Und woher soll das ganze Geld der Erben kommen, wenn nicht aus Immobilien (die Deutschen sind kein Volk der Aktien & Fonds)? Und wer soll dann die überteuerten Erbstücke dann kaufen, außer andere Erben?
Meist will die Erbengeneration sich verbessern. Haus mit Grundstück ist 300.000 Wert. Das wird verkauft und in Eigenkapital umgewandelt.
Dazu noch 50.000 eigenes Ersparnisse und schon hat man 350k Eigenkapital um nach nem schönen neues Haus zu schauen. Das darf dann halt gern 700.000 kosten.
Was du auch vergisst - die Demografie. Mit den Babyboomer geht die bestversorgte Generation langsam in Rente und kann ihren Lebensmittelpunkt verlegen, außerdem lebt die ihr Leben sehr anders als die sparsame (Vor-) & Kriegsgeneration. Beispiel: Dickes Wohnmobil mit Aufkleber "Wir verprassen das Erbe unserer Kinder"..
Mit der angemessenen Pflege im Alter kann da manch groß geträumtes Erbe ganz anders ausfallen.
Dagegen sprechen sämtliche Statistiken zu vererbten Vermögen in Deutschland. Das steigt von Jahr zu Jahr. Und das auch pro Erbfall und nicht nur insgesamt.
Einzelfälle mit verjubeltem Erbe oder dass alles für sie Pflege drauf geht gibt es immer.
Alles was nach den Babyboomern kommt, ist zahlenmäßig geringer, und zwar deutlich. Das wird auch durch Zuwanderung kaum sinnvoll kompensiert, und schon gar nicht im Segment der hochpreisigen Einfamilienhaus oder Doppelhaushälfte. Sicher wird es weiter große Erbschaften geben, aber es werden auch deutlich mehr Häuser "frei" - und die als Käufer hauptsächlich in Frage kommenden Generationen (20-45 Jahre) haben längst nicht die Voraussetzungen wie früher.
Zumindest in der Breite.
Die Quote der Eigenheimbesitzer steigt fortlaufend. Nach deiner Theorie hätte der Anstieg nachdem die Babyboomer versorgt waren spürbar abflachen müssen. Tat er nicht. Die nächsten Generationen haben anteilig mehr Eigenheime gebaut.
Dass die Erbengeneration sehr wohl die Voraussetzungen haben wird, hab ich ja oben schon erwähnt. Dabei haben die Erben an sich oftmals nicht gut genug bezahlte Jobs, um sich ein Eigenheim leisten zu können. Da hast du Recht. Das war früher einfacher. Aber das wird durch die Erbschaft locker wett gemacht.
Du glaubst gar nicht wie "gut" sich das anfühlt, wenn ich mir den Allerwertesten aufreiße um neben dem Job noch den Master zu machen um weiter aufzusteigen. Um mir aus eigener Kraft ne Immobilie leisten zu können. Und mein Nachbar legt die Füße hoch, macht keine Finger krummer als er muss im Job und verkündet stolz, dass er jetzt seine Immobilie abbezahlt hat. Mit dem vorgezogenen Erbe von Papa.
Jetzt überlegt er sich noch ein Ferienhaus zu kaufen. Der Trend geht zum Zweithaus.
Es gibt also ganz sicher harte Grenzen in diesem Spiel - und kein Zyklus rennt ewig. Das Perpetuum Mobile gibt es aus prinzipiellen Gründen nicht.
Das stimmt. Aber niemand kann das Ende vorher sagen. Bzw. lagen alle Vorhergesagen zum Ende der Preisrallye bisher daneben.
Die letzte war die Prophezeiung, dass Corona die Preise drücken wird. Es hätten ja so viele Angst um ihren Job und würden keine großen Investitionen und Verpflichtungen tätigen.
Aktuelle Zahl: Hauspreise im 2. Quartal um 2,9 % gestiegen. Innerhalb von 3 Monaten!
Anders ausgedrückt: wer meinte, dass er von April bis Juni noch etwas Eigenkapital anspart um das 500.000 Haus später zu kaufen, hätte schon 5000 Euro/ Monat sparen müssen um allein den Wertgewinn wieder wett zu machen.