Naja, wenn ich lese und sehe, wie entsetzt Eigentümer von Baulücken/Enkelgrundstücken auf eine amtlich avisierte Bebauungspflicht reagieren, glaube ich ehrlich gesagt nicht, dass die Masse der Eigentümer nur darauf wartet, endlich mal auf etwaige Verkaufsabsichten angesprochen zu werden. Und es ist ja kein Geheimnis, dass Grundstücke von privat preislich meist deutlich über dem liegen, was von der Kommune verlangt wird. Ausnahmen bestätigen die Regel. Da würde ich auch lieber auf das nächste Neubaugebiet warten, als 100 % über Bodenrichtwert zu bezahlen. Der Bank ist es bei der Finanzierung nämlich egal, wieviel ihr über Wert bezahlt habt. Die rechnen das Grundstück mit dem Vergleichswert.
Klar, wenn ich die Kohle rumliegen habe, ein Angebot zu machen, dass der Eigentümer nicht ablehnen kann, dann verkürzt das Suchzeit u. U. massiv. Irgendwo liegt bei so gut wie jedem Eigentümer die Schmerzgrenze. Aber die Masse von Bauwilligen muss inzwischen schon auf jeden Euro schauen. Und so richtige Sahnestücke sind die Baulücken ja meist auch nicht, die da innerorts schon seit 20 Jahren und länger im Dornröschenschlaf liegen. Und selbst wenn deutlich mehr Leute diese Form der Akquise betreiben würde, so wären es am Ende trotzdem immer noch zu wenige Grundstücke für zu viele Bauwillige - mit am Ende noch höheren Preisen für Bauland von privat als ohnehin schon.
Das Entsetzen kann ich nicht bestätigen. Wir haben immer nen netten Plausch mit den Nachbarn gehalten. Wenn sie selbst der Eigentümer waren, war das zu 99% ein lockeres Gespräch. Kann da also die Erfahrungen des TE absolut nicht nachvollziehen.
Sahnestücke sind es selten- da hast du Recht. Bei uns ist die Grenzbebauung der Nachteil. Aber wie gesagt: jetzt wo klar war, dass das Grundstück grundsätzlich verkauft werden konnte, wollten es doch Recht viele haben.
Wir haben es unter Bodenrichtwert bekommen.
Ein anderes Grundstück hätten wir exakt zum Bodenrichtwert bekommen.
Und Dein Tipp auf ein Grundstück von der Gemeinde zu warten ist aus 2 Gründen zumindest hier in der Gegend so halb gut:
1. Auf ein Grundstück der Gemeinde kommen ca. 20-50 Bewerber. 2-3 Jahre auf ein Grundstück suchen hört man hier immer wieder. Ohne eins gefunden zu haben. Also suchen die vielleicht noch 2-3 Jahre weiter.
2. Die Gemeinden hier in der Gegend sind fast vollständig auf Bieterverfahren umgestiegen. Die Preise kannst du dir beim Blick auf Punkt 1 vorstellen. Weit entfernt von Schnäppchen ;)
Du hast Recht: wenn alle es so machen würden, würde das System nicht funktionieren.
Aber: noch macht es halt kaum jemand. Wir haben den Tipp schon an einige Leute in unserem Umfeld gegeben. Fanden alle erst mal gut. Aber so richtig ernsthaft hat es noch niemand gemacht.
Das ist halt anfangs sehr abstrakt: Grundstücke anhand einer Karte heraus suchen. Da sieht man erst mal nicht ob es wirklich schön ist.
Und danavh wird es zeitaufwendig und frustrierend. Es verschlingt mind. 1 Tag des Wochenendes. Man fährt die Grundstücke ab, klingelt sich durch die Nachbarschaft und bekommt 90% direkte Absagen. Die restlichen 10% versucht man im Nachgang nach zu recherchieren mit wieder 90% Absagen.
Also für mich klingt es nicht danach, dass das bald jeder machen wird ;)