Kontrollierte-Wohnraumlüftung und trotzdem nachts Fenster auf

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Zuletzt aktualisiert 23.11.2024
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L

Legurit

Wir wissen auch im Sommer die Kontrollierte-Wohnraumlüftung zu schätzen... einfach aus dem Grund dass es morgens schön frisch riecht - auch ohne zu lüften und das immer noch tut, wenn man von der Arbeit wieder kommt.
Die Wirkung auf die Luftfeuchte ist natürlich teilweise sogar eher negativ (je nach Witterung)
 
AOLNCM

AOLNCM

deshalb kann man ja auch eine mit Wärmerückgewinnung nehmen die pustet dann keine kalte Luft rein und gibt auch einen teil der warmen abblasenden Luft an die frische Luft ab.

eine Lüftungsanlage ist eh eine reine komfortgeschichte. man spart sich das manuelle lüften und beugt Schimmelbildung im Wohnbereich von vornherein vor. im Winter spart man sich auch etwas Heizkosten und hat trotzdem immer frische Luft. wenn morgens 3-4 Leute warm duschen ist das Bad ziemlich heftig feucht. da ist auch nichts mit 10min Stoßlüften und alles ist wieder toll. die Lüftungsanlage lüftet einfach über die stunden während auch keiner da ist die Feuchtigkeit raus. wichtig dabei ist eigentlich nur, das es keine Wärmebrücken in den abluftleitungen gibt. andernfalls würde sich Kondenswasser bilden und es wird gefährlich.
Eine Lüftungsanlage ist weder eine Heizungsanlage, noch eine Klimaanlage.
Diese soll und kann weder Heizen noch Kühlen.
Eine Lüftungsanlage ist dazu da, um frische, unverbrauchte, sauerstoffreiche Luft ins Haus zu befördern.

Da die frische Luft Außen in den seltensten Fällen die gleiche Temperatur wie Innen hat, bauen die Hersteller einen Wärmetauscher ein, um die Innenluft nicht zu stark aufzuheizen, bzw. abzukühlen.

In den letzten Jahren ist die Lüftungsanlage bei EFHs in "Mode" gekommen, mit dem Argument "Das Haus ist so dicht, es kommt sonst keine Luft rein und raus".

Der Nachteil einer Lüftungsanlage ist, dass selbst bei dem besten Wärmerückgewinnungsgrad von 95% diese im Winter gegen die Heizung arbeitet und kühlere Luft ins Haus rein befördert und im Sommer die Luft im Inneren weiter aufheizt.

Das ist nicht jedem Bauherr klar und wird von Vertrieb nicht auf große Fahne geschrieben.

Zwei Extrema als Beispiel:
Wärmerückgewinnungsgrad von 90% (entspricht eher der Realität)
Sommer:
Außenluft 31°C
Zuluft 25°C
Abluft 24°C
Fortluft 30°C
In dem Fall ist die Frische Zuluft 1°C wärmer als die verbrauchte Abluft und heizt zumindest tagsüber die Innenluft kontinuierlich auf.

Winter:
Außenluft -20°C
Zuluft 18°C
Abluft 22°C
Fortluft -16°C
In dem Fall muss die Heizung nicht nur die Wärmeverluste des Hauses ausgleichen, sondern auch noch der Lüftungsanlage.
Der weiterer Nachteil ist, dass die Anlage bei höheren Minusgraden mit dem elektr. Vorheizregister (meistens 1000 Watt) erwärmt werden muss, damit der Wärmetauscher nicht einfriert.

Damit die Anlage das Haus in Wintermonaten nicht zu stark abkühlt bieten die Hersteller als Option elektr. oder hydr. Nachheizregister, der elektrische zieht noch mehr Strom, der hydraulische kann an die Heizung angeschlossen werden.
In allen Fällen wird Energie, die man versucht hat durch Dämmung zu reduzieren, wieder verpulvert.


Jeder der eine Lüftungsanlage haben möchte, sollte versuchen diese mit einen Erdwärmetauscher zu ergänzen. Denn dieser reduziert die extremen Schwankungen von Außenlufttemperatur. Damit muss der Wärmetauscher kleinere Temperaturdifferenzen ausgleichen und somit wird auch die Temperaturdifferenz zwischen Zuluft und Abluft reduziert.

In unseren Breitengraden liegt die Bodentemperatur in 1 bis 2 Meter Tiefe in März bei ca. 2°C und in September bei ca. 15°C.
Plusbereiche, Einsatz von Vorheizregister überflüssig.

Die Differenz der Außenlufttemperatur ohne Erdwärmetauscher lag bei 51 Kelvin
Mit Erdwärmetauscher bei 13 Kelvin
Auch wenn die Luft im Erdwärmetauscher nicht exakt die gleiche Temperatur des Bodens annimmt, das sollte der Veranschaulichung dienen und Sinn und Unsinn einer Lüftungsanlage aufzeigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Grym

Zwei Extrema als Beispiel:
Wärmerückgewinnungsgrad von 90% (entspricht eher der Realität)
Sommer:
Außenluft 31°C
Zuluft 25°C
Abluft 24°C
Fortluft 30°C
In dem Fall ist die Frische Zuluft 1°C wärmer als die verbrauchte Abluft
Das ist kein Extrem, sondern praktisch ein Nullsummenspiel. Die Antwort ist hier nicht 42 sondern "die Abwärme von 3 LEDs". Das habe ich oben gerechnet. Luft ist kein gutes Wärmeträgermedium, also ist es egal. Deswegen ist auch 5x am Tag je 10 Minuten Stoß-Lüften nicht schlimm. Dadurch kühlt nichts aus. Weil Luft kein gutes Wärmeträgermedium ist. Ist halt nur... unschön, weil man dann 50 Minuten weniger Zeit am Tag hat.

Winter:
Außenluft -20°C
Zuluft 18°C
Abluft 22°C
Fortluft -16°C
In dem Fall muss die Heizung nicht nur die Wärmeverluste des Hauses ausgleichen, sondern auch noch der Lüftungsanlage.
Der weiterer Nachteil ist, dass die Anlage bei höheren Minusgraden mit dem elektr. Vorheizregister (meistens 1000 Watt) erwärmt werden muss, damit der Wärmetauscher nicht einfriert.
Lüften musst du eh. Der Unterschied, die Temperatur kommt mit 18 Grad rein statt mit MINUS 22 Grad.


Jeder der eine Lüftungsanlage haben möchte, sollte versuchen diese mit einen Erdwärmetauscher zu ergänzen.
Nope.
 
S

Sebastian79

Davon ab, haben wir lange, deutliche Minusgrade hier nur in wenigen Regionen, wo man über weitere Maßnahmen denken kann.

Dank Enthalpietauscher kann ich bis -10 Grad ansaugen, dann stellt sich das Gerät wegen Einfriergefahr aus.

Und dann ist da so - werde wohl kaum ersticken. Und ein Erdwärmetauscher ist ne nette Sache, ist aber auch in Sachen Hygiene je nach Ausführung problematisch, zudem nicht immer möglich. Ich habe die Kontrollierte-Wohnraumlüftung auf dem Spitzboden - sauge im Norden windgeschützt an.
 
Kaspatoo

Kaspatoo

Nun habe ich noch mal eine etwas andere Frage.
Szenario ist vor allem nun auf die Winterzeit bezogen.

Wenn ich es richtig verstanden habe, wird eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung so eingestellt dass sie binnen 24 Stunden ca. 2x die gesamte Raumluft austauscht (zumindest in der Theorie/ rechnerisch).

Wenn ich nun morgens und abends überalle Stoßlüften würde. Hätte ich dann in der Theorie auch 2x binnen 24 Stunden die gesamte Raumluft getauscht?
Falls ja: warum sprechen viele dann davon, dass 2x am Tag tauschen nicht ausreichen würde?
Und: Warum ergibt sich durch die Kontrollierte-Wohnraumlüftung dann gegenüber Fensterlüftung eine dermaßen trockene Luft?

In beiden Fällen wird meiner Meinung nach die feuchte Luft rausgeblasen und durch trockene Außenluft ersetzt.

Diese Frage stelle ich vor allem vor dem Hintergrund, dass wir die entstehende trockene Luft als sehr großen Nachteil erachten.
Einmal weil wir im Büro bei Klimaanlage bereits so schon große Probleme mit den Augen haben, dann auch aus Erzählungen meines Schwagers über seine Kontrollierte-Wohnraumlüftung (bei Krankheit schwer nachts gesund zu werden weil schleimhäute total ausgetrocknet, wenn man bei denen mit der Hand über die Furniere der Tür geht, spürt man dass es sich wellt, aufgrund der Trockenheit im Haus, Baujahr dort ist 2007, die haben dort im Winter oft eine Feuchte von 30%).
Ja es gibt Feuchtigkeitsrückgewinnung, aber ich glaube nicht, dass die noch mal 30% schafft.
Einen Tropenwald durch Pflanzen will ich auch nicht als Ausgleich schaffen.

Meine Gedanken also:
- Aus Sicht der Trockenheit erscheint mir eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung daher gnadenlos überdimensioniert.
- Müsste ein runterregeln dann nicht Besserung bringen?
- Aber 2x Luftaustausch am Tag ist jetzt nicht so viel. 2x Fensterlüften ist auch 2x Luftaustausch hält aber mehr Feuchtigkeit?!
- Ich habe Angst, dass manuelles Lüften zu wenig werden könnte und aufgrund des Zeitaufwands schon mal ausgelassen wird, die Kontrollierte-Wohnraumlüftung erscheint mir aber zu viel ins Gegenteil zu gehen, es müsste etwas sinnvolles dazwischen geben (für KfW5)
 
Zuletzt aktualisiert 23.11.2024
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