Interessant, wie sich die Diskussion entwickelt hat... :-)
Bei mir sieht es wie folgt aus: Die Dame meines Herzens fährt täglich mit dem Regionalexpress in die Berliner Innenstadt, weil in ihrem Unternehmen leider immer noch der "Präsentismus" vorherrscht, dabei wäre sie im Homeoffice viel effizienter, was sich immer dann zeigt, wenn sie doch mal ausnahmsweise von Zuhause arbeitet. Aber das wird eben bisher als Ausnahme angesehen und soll nicht zur Regel werden.
Von daher: Wenn man davon ausgeht, dass sie bis zur Rente in der Berliner Innenstadt arbeitet, also noch etwa 25 Jahre, dann kämen wohl nur Standorte in Frage, von wo aus man schnell an einem Regionalbahnhof ist.
Bei mir sieht es anders aus: Ich muss manchmal wochenlang nicht in die Berliner Innenstadt, und dann mal wieder an drei Tagen hintereinander. Ich brauche eher eine gute Schienenverbindung zu einem Fernbahnhof und zum Berliner Ring, um schnell auf der A24, der A2 und der A9 zu sein. Seltener auf die A13. Wichtig ist auch, dass eine gute Internetanbindung mit hoher Upload-Geschwindigkeit existiert. Und dann kommt noch hinzu, dass die nächste schiffbare Wasserstraße nicht zu weit weg sein sollte, damit ein neuer Liegeplatz für unser Boot nicht zu weit weg ist.
Im Prinzip kommen nur zwei Gegenden in Frage: Der Bereich rund um Potsdam und der Bereich rund um Königs Wusterhausen. Allerdings habe ich durchgreifende Zweifel, ob selbst sowas nicht schon zu weit draußen ist. Ich finde zum Beispiel diese Waldsiedlung Wildpark-West (gehört zur Gemeinde Schwielowsee) extrem schön, und dort gäbe es auch Grundstücke mit simplem Altbestand, wo man sicher mal anklopfen könnte.
Allerdings kann ich überhaupt nicht einschätzen, was ein solcher Standort neben aller Romantik für das persönliche (Familien-)Leben bedeutet. Man müsste für jede Kleinigkeit, zum Einkaufen, zum Friseur, ins Auto steigen, weil nichts fußläufig erreichbar ist. Und zum Berliner Ring sind es 15 Kilometer durch Werder durch.
Unsere Tochter ist heute acht Jahre alt und dann vielleicht 18. Vielleicht wohnt sie dann noch bei uns. Ich weiß nicht, ob junge Damen das total blöd finden, wenn sie so weit draußen wohnen. Wobei "so weit draußen" ja immer noch innerhalb des Berliner Ringes ist.
Für Königs Wusterhausen gilt Ähnliches: Dort könnte man im Bereich "Neue Mühle" (Dame/Krimnicksee) vielleicht was finden. Auch KW verfügt über einen Regionalbahnhof. Und man wäre schnell auf dem Berliner Ring. Ich kann einfach nicht einschätzen, wie es sich in einer solchen Gegend lebt. Hat da jemand Erfahrung mit? Es ist ja ein himmelweiter Unterschied, ob man da mal mit dem Boot anlegt oder eine Nacht ankert, und "oh wie schön" sagt, oder ob man da jeden Tag wohnt.
Im Prinzip ist unser heutiger Standort gar nicht so schlecht. Da haben wir fußläufig den Regionalbahnhof, schnelles Internet, die Flugzeuge von Tegel sind irgendwann weg, aber es bleibt eben der Straßenlärm einer Haupteinfallstraße. Und ich weiß eben nicht, ob ich in der Zeit nach meinen Eltern (möge der Tag noch fern sein) hier noch wohnen möchte. Zumal deren Haus von außen dann einigen Sanierungsbedarf haben wird, weil mein Vater da Anfang der 80er Jahre genarbte weiße Klinkerriemchen rangeklebt hat...
Ich bitte nach wie vor darum, diesen Thread als Gedanken-Experiment zu betrachten. Sehr unkonkret alles, aber vielleicht hilft mir das trotzdem.
Matthias