Private Altersvorsorge und freies Sparen neben der Finanzierung?

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Zuletzt aktualisiert 24.11.2024
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S

Steffen80

Interessantes Thema. Ich habe meinen Rentenbescheid erhalten, als ich vor 10 Jahren "ausgestiegen" bin. Sind so ca. 150 EUR Rente die ich mal bekomme. Weitere Altersvorsorge gibt es nicht.

Aktuell bin ich der Auffassung erst einmal die komplette Tilgung anzustreben und erst danach für die Altersvorsorge zu sorgen. Bis zu diesem Zeitpunkt sehe ich nur unsere Reserve (unantastbar) und das Haus als "Absicherung" fürs Alter.

Ich bin mir nicht sicher ob dieser Weg richtig ist. Alternativ könnte ich schon jetzt in Rürup (für Selbstständige) zahlen. Problem: Geld ist "weg" und im Notfall nicht mehr greifbar. Auch nicht
vererbbar.

Gruss, Steffen
 
S

Sebastian79

Sehe es wie Merlin - hatte zwei Lebensversicherungen, die ich aber vor einiger Zeit schon gekündigt hatte. Ebenfalls hatte ich mir mal den bescheuerten Riester andrehen lassen, wo 5 Euro im Monat darauf gehen ( ). Irgendwie schaffe ich es nie, den zu kündigen...

Sonst gibt es noch eine Altersvorsorge der Firma, die die bekannte Rentenlücke gut auffüllt (so ich noch da arbeite), daneben nur noch die gesetzliche. Und mehr mache ich sicherlich auch nicht - dafür baue ich schließlich.
 
V

Vanben

Guest
Es spricht auch rational betrachtet nichts dagegen sich ein paar Monatsgehälter als Sicherheit auf ein Tagesgeldkonto zu legen, bzw. wird das ja sogar empfohlen, um unerwartete Ausgaben abdecken zu können. Das ist dann aber bei einer Finanzierung idealerweise schon im Vorfeld in den mtl. Ausgaben berücksichtigt (z.B. in Form der Abschreibung auf das Auto).

Ich kann durchaus verstehen, dass es jemanden emotional beruhigt ein gewisses Polster zu besitzen, allerdings finde ich es auch widersprüchlich dieses Polster dann gar nicht erst anzutasten (@EveundGerd; nicht böse gemeint! :-*). Sicherlich, "zweckentfremden" sollte man es nicht (von der Abschreibung aufs Auto ne Gartenhütte kaufen), aber wozu die KFZ-Abschreibung ansparen, wenn die entsprechenden Ausgaben, dann doch aus dem "Rest-Budget" getätigt werden? Für welchen Fall wurde diese Summe gespart? Beerdigungskosten?

Das Sparen um des Sparens willen erscheint mir eine dieser höchst irrationalen, typisch deutschen Angewohnheiten zu sein. Das macht man eben so, für schlechte Zeiten! Damit wären wir dann aber wieder bei der Absicherung existenzbedrohender Lebensrisiken, die einerseits die wenigstens tatsächlich konsequent absichern und die andererseits auch mit keiner noch so hohen gesparten Summe abzufangen wären.

Kurzum: Wenn zusätzlich Sparen, dannauch zweckgebunden und zielgerichtet (z.B. für die neue Gartenhütte oder das Alter). Man sollte sich aber dabei immer auch fragen, ob sich das finanziell gesehen lohnt. Wenn die Bank die Gartenhütte zu 1,9% finanziert, während man selbst auf das gesparte auf dem Girokonto 0% Zinsen bekommt und eine Inflationsrate von 2% hinnimmt, hat man am Ende nicht nur mehr gezahlt, sondern auch völlig grundlos die Jahre des Ansparens auf die Gartenhütte verzichtet.

Das gilt insbesondere für die Altersvorsorge über Kapital-Lebensversicherungen oder Riester-Verträge. Ein Riester-Vertrag mit einer Rendite von 2% bringt unter dem Strich eben weniger ein, als von den Beiträgen seinen Kredit zu 3% schneller abbezahlt zu haben.
 
Umbau-Susi

Umbau-Susi

Interessantes Thema. Ich habe meinen Rentenbescheid erhalten, als ich vor 10 Jahren "ausgestiegen" bin. Sind so ca. 150 EUR Rente die ich mal bekomme. Weitere Altersvorsorge gibt es nicht.

Aktuell bin ich der Auffassung erst einmal die komplette Tilgung anzustreben und erst danach für die Altersvorsorge zu sorgen. Bis zu diesem Zeitpunkt sehe ich nur unsere Reserve (unantastbar) und das Haus als "Absicherung" fürs Alter.

Ich bin mir nicht sicher ob dieser Weg richtig ist. Alternativ könnte ich schon jetzt in Rürup (für Selbstständige) zahlen. Problem: Geld ist "weg" und im Notfall nicht mehr greifbar. Auch nicht
vererbbar.

Gruss, Steffen
Meiner Erfahrung nach ist der Weg suboptimal.
Begründung:
Eine angemessene Alterssicherung, die als solche klar erkennbar ist bleibt Dir im Falle einer Insolvenz als Schonvermögen (was bei Dir natürlich nicht eintreten wird).
Haus und eventuelle freie Ersparnisse sind weg.
Insofern würde ich mindestens den Satz den Du als Angestellter in die DRV zahlen würdest in ein klar erkennbares Rentenprodukt ohne Kapitalwahlrecht zahlen.

Gruß Sylvia
 
S

Steffen80

Meiner Erfahrung nach ist der Weg suboptimal.
Begründung:
Eine angemessene Alterssicherung, die als solche klar erkennbar ist bleibt Dir im Falle einer Insolvenz als Schonvermögen (was bei Dir natürlich nicht eintreten wird).
Haus und eventuelle freie Ersparnisse sind weg.
Insofern würde ich mindestens den Satz den Du als Angestellter in die DRV zahlen würdest in ein klar erkennbares Rentenprodukt ohne Kapitalwahlrecht zahlen.

Gruß Sylvia
Stimmt. Aber das ist das einzige Argument (Insolvenz Absicherung). Warum mach ich das doch nicht? Im Falle einer Insolvenz läuft es auf Hartz 4 hinaus. In der Rente dann natürlich auch. Sprich mehr als 1000 EUR im Monat von Vater Staat. Die Rentenabsicherung müsste also mind. in dieser Höhe sein...also eigentlich noch ne Ecke höher. Solange das nicht der Fall ist, macht die Altersvorsorge in meinen Augen keinen Sinn. Um 1000 EUR Rente zu erreichen, müsste ich aktuell ca. 1200 EUR im Monat besparen. 1000 EUR Rente werden aber nicht reichen, um das Haus zu halten (auch wenn es abbezahlt ist).

Mein Fazit lautet also: Im Falle einer Insolvenz (H4) spielt es keine Rolle ob ich eine Rentenabsicherung habe oder nicht. Vermögen und Haus sind weg. Grundsicherung vom Staat ist sowieso da (durchaus egoistisch..ich weiß).

Dazu kommt die aktuell noch begrenzte Absetzbarkeit von Rürup. Richtig interessant ist das erst ab 2020. Man kann dann auch relativ schnell sehr viel einzahlen. 2x 20.000 EUR im Jahr.

Gruss, Steffen
 
Zuletzt aktualisiert 24.11.2024
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