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pagoni2020
Mir ist das zu pauschal, als Ü60er bin ich oft verwundert über die teilweise verkrustete Denkweise meiner 30jährigen Nachbarn, aber ihnen gefällts wohl so. Natürlich sehe ich manche Dinge vor bzw. baue mir keine bewussten Stolpersteine ins Haus. Gehe ich jedoch so an den Hausbau dran, dann kann ich mir in jungen Jahren z.B. keinen schönen Fußboden nehmen wegen der Kinder, irgendwann geht dann wieder etwas nicht wegen Hund/Katze o.ä. und schwupps ist mach Mitte Vierzig und denkt an die Fünfzig, wo man ja schon die 60-70 etc. im Auge haben sollte, also wieder nicht das machen, was ich gerne möchte. Wann im Leben geht es denn dann endlich mal...? Irgend einen Hinderungsgrund findet man immer......Es geht im Thema hier um ein Neubau von Personen Ü50. Da darf man (nein sollte) einen Blick in die Lebensphase Ü60, Ü70 und weitere Jahre werfen.
Wie oft habe ich gehört "wir konnten das ja nicht, weil....." und ich dachte jeweils, wie traurig, natürlich wäre es gegangen, wenn man den Fokus anders gesetzt hätte oder einfach nur etwas mutiger gewesen wäre.
Ich kann in jeder Altersstufe ein Haus bauen mit Hoffnung und lebensbejahender Sichtweise oder eines in Sorge und Ängstlichkeit.
Es ist mMn eher eine Frage der eigenen Lebensphilosophie.
Wenn ich das manchmal so lese verstehe ich, dass so wenig Individualität in Neubaugebieten sichtbar ist. Ich mag Menschen mit Mut, auch wenn sie wissen, dass sie in einigen Bereichen daneben greifen werden.
Fast alle Menschen würden Dinge beim nächsten mal anders machen. Gerade eingezogen würde mein nächstes Haus völlig anders aussehen, trotzdem genieße ich JETZT jede Minute hier. Das ist in sich kein Widerspruch. Aber - es müsste für mich immer ein besonderes Haus sein, für mich, kein Schickimicki aber für mich eben individuell !Ich habe drei ältere Schwestern jeweils mit Partnern und alle haben ein Haus mit Treppe. Ein Wohnen auf einer Ebene, dazu weitere seniorengerechte Dinge (unsere bodengleiche Dusche ist 1,10 m x 1,2m) wurden damals nicht oder unzureichend beachtet. Vieles ging auch nicht wegen Grundstücksgröße etc. Alle 6 Personen sagen aktuell, wenn sie jetzt NEU bauen würden, dann in einer Größe und Form etwa so wie unser Bungalow. Zum Glück bauen ja auch ganz viele Senioren, sofern Sie nochmal neu bauen, ein Bungalow.
Bungalow "wird gerne genommen", die stets zeitlose Wohnwand aus Buchefurnier genauso, da kann man offenbar Nichts falsch machen, davor hat man wohl ein bisschen Angst; ich tendiere immer eher zum knallroten sofa.
Nicht zuletzt auch, weil die überall präsente Werbung diese stets grinsenden "Bestager" in ihren frisch verputzten Bungalos zeigt. Sie könnten sie aber genauso zeigen, wie sie in einem Hausboot Tee trinken oder im Indianerzelt am Lagerfeuer sitzen.
Überall sehe ich Generaliserung, beim Reisen, beim Autokauf etc., Alles wird vermeintlich überall abgesichert und angepasst und am Ende ist genau Nichts abgesichert im Leben.
Meine Mutter ist mit 82 nochmal freiwilig umgezogen, wir selbst sind mehrfach umgezogen und wenn unser jetziges Haus nich mehr zu uns passt dann muss etwas geändert/angepasst werden. In den meisten Fällen ist körperliche Einschränkung der geringere Teil des Problemes, heutzutage gibt es unzählige Hilfsmittel u.a. Optionen. Meist sind es insbes. geistige Schwächen, Ängste, Vergesslichkeit, was einen älteren Menschen Probleme macht.
Meine Mutter vergaß öfter, den Herd auszuschalten oder stolperte auf gerder Strecke wg. unterschiedlichem Bodenbelag. Das sehr kleine Bad später gefiel ihr, weil sie dort kaum umfallen konnte und überall Halt hatte.....das kann man endlos weiter treiben. Die Einschränkungen und der individuelle Umgang damit sind genauso unterschiedlich wie die Menschen.
Ich kenne die Details nicht aber in den Fällen, die ich kenne lagen die eigentlichen Probleme meist woanders: Einsamkeit, Angst, Niemand zur Last fallen, Starrsinn (auch der Restfamilie) etc. und manchmal (was hier öfter zu lesen war) der sanfte Druck der jungen Generation.....Übrigens ist mein Vater mit 84 ins Heim, weil in seinem Haus (Miete) ein Wohnen auf einer Ebene nicht möglich war. Vielleicht hätte er länger in seiner alten Umgebung bleiben können.
Ich sehe keine zwingende "Notwendigkeit" im Alter einen Bungalow zu bauen, man kann es aber tun, wenn es einem gefällt.
Ich habe mal monatelang in einer kleinen, halboffenen Hütte gelebt und zuletzt auf luxuriösen 200qm für uns Zwei manchmal sogar noch ein Zimmer vermisst. Es ist Alles möglich, solange man frei bleibt im Kopf für das, was gerade passt oder möglich ist. Ich erlebe aber häufig, dass Menschen aus Angst mit faulen Kompromissen leben, die sie dann unzufrieden machen. Meist ist das auch keine Frage von Geld, das wird häufig nur als Entschuldigung hergenommen.Meine Eltern, meine Schwester und ich haben 1 Jahr lang in einem Zimmer gelebt. Ich hatte bis zum 18 Lebensjahr kein eigenes Zimmer. Wir haben trotzdem sehr gut gelebt. Während des Studiums in einer Stundentenverbindung gelebt (1 Zimmer) Jetzt lebe ich mit meiner Frau und der Tochter auf 70qm. Aber ja, eine Verdopplung der Wohnfläche wird mich garantiert unglücklich machen *VorsichtKönnteEineSpurIronieEnthalten*
Ich möchte sehr gerne ein Mehr an Diversität und Mut sehen und erleben, ganz besonders auch in Neubausiedlungen.