Kontrollierte-Wohnraumlüftung und trotzdem nachts Fenster auf

4,50 Stern(e) 4 Votes
G

Grym

Der Satz bezog sich auf deine obige Aussage, dass eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung weder kühlen noch heizen kann.
Das ist logisch, da die Kontrollierte-Wohnraumlüftung weder Klimaanlage noch Heizung ist. Der Wärmetauscher versucht nur soviel Energie wie möglich der abgesaugten Luft auf die einströmende Luft zu übertragen.(bzw. im Sommer andersrum). Allerdings werden das nie 100% sein. Insofern erwärmt sich mit jedem Luftaustausch die Luft im Haus.
Dazu kommt noch, dass jedes elektrische Gerät Energie erzeugt. Auch an der Stelle ist die Kontrollierte-Wohnraumlüftung im Sommer also kontraproduktiv. (es sei denn, die ist außerhalb der Thermischen Hülle).
Insofern frage ich mich, warum Energie (Strom) aufgewendet wird, damit ein Haus erwärmt wird, obwohl ich es kühler haben will.
Wenn drinnen 23 Grad (Abluft) und draußen 31 Grad (Außenluft) sind, dann kommt die Zuluft mit etwa 24 Grad hinein. Bei 225 m3 Luftwechsel pro Stunde und einer spezifischen Wärmekapazität von Luft von 0,34 Wh/(m3*K) ergibt sich ein Wärmeeintrag (zur Mittagszeit, wir rechnen ja mit 31 Grad Außentemperatur) von:
0,34 Wh/(m3*K) x 225 m3 x 1K und je Stunde = 76,5 W = 0,077 kW
Also soviel wie ein Glühbirne... Das verteilt sich natürlich auf alle Räume, also eher 1/5 Glühbirne für das Wohnzimmer z.B.

Das gilt für die wärmsten Stunden am Tag.

Wenn dann nachts draußen 17 Grad sind und drin 23 Grad und Bypass sowie Leistung auf 400m3 hoch gefahren, dann ergibt sich eine Kühlleistung von:
0,34 x 400 x 6K und je Stunde = 816 W = 0,816 kW

Eine Fußbodenkühlung schafft übrigens mehre kW an Leistung.
 
AOLNCM

AOLNCM

Ich kann deine Rechnung nicht nachvollziehen.
- Bei der ersten Formel passt Delta T nicht.
- Bei der zweiten: 400 m³ in einem Einfamilienhaus ? Auch wenn man so ein rel. großes Lüftungsgerät hat (z.B. mit Kellerlüftung), lässt man es normalerweise wenn überhaupt nur kurz mit so einem Volumenstrom laufen. Bei einer üblichen Leistungsaufnahme zwischen ca. 5 - 170 Watt lässt man eigentlich nicht die Anlage auf Max. laufen.
- Und die Einheit Wh bedeutet nicht W je Stunde.
 
G

Grym

- Bei der ersten Formel passt Delta T nicht.
Wieso? Delta von 23 Grad zu 24 Grad = 1K.
Die 31 Grad warme Außenluft kommt ja ebenfalls über den Wärmetauscher zu den Zuluftöffnungen. Wenn 23 Grad Abluft herausgepustet werden und 31 Grad Außenluft herangezogen werden, dann ergibt das bei 90% Wärmerückgewinnung nachher: 30,2 Grad Fortluft und 23,8 Grad Zuluft. Habe ich mal um 25 Prozent aufgerundet (die Differenz) auf 24,0 (+1,0 statt +0,8).

- Bei der zweiten: 400 m³ in einem Einfamilienhaus ? Auch wenn man so ein rel. großes Lüftungsgerät hat (z.B. mit Kellerlüftung), lässt man es normalerweise wenn überhaupt nur kurz mit so einem Volumenstrom laufen. Bei einer üblichen Leistungsaufnahme zwischen ca. 5 - 170 Watt lässt man eigentlich nicht die Anlage auf Max. laufen.
Man könnte aber zwecks Nachtkühlung. Eben auch nur dann nachts und nicht ganztags.

- Und die Einheit Wh bedeutet nicht W je Stunde.
Wh = Watt mal Stunde. Und wenn ich das dann je Stunde ausrechne: Wh/h = Watt.

Oder anders, 225 m3 Lufttausch je Stunde gleich folgendes:
(gerechnet mit exakter Differenz von 0,8K)

0,34 Wh/(m3*K) x 225 m3/h x 0,8K = 61,2 Watt

Das gilt für das gesamte Haus. Wenn jetzt der Volumenstrom im Wohnzimmer 50 m3/h sind, dann ist der Wärmeeintrag im Wohnzimmer innerhalb einer Stunde:

0,34 Wh/(m3*K) x 50 m3/h x 0,8K = 13,6 Watt = 0,0136 kW
 
Musketier

Musketier

@Grym
Kannst du schlafen, wenn du nachts die 400m³ durchpustest?

Außerdem beweist du doch mit deiner Rechnung genau das was ich gesagt habe. Ein Abschalten der Anlage tagsüber ist besser als die Anlage durchlaufen zu lassen. Unberücksichtigt von Inventar hast du bei einem 150m² Haus und 2,70m Deckenhöhe rund 400m³ Luft. Bei 225m³ Umwälzung und unter Berücksichtigung des Inventars tauschst du in etwa die Luft alle 1,5h aus und erhöhst jeweils um 0,5-1° die Temperatur zuzüglich zu dem Temperatureintrag, der sowieso durch Fenster und Wände kommt. Am Ende des Tages hast du ein schönes warmes Gebäude, dann versuchst du krampfhaft bei den warmen Temperaturen und bei der voll laufenden Kontrollierte-Wohnraumlüftung einzuschlafen und während du schläfst, kühlt sich das Haus allmählich runter.
Deine Tagesration an Luftaustausch erhältst du doch auch, wenn die Anlage am Abend etwas höher läuft.
 
Kaspatoo

Kaspatoo

willst du damit nun beweisen/ herleiten, dass sich durch eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung das Haus nur kaum stärker aufheizt und das Ausschalten der Anlage dann nur minimal etwas bringen würde?

Ich denke trotzdem, dass die, die keine extra Klimaanlage oder Kühlung haben dennoch die Anlage abschalten können.
Um wie viel es wärmer würde, darüber lässt sich streiten. Dass es aber mindestens marginal wärmer würde und man auch leichte temperaturunterschiede merken kann, zeigt dass man dennoch die Anlagen ausstellen könnte um "Kühlung" zu schaffen. Und seien es am Ende nur 1-2°. Durch nachts Bypass schafft man vlt noch mal soviel und schon ist das vom Körperempfinden her viel.

Nachteil ist eben nur, dass bei Ausschalten kein Luftaustausch stattfindet. Und Fenster auf bringt da vermutlich mehr warme Luft ins Haus als die Kontrollierte-Wohnraumlüftung.
Andererseits wir wohnen aktuell in einer DG Wohnung. Im Sommer bei viel Sonne machen wir alles auf Durchzug und hoffen auf einen Windstoß. Den hätte man bei einer Kontrollierte-Wohnraumlüftung nicht.

Und wenn es Energietechnisch eh nur marginale Unterschiede sind, wird vermutlich jeder für sich mal alles ausprobieren bezüglich abschalten, Bypass, Fenster auch und nichts tun und schon merken wo was wirksam ist.
Mir persönlich hilft die Berechnung nicht, in der Praxis ist das dann vermutlich eh wieder anders weil andere Umstände und kein Laborversuch.

Führt insgesamt auch nicht zu meiner Ursprünglichen Intention dieses Threads, wobei meine Fragen, so wie ich doch hoffe, nun auch beantwortet wurden.
Ich schlage euch vor einen separaten Thread aufzumachen, falls euch die exakte Berechnung wirklich wichtig ist.
 
Kaspatoo

Kaspatoo

Ach so:

Herzlichen Dank an alle für die hilfreichen Antworten =)
Nun habe ich nur noch meine anderen Freds zu Kfw70 vs. 55 und Kosten für einen Rohbau *Werbung*
 
Zuletzt aktualisiert 27.11.2024
Im Forum Fenster / Türen gibt es 1298 Themen mit insgesamt 15036 Beiträgen


Ähnliche Themen zu Kontrollierte-Wohnraumlüftung und trotzdem nachts Fenster auf
Nr.ErgebnisBeiträge
1Kontrollierte Wohnraumlüftung - Ja oder Nein?! 32
2Abluft im Schlafzimmer - Zuluft im Abstellraum 24
3Kontrollierte-Wohnraumlüftung und Dunstabzugshaube Abluft 10
4Abluft und Zuluft übereinander? 22
5Position Kontrollierte-Wohnraumlüftung im unterirdischen Keller? 16
6Erwärmung der Zuluft im Rohr 16
7Zentrale Kontrollierte-Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung: Zimmer einzeln regelbar? 20
8Lärm im Außenbereich bei Kontrollierte-Wohnraumlüftung - Lärmregelung bzgl. Uhrzeiten? 18
9Automatisierung einer Kontrollierte-Wohnraumlüftung (Lüftungsanlage) 32
10Dezentrale Kontrollierte-Wohnraumlüftung so teuer? 38
11Hilfe bei der Anordnung der Fenster benötigt! 32
12Richtig Trocknen / Fenster kippen? 24
13Terrassentür / Schiebetür / bodentiefe Fenster 13
14Kontrollierte-Wohnraumlüftung oder Regel Air - Erfahrungen? 14
15Wohnraumlüftung Anzahl der Zu-und Abluft 11
16Frage zum Alltag mit einer Kontrollierte-Wohnraumlüftung 58
17Kontrollierte-Wohnraumlüftung Einfamilienhaus - Planung und Auslegung Helios Easyplan 34
18Kontrollierte-Wohnraumlüftung im Winter, trockene Luft, was kann man dagegen tun 29
19Reedkontakt Alarmanlage Fenster. Wie habt ihr das gelöst? 12
20Abluft Vs. Umluft bei eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung 32

Oben