Schon spannend zu lesen, wo die Prioritäten bei anderen liegen und wie so das eigene Badverhalten ist. Eigentlich erstaunlich, dass trotzdem die Aufteilung bei den meisten doch sehr ähnlich ist. Das liegt aber wahrscheinlich daran, dass wir alle irgendwelchen räumlichen und finanziellen Restriktionen unterworfen sind und sich die klassische Aufteilung Hauptbad (mit Dusche und Wanne) und Gäste/Duschbad bewährt haben. Aus den 80er kenne ich noch die Aufteilung: Ein Bad mit Dusche, eines mit Wanne. Da spielte Ergonomie und "getrennte Bereiche" noch nicht so die Rolle.
Ich kann mit der der ganzen Prüderei auch nicht so viel anfangen, bin aber auch (trotz Westkind) da sehr "liberal" aufgewachsen. Auf der einen Seite kennt heute jeder jede Sexpraktik und schämt sich dann vor dem Ehepartner auf Toilette zu gehen. Auch die ganzen Schameswände vorm Thron finde ich einfach albern, außer man denkt dann, dass man da nicht mehr so genau putzen muss. Ich will doch nicht mein Geschäft in einer Gefängniszelle erledigen. Deckel runter und dann ist das Thema erledigt.
Ich persönlich finde den wichtigsten Aspekt, dass die Badezimmer gut erreichbar sind und es die Möglichkeit der Privatsphäre gibt. Was bringt das Gästeduschbad im EG, wenn das Gästezimmer im OG ist? Das kann dann noch so schön funktionell und sauber sein. Wir hatten Übergangsweise das Duschbad nur im EG (Schlafzimmer im OG). Da musste man dann frisch geduscht durchs rel. offene Treppenhaus nach oben. Trotz Handtuch, etc. habe ich mich da irgendwie unwohl gefühlt, da meine Nachbarn nicht unbedingt mein Duschverhalten kennen müssen, obwohl die mich wahrscheinlich nie gesehen haben .
Die wenigstens haben sicherlich die Möglichkeit Wellness (ist bei den meisten doch eh "nur" eine Badewanne) vom täglichen Badezimmeralltag zu trennen. Ich persönlich würde zumindest nie meinen täglichen Badgang in das "Zweitbad" legen, damit das Hauptbad für Wellness schön sauber bleibt. Mich würde da aber vorm Waschtisch auch der Zahnputzbecher oder der vielleicht etwas verschmierte Spiegelschrank nicht stören. Zumal es ja Möglichkeiten gibt die täglichen Utensilien in Schränken unterzubringen. Ein NoGo wäre es aber, wenn ich für Zahnbürste, Zahnpasta, Föhn, Waschgel, Deo, etc. jedes Mal den Spiegelschrank aufmachen müsste. Und dann wahrscheinlich auch noch jeden Tag putzen, weil Fingerabdrücke darauf sind. Ich wohne doch nicht in einem Musterhaus!!! Solange ich nicht einen großen Brennofen bekomme, wo ich all das alte Geschirr reinwerfen kann und dann morgens ein netter Amazonmitarbeiter mir das neue Geschirr und Besteck in die Schubladen räumt, dürfen bei uns auch Töpfe, etc. mal dreckig auf der Spüle stehen. Eine Küche ist für mich zum Kochen und Arbeiten da. Wenn das einen Gast stört, dann soll er nicht reingehen. Für ihn hab ich ja Essdiele, Wohnzimmer und Gästebad