Sondertilgung oder ETF Erfahrungen?

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Zuletzt aktualisiert 18.09.2024
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fahri1902

In deinem Fall geht es ja um keine hohen Summen, aber man muss schon genau wissen, was man macht.

Beispiel: Beim ETF genau hinschauen, ob dieser wirklich die Aktien handelt und diese sich in seinem Besitz
befinden oder selber nur Herausgeber von im worst case wertlosen Anteilsscheinen ist. Es gibt ETF`s und ETF`s, wissen die wenigsten.
Stichwort "vollständige Replikation" , kann man nach googeln. Finger weg von "synthetischen Replikationen" oder sogenannten "optimierten Replikationen".
Es gab seit der Auflage von ETF`s noch keinen wirklichen Stresstest. Das Hauptargument für Aktien ist in meinen Augen, das du Unternehmensanteil
besitzt, dir gehört im Zweifelsfall eben ein Stück eines Regals von Coca Cola. Ganze Währungen können zusammen brechen und verschwinden,
dann bist du schnell "raus". Der Emittent (Herausgeber) kann insolvent gehen, wenn dann keine vollständige Replikation vorlag, bin ich mal gespannt
wie das für den Käufer ausgeht. Kurzum - genau hinschauen.....

Wir Menschen neigen dazu immer nur die letzten Jahre zu betrachten. Eines kann ich aus Erfahrungen und Recherche
aber sicher sagen, es gab auch schon "Lost Decades", da hast du 10 Jahre darauf gewartet, das sich deine Kurse wieder auf Einstieg
befunden haben. So risikolos wie das alles seit vielen Jahren dargestellt wird, ist das gar nicht. Schau dir Leute an, die die Telekom
Aktie im Hype um den neuen Markt für über 100 € gekauft haben und wo der Kurs heute noch, 20 Jahre später steht.....und
das ist ein Bluechip. Du diversifizierst natürlich dann über die ETF`s, keine Frage, aber risikolos ist das eben unterm Strich nicht.

Dann muss man sich klar machen, das es kein endloses, exponentielles Wachstum geben kann. Ich befürchte, das wir uns am Ende
einer langen Spirale befinden, die unweigerlich irgendwann zu einem gewaltigen Absturz führen muss. Hier sprechen wir dann nicht
über 30%.

Aber Aktien haben auch unheimlich viele Vorteile, sonst würde ich das ja selber nicht machen, wichtig ist immer nur, das man
sich der Risiken bewusst ist.

Konkrete Meinung zu deiner Situation, zahl den Kredit ab und geh erst dann in Aktien und nur mit Geld auf das du 10 Jahre
warten kannst. Ich kenne viele die der Meinung waren auch hohe Verluste "aussitzen" zu können, viele davon haben irgendwann
die Reissleine gezogen und mit hohen Verlusten verkauft.

Generelle Empfehlung an Alle, niemals mit Geld, worauf man nicht wirklich auch ein Jahrzehnt und länger verzichten kann auf Risikopapiere
gehen, und auch ein ETF gehört klar dazu.

Viel Glück bei der Entscheidungsfindung!
 
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Musketier

Musketier

Auch wenn das jetzt nicht eigentlich das Thema hier ist, kann ich den Beitrag irgendwie nicht so stehen lassen, da hier zu viel "German Angst" vor der bösen Börse mitschwingt.

Zum einen ist ein Vergleich zwischen einem Weltweiten ETF und einer Einzelaktie wie der Deutschen Telekom ein Vergleich zwischen Äpfel und Birnen. Diversifikation ist das A und O. Genau deswegen wählt man ja ETFs mit möglichst vielen Unternehmen, Branchen, Regionen.

Ein Index auf den so ein ETF aufsetzt, verändert sich regelmäßig. So ein weltweiter ETF setzt sich aus mehr als 1000 Unternehmen zusammen. Fällt der Aktienkurs eines Unternehmens so drastisch, dass das Unternehmen aus dem Index ausscheidet, dann sinkt der Wert nicht auf 0, sondern es wird z.b. durch nächst größere Unternehmen ersetzt. Bricht eine Region massiv zusammen, dann sind das halt Unternehmen aus anderen Regionen.
Trifft eine Krise eine Branche, dann wird es auch wieder Krisengewinner aus anderen Branchen geben.
Klar kann es auch "Lost Decades" geben. Meist sind die aber Regional, wie z.B. Japan.
Mal abgesehen wie sich das auf unseren Planeten auswirkt, wird die steigende Bevölkerungszahl auf der Erde und insbesondere in den aufstrebenden Nationen dazu führen, dass der Konsum weiter steigen wird und daran werden die größten Unternehmen weltweit sicherlich gut daran verdienen.

Der große Vorteil ist ja, dass man Teilhaber an vielen Unternehmen ist und nicht nur Geldverleiher an eine Bank.

Im Übrigen habe ich meine ersten Ausflüge an die Börse in den Späten 90gern gemacht. Ich habe die Einbrüche 2001/2, die Finanzkrise und auch die Corona Krise alle mitgemacht und immer ausgesessen. Das waren auch immer gute Zeiten, um noch etwas nachzuschießen.

In einem Punkt gebe ich dir aber Recht, man sollte das Geld nicht innerhalb der nächsten 10 Jahre benötigen.
 
F

fahri1902

Auch wenn das jetzt nicht eigentlich das Thema hier ist, kann ich den Beitrag irgendwie nicht so stehen lassen, da hier zu viel "German Angst" vor der bösen Börse mitschwingt.

In einem Punkt gebe ich dir aber Recht, man sollte das Geld nicht innerhalb der nächsten 10 Jahre benötigen.
Akzeptiert, aber "German Angst" vor der Börse sollte das keineswegs schüren. Ich habe das meiste Geld in meinem Leben tatsächlich
durch antizyklisches Handeln verdient. Zuletzt als Corona kam, bin ich massiv eingestiegen in Werte wie Allianz, Münchner Rück usw....und
das meiste Geld verdient man mit dem Allerwertesten, sorry....aber das ist die Wahrheit. Die einzige Konstante an unserer Seite der Kleinanleger ist die
Zeit, die spielt immer für uns.

Mir ging es mehr drum, das man versteht in welches Finanzinstrument man dort investiert, ETF ist eben nicht gleich ETF, insbesondere die Replikation betreffend.
Mehr wollte ich damit nicht sagen. Wenn das jemand anders sieht, ist das sein gutes Recht. ETF`s sind noch nie einer Belastungsprobe unterzogen worden, es gab
keine Finanzkrise bei denen Emittenten hätten insolvent gehen können usw.

Wenn der Vergleich mit der Telekom auch hinken mag und du die Diversifikation ansprichst, so stimmt das natürlich. Ändert aber unterm Strich nichts daran, das
man die selben Sätze vielleicht Anfang der 2000er über die Telekom gesagt hat. Dort konnte sich auch keiner vorstellen, das die Telekom um 90% fällt.
Heute ist man schlauer, aber ein Ereignis wie der Nemax Zusammenbruch ist trotzdem gekommen und ETF`s hatten solche Belastungsproben einfach noch nicht
und wenn die nicht sauber replizieren dann kann das ganz schön ins Auge gehen. Ich kenne den zukünftigen schwarzen Schwan nicht, du auch nicht....

Das ist aber nur meine Meinung und kann falsch sein.
 
Musketier

Musketier

Letztendlich ist ein ETF auch nur eine günstige Sonderform des Aktienfonds. Wenn du in einen Dax Aktienfonds investiert, kann der Fondmanager auch nur in Aktien aus dem Dax investieren und muss mit einer Investitionsquote von beispielsweise mindesten 80% investiert sein. Komplett raus oder extern umschichten kann er nicht. Das einzige was er machen kann, ist eine andere Zusammensetzung wählen, als nach Marktkapitalisierung wie beim Dax-ETF. Insofern, wird sich beim Börsencrash ein ETF nicht viel anders verhalten, wie ein Aktienfonds im gleichen Anlagenspektrum. Und die Aktienfonds gibt es schon lange und die haben schon einige Crashs mitgemacht.

Meines Wissens gibt es auch ETF in den USA schon länger, nur nicht in Deutschland.

PS: Der Dax war jetzt nur als Beispiel gedacht und zählt für mich als Einzelinstrument nicht als diversifiziert.
 
Zuletzt aktualisiert 18.09.2024
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