aber das macht in meinem Fall der Mieter).
Ich habe damals deutlich geringere Zinsen bekommen als jetzt. Dafür ist mein Volumen insgesamt auch höher.

Dafür seid ihr 10 Jahre jünger und habt noch kein Kind. Also wenn dann eigentlich jetzt. Wenn das Kind erstmal da ist, gehen die intensiven Eigenleistungen nicht mehr (ging bei mir nur, weil Kind schon älter war).

Dann frage ich mich ob man in Hessen nicht mehr verdienen können sollte. Du schreibst ja nicht, was ihr arbeitet.
Evtl. erstmal nach neuem, besser bezahltem Job suchen (beide) oder eben wenn der Job gefällt verhandeln, weiterbilden und auf Karriereplan hinarbeiten.
Eigenkapital aufbauen (so leben, als hätte man den dicken Kredit und die Hauskosten schon). Dann nach zwei Jahren nochmal neu suchen.
 
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S

Seglock

Danke nochmals für alle Antworten. Ich persönlich habe nun ein deutlich besseres Verständnis von der Lage und den Gefahren. Was ich mit dem Wissen tuen werde - mal sehen.
Kurzer Kommentar nur, diese Einschätzung:
Dann frage ich mich ob man in Hessen nicht mehr verdienen können sollte. Du schreibst ja nicht, was ihr arbeitet.
Evtl. erstmal nach neuem, besser bezahltem Job suchen (beide) oder eben wenn der Job gefällt verhandeln, weiterbilden und auf Karriereplan hinarbeiten.
Eigenkapital aufbauen (so leben, als hätte man den dicken Kredit und die Hauskosten schon). Dann nach zwei Jahren nochmal neu suchen.
kam sogar mehrmals in diesem Thread = das genannte Einkommen ist im Verhältnis nicht was man als "gut bezeichnet".
Wird in diesem Kontext hier wohl auch so sein, bei Thema Einfamilienhaus Bau gelten wie ich sehe andere Maßstäbe.
Aber krass TRAURIG ist es schon. Da ist man stolz auf sich als Aufsteiger mit Migrationshintergrund und Harz4/Bürgergeld Eltern aus einer Ghetto Plattenbausiedlung. Man schaut bei Online Rechnern für Einkommen, dass man zu den obersten 10-12% der deutschen Bevölkerung gehört.
Doch ein vernünftiges Haus ist wohl nur den obersten 5% zuzutrauen. Traurig. Etwas läuft falsch hier...
 
Z

Zaba123

Aber krass TRAURIG ist es schon.
Ja das ist leider so. Das ist aber mit 8k€ netto in Ballungsgebieten, wenn man Zentrumsnah wohnen möchte auch nicht anders bzw. wie bei dir mit 5,5k€.
Habe da mehrere Fälle im Bekanntenkreis. Einfach den Zeitpunkt verpasst um zu bauen oder auf eine bessere Gelegenheit gewartet und damit ins Klo gegriffen.
 
P

Prager91

Danke nochmals für alle Antworten. Ich persönlich habe nun ein deutlich besseres Verständnis von der Lage und den Gefahren. Was ich mit dem Wissen tuen werde - mal sehen.
Kurzer Kommentar nur, diese Einschätzung:

kam sogar mehrmals in diesem Thread = das genannte Einkommen ist im Verhältnis nicht was man als "gut bezeichnet".
Wird in diesem Kontext hier wohl auch so sein, bei Thema Einfamilienhaus Bau gelten wie ich sehe andere Maßstäbe.
Aber krass TRAURIG ist es schon. Da ist man stolz auf sich als Aufsteiger mit Migrationshintergrund und Harz4/Bürgergeld Eltern aus einer Ghetto Plattenbausiedlung. Man schaut bei Online Rechnern für Einkommen, dass man zu den obersten 10-12% der deutschen Bevölkerung gehört.
Doch ein vernünftiges Haus ist wohl nur den obersten 5% zuzutrauen. Traurig. Etwas läuft falsch hier...
Hast du völlig recht...

Mein Schwager steigt mit über 60k nach dem Studium ein und ist sowas von deutlich über 30% seines Nettogehalts für die erste eigene Bude relativ mitten in der City (BaWü - Stuttgart). Es ist traurig was Haus/Wohnung egal ob Kauf oder Miete mittlerweile für einen Kostenpunkt einnimmt.

Wohnen mitten in der Stadt --> Luxus
Eigenheim --> purer Luxus

Ist leider so... Können sich wie du siehst nicht mal mehr die Top 10% Verdiener unbedingt leisten.
 
R

Reinhard84.2

Ich würde Außenanlagen auch von der Finanzierung ausklammern, wenn das den Unterschied zwischen Hop oder top macht. Hier schwirren ja teilweise wahnsinnige Summen durch den Raum.

Baukosten würde ich nicht unter 3.300 (exkl. Baunebenkosten) ansetzen. Das wären dann bei euch etwas über 450.000, konservativ geschätzt.

Bei knappen 4 % Zinsen sind das dann gute 2000€pro Monat zins und Tilgung. Wenn man ein Gehalt mit 4000€ rechnet, muss man das wollen.

Ich würde in dieser Region, wo Boden so günstig ist, mir ein älteres Haus suchen, ruhig unsaniert und erstmal einziehen und dann gucken. Sowas sollte es doch bestimmt für um die 180.000 bis 200.000 geben.

Vg
 
M

MachsSelbst

(...)
Doch ein vernünftiges Haus ist wohl nur den obersten 5% zuzutrauen. Traurig. Etwas läuft falsch hier...
Nein. Ein Haus welches hier als "vernünftig" betrachtet wird, das schaffen in der Tat nur die obersten 5%.
Aber was soll man tun... wenn man sich kein Essen bei Kevin Fehling (3 Sterne) leisten kann, verhungert man dann freiwillig?

Du brauchst keine Garage und auch keinen Carport. Die Terrasse muss nicht zum Einzug fertig sein. Der Garten muss nicht vom Garten-Landschaftsbauer gemacht werden.
Man kann 6m³ auch selbst wegschippen. Man kann auch 50m³ selbst schippen. Man kann eine Hecke auch selbst pflanzen. Geht alles. Haben die Menschen früher auch gemacht, da kam kein Bagger für den Garten.

Und weißt du was? Ich lebe seit fast einem Jahr in einem Haus von Town & Country. Mit Armaturen von Vigour, mit Fliesen für 30 EUR/m², mit einer ziemlich großen Küche von Pino. wobei zugegeben, die hat mehr als 10.000 EUR gekostet, war bei einem U mit Theke aber auch schwerlich anders möglich.
Klar, der Garten ist im Moment noch eine Mohnblumenwiese, die Hecke pflanze ich am Wochenende als 60-80cm Ballenware. 45m für 1.300 EUR inkl. Lieferung. Dafür setzt dir der Garten-Landschaftsbauer nicht mal 10.
Malerarbeiten und Böden selbst, bis auf 60x60 Fliesen in Küche und Diele.

Das einzige was ich draußen vergeben habe bisher, war der Anschluss der Fallrohre an die Zisterne. Und das hat der Tiefbauer auch gleich vergeigt, eins der Rohre ist undicht. Streiten uns seit Monaten, weil er weder aufmachen, noch ne Kamera da reinhängen will.
 
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Zuletzt aktualisiert 06.11.2024
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