Welche ist die Normbreite? Ich habe damals bei der Planung meinen Architekten gefragt, was eine Normbreite für Fenster ist. "Die gibt es nicht, alles Einzelanfertigung" war die Antwort.
Was macht dieser Architekt beruflich ?
Die Antwort ist absolut wahr, und dennoch dummes Geschwätz. Man kann Fenster bestellen, d.h. erst nach Auftrag fertigen lassen. Aber wenn man keine Sonderwünsche hat und einem Kunststoff-Fenster in weiß gut genug sind: dann wird man feststellen, daß es die in Baumärkten bevorratet gibt. Und dabei gibt es dann Lagergrößen, z.B. 110 cm Breite (Rahmenaußenmaß, für Rohbauöffnung 113,5 cm) wird häufig nachgefragt. Auch bei Garagen(schwing)toren findet man das, daß bestimmte Größen Bestseller sind und günstiger angeboten werden. Kellerfenster 80/60 oder 100/60 zum Beispiel, was sich dann logischerweise bei den Lichtschächten fortsetzt. Bei Haustüren gibt es den Preiswettbewerb am stärksten in der Lagergröße 110/210.
Architekten, die solche unqualifizierten Äußerungen von sich geben, planen dann auch dementsprechend: mit Fensterformaten, die sich (nicht aus Absicht, sondern Gedankenlosigkeit) nur gering unterscheiden. Der Kunde zahlt dadurch unnötig mehr, ohne daß der Fensteranbieter mehr verdient: der Mehrpreis kommt wesentlich durch das Umrichten der Maschinen, wenn für den selben Auftrag verschiedene Formate durchlaufen. Strukturiertes Planen spart da Geld, ohne daß es wirklich gestalterischen Wert "kostet": kein Haus muß einfältiger aussehen, wenn man die Formate ein bißchen koordiniert. Aber das gehört zu den Arbeiten, die Schlamperschlümpfe scheuen.