Mehrpreise von 10% trotz Pauschalpreisvertrag

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Zuletzt aktualisiert 27.12.2024
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cryptoki

So sehr es mir auch stinkt, das schreiben zu müssen: es wäre vermutlich sinnvoller die 10 % zu bezahlen als den Vertrag aufzulösen. Ich würde es aber versuchen, auf 5 % zu begrenzen.... Also, überlegt euch, was ihr wollt!
Das ist leider so. Ich kenne sogar einen GU, der von sich aus offiziell zugegeben hat, dass sie Kunden sitzen gelassen haben, weil der Preisanstieg beim Material zu groß geworden ist. Denen war es lieber 20t Euro Strafe zu zahlen, aber dafür ein neues Projekt mit deutlich besseren Preisen zu realisieren. Die Kunden wollten den Preisanstieg halt nicht zahlen, da ist der GU wie ein bockiges Kind aus dem Vertrag raus.
 
gutentag

gutentag

Die Kunden wollten den Preisanstieg halt nicht zahlen, da ist der GU wie ein bockiges Kind aus dem Vertrag raus.
Der Unternehmer hat den Vertrag zu erfuellen. Die Mehrkostenforderung ist nicht durchsetzbar, da der Auftraggeber diese Mehrkosten nicht zu verantworten hat.

Bei einer versierten Schadensersatzklage haette der aber sicher mehr als 20k zu bezahlen. Allein der Schaden duch die Bauzeitverzoegerung ist da schon teurer. Da sind die Mehrkosten durch die Ersatzvergabe an einen neuen Unternehmer, noch nicht mal beruecksichtigt.
 
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Pinkiponk

Denen war es lieber 20t Euro Strafe zu zahlen, aber dafür ein neues Projekt mit deutlich besseren Preisen zu realisieren. Die Kunden wollten den Preisanstieg halt nicht zahlen, da ist der GU wie ein bockiges Kind aus dem Vertrag raus.
Ja, das ist eines der Probleme, dass andere Kunden höhere Preise bezahlen und somit die Motivation, die Verpflichtungen aus den älteren und günstigeren Verträgen zu erfüllen, sehr gering ist. Ich habe mich schon seit längerer Zeit gefragt, weshalb Bauunternehmer ihre älteren Verträge überhaupt noch bearbeiten, wenn sie da relativ billig rauskommen und die gleichen Häuser viel teurer verkaufen können. Unser Haus ist ja schon etwas fortgeschritten, aber ich werde bis zum Tag des Einzugs die Angst haben, dass es nicht fertiggestellt wird, weil andere Verträge lohnender sind.

Ist jm. in derselben Situation und wie habt Ihr Euch geeinigt?
Unsere Situation war ein wenig anders: Wir haben die Zeit der Preisgarantie vermasselt, sollten ca. 21,6% mehr bezahlen und haben uns dann auf 15,4% Mehrkosten geeinigt. Bitter, aber da wir die Verzögerung teilweise auch zu verantworten hatten, konnten wir, d.h. ich, es mental dann doch ganz gut verarbeiten. Nun wird unser Haus erheblich einfacher und spartanischer, aber glücklich werden wir dort trotzdem sein :-) und es ist für uns immer noch günstiger als monatlich die hohe Miete plus sehr hohe Nebenkosten zu bezahlen.

In Zukunft wird es solche Preisgarantien natürlich nicht mehr ohne weiteres geben.
Ich frage mich, wie sich Bauinteressierte dann noch für ein bestimmtes Haus entscheiden können, wenn der Preis am Ende nach Belieben des Bauunternehmers erhöht werden kann. Auch Preisvergleiche zwischen verschiedenen Anbietern machen dann keinen Sinn mehr.

Allerdings ist das Vertrauen weg und wir befürchten, selbst wenn wir den Forderungen nachkommen, dass es dann während der Bauphase immer wieder zu solchen Forderungen kommen könnte (Beispiel: Fenster sind jetzt nochmals teurer geworden, entweder Ihr bezahlt den Mehrpreis oder wir liefern nicht), ...
Falls Ihr Euch entscheidet, mit dieser Firma bauen zu wollen, wird Euch ein Anwalt sicherlich sagen können, wie Ihr Euch vor weiteren finanziellen Forderungen schützen könnt. Ich gehe allerdings davon aus, dass letztendlich der Bauunternehmer am längeren Hebel sitzt. Baufirmen können über Jahre hinweg Gerichtsverfahren aussitzen, Bauherren üblicherweise nicht. Es scheint ja auch so zu sein, dass Bauunternehmen Insolvenz anmelden und dann mit jemand anderem als Geschäftsführer einfach weitermachen. Da kennen sich andere hier im Forum aber sicherlich besser aus.

An eurer Stelle würde ich den Vertrag nur sehr ungerne auflösen. Wenn ihr heute zu einem anderen GU geht, werdet ihr vermutlich nochmal ein Jahr warten müssen, womit eure Förderung zum Teufel ist und zum anderen wird das mit großer Sicherheit mehr als "nur" 10 % mehr kosten.
Es wäre vernünftig, die 10% mehr, juristisch gegen weitere Nachforderungen abgesichert, zu bezahlen; emotional in hohem Maße unbefriedigend.
 
WilderSueden

WilderSueden

Ich frage mich, wie sich Bauinteressierte dann noch für ein bestimmtes Haus entscheiden können, wenn der Preis am Ende nach Belieben des Bauunternehmers erhöht werden kann. Auch Preisvergleiche zwischen verschiedenen Anbietern machen dann keinen Sinn mehr.
Nach belieben wird da sicherlich nicht drinstehen (und wäre meiner Laienmeinung nach auch garantiert illegal im Verbraucherbauvertrag) sondern sowas wie "Material nach aktuellem Preis" oder Preis entsprechend Materialpreisindex soundso. Ist aber natürlich trotzdem für den Bauherrn unkalkulierbar und ich kann mir auch schwer vorstellen, dass man im Privatkundengeschäft damit noch viel verkauft. Die wenigsten haben die Eigenkapitalreserve um große Schwankungen aufzufangen und auch die Banken finanzieren nicht Puffer ohne Ende mit.
 
Zuletzt aktualisiert 27.12.2024
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