Hallo und wow erst mal für die vielen Meinungen und Beiträge.
Ich merke schon, dass ich erst mal doch wohl wichtige Infos unterschlagen habe . Also hier noch etwas ausführlicher vor allem erst mal zum
Budget, Finanzierung und zur Realisierbarkeit des Ganzen:
- Zum Budget: die geplanten 230.000 sind natürlich EXKLUSIVE Pfahlgründung (und auch exklusive Außenanlagen, aber inklusive Bodenplatte). Uns ist klar, dass es sonst absolut unrealistisch wäre und auch so nicht easy ist. Wir haben uns allerdings an aktuellen Preisen von Fertighausherstellern und Bauherren im Freundeskreis orientiert, wo vor 2 Jahren eine 163m² Stadtvilla massiv für 217.000 € gebaut wurde (ohne Bodenplatte). Bei Eco-System Haus haben wir ähnliche Preise gefunden, wir denken also nicht, dass es unmöglich ist. Aber es bedarf eben wirklich guter Planung, das ist völlig richtig, und die Preise steigen ja jedes Jahr. Unsere jetzige Kalkulation (viele Preise sind allerdings noch nicht mit Angeboten unterfüttert, sondern nach recherchierten Marktpreisen mit Baupreisindex kalkuliert) liegt bei 210.000 €.
- Zur Finanzierung: Unsere Einkommen liegen bei ca. 70 % im gesellschaftlichen Querschnitt. Sind also nicht so schlecht. Allerdings haben die Grundstückspreise in Berlin ordentlich angezogen in den letzten 5 Jahren und wir haben erst vor 1,5 Jahren angefangen zu suchen. Das Grundstück hatte einen recht günstigen Bodenpreis (unter Richtwert), ist aber groß, daher kostet es insgesamt schon mal ordentlich. Hinzu kommen durch die ungünstigen Bodenverhältnisse die Pfahlgründung und eine recht kostenintensive Erschließung (da ja auch Hinterliegergrundstück). Grundstück inkl. Nebenkosten liegen insgesamt bei knapp 400.000 €. So, jetzt ist die Katze aus'm Sack, krass teuer isses! Aber halt auch super schön und wir denken, nach gründlicher Abwägung mit unseren Eltern und Unterstützern, dass wir es schaffen.
- Eigenleistung: Und hier genau unsere Überlegung, wie das zu schaffen ist. Wir haben zuerst tatsächlich nach Häusern von der Stange von Generalunternehmern geschaut und hätten da auch durchaus Sachen gefunden, die uns gefallen hätten. Nun ist meine Schwiegerpapa aber gelernter Installateur und arbeitet seit Jahren im Baustoffhandel. Er hat sein eigenes Haus fast im Alleingang (aus)gebaut und hat ein großes Netzwerk an Handwerkern. Als er davon erzählte, dass sein Sohn ein Haus bauen will, haben ihn alle gefragt, warum wir das nicht selbst machen mit seiner Unterstützung. Also: Fertighausplan verworfen und selbst ran an den Speck, in der Hoffnung, ein bisschen mehr gestalterische Freiheit zu einem dennoch guten Preis zu haben. Die Materialien können wir überwiegend ebenfalls zu Einkaufspreise über meinen Schwiegerpapa beziehen.
Geplante Eigenleistungen sind:
- Entwurf (der stammt in der Tat von uns nach Durchsicht vieler Grundrisse...ich weiß, es ist nicht so gern gesehen, aber wir haben eben eine ausgeprägt DIY-Mentalität und ich liebe es sowieso selbst zu gestalten)
- Dachbau (meint mein Schwiegerpapa zumindest, dass wir das selbst machen können mit Brettbindern)
- Heizung
- Sanitär
- Bodenbeläge
- Malern
- Außenanlagen (Terrasse, Carport, Schuppen etc.) später
- evtl. Fassadengestaltung (wenn Holzverblendung)
Wie gesagt, natürlich ist das Budget trotzdem knapp und daher wird unsere gestalterische Freiheit natürlich dadurch schon ziemlich eingeschränkt. Wir haben uns daher viele Grundprinzipien kostengünstigen Bauens zu Herzen genommen:
- einfacher Baukörper ohne Erker, Gauben, Vor- und Rücksprünge
- günstige Baumaterialien wie Ytong, Dacheindeckung ist aus Alublech geplant
- einfacher Grundriss mit tragenden Wänden mittig für geringe Spannweiten, Bäder/Leitungen übereinander
- Kostengünstiges Kaltdach mit Nagelbrettbindern (ausgebautes Dach mit Gauben ist in der Tat nicht günstiger, v.a. wenn der Kniestock trotzdem einen angenehme Höhe um die 1,80 haben soll. Selbst ohne Gauben scheint der Dachaufbau mit Sparren und Dämmung teurer zu sein).
Gerechnet wird der Entwurf von einem Planer aus dem Bekanntenkreis meines Schwiegerpapas, der uns einen ziemlich guten Preis macht. Der legt die ganze Statik aus und macht Antrags- und Ausführungsplanung inkl. Energieeffizienzgedöns.
Was wollt Ihr? Ein tolles Haus oder ein günstiges Haus? Beides geht mit Euren Wünschen nicht zusammen.
Fazit (ohne nähere Details zu kennen): Das wird nichts und wenn keine besonderen Gründe für ein Haus vorliegen, dann lasst es sein. Ihr handelt Euch nur Stress ein (Baustress wenn Ihr die billigsten (Schwarz)Arbeiter nehmt und/oder viel selber machen müsst sowie finanziellen Stress, weil das Budget mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht reichen wird).
Das finde ich eben ein bisschen pauschal und ich denke schon, dass wir beides zusammen kriegen.
Nach diversen Runden in Musterhäusern, Prospekte wälzen etc. habe ich nicht das Gefühl, dass Fertighäuser ihren Preisen immer wertmäßig gerecht werden. Wir wissen, wo wir unsere Prioritäten setzen und was uns nicht so wichtig ist und haben vor allem den Prozess unter Kontrolle. Stress wird das sicherlich, aber das sind wir bereit für einen überschaubaren Zeitraum auszuhalten - und vielleicht macht es ja auch ein bisschen Spaß manchmal . Und das Projekt Haus jetzt komplett sein zu lassen, wo wir das Grundstück schon gekauft haben (und zwar nicht leichtfertig), das wäre ja irgendwie echt bekloppt.
Nun zu euren einzelnen Anmerkungen zu
Gestaltung bzw. zum Entwurf. Einen vermassten Grundriss mit den wichtigsten Maßen habe ich angefügt. Und ich versuche gleich mal, thematisch etwas zu bündeln:
- Landhauscharakter: ja, ich finde den Entwurf eben bisher auch recht villenmäßig. Damit ihr wisst, was ich mir vorstelle bzw. eigentlich so anstrebe, habe ich mal Beispielbilder angehangen. Die Fassadengestaltung lassen wir mal außen vor. Ich weiß, Putz ist günstiger als Holz oder Riemchen, aber vielleicht lässt sich da auch was in Eigenleistung machen oder später oder nur teilweise...mal schauen. Vielleicht ist Landhaus auch gar nicht das richtige Wort. Es soll auch deutlich modern sein. So wie eine Scheune/ein Landhaus modern interpretiert . Auf jeden Fall ohne Dachüberstand und auch mit eher gradlinigen Fenstern ohne Zwischenstreben oder so. Der Einwand mit den organischen Fenstern ist gut und eine Überlegung wert.
- Das bringt mich gleich zur Anordnung der Fenster: Fest steht, dass in jedes der Schlafzimmer ein großes Fenster Richtung Garten soll. Einige wären sicher noch etwas verschiebbar; bei dem Kinderzimmer links könnte man wirklich überlegen, danke für den Hinweis @Itenzer. Fraglich ist, ob unten in der Küche an der Stelle auch ein Fenster in den Garten nötig ist. Dort haben wir bereits eins an der kurzen Seite geplant, weil dort Osten ist und mein Freund so gern die Morgensonne in der Küchen haben möchte. Aber ganz ohne Fenster im Küchenbereich sieht von außen (Südfassade) dann auch wieder komisch aus, oder?
- Arbeitsplätze: Ja, oben im Flur steht ein weiterer Schreibtisch. Das ist meine Nähecke. Ich nähe leidenschaftlich gern, momentan in unserer Mietwohnung stehen die Nähmaschinen mit im Schlafzimmer. Aber aufgrund der Lautstärke wollten wir sie weder im Schlafzimmer noch direkt neben dem Fernseher haben, daher erschien mir eine Nähecke im Flur ganz praktisch (auch wenn ich dann zusehen muss, sie ordentlicher zu halten als momentan ). Der Schreibtisch unten ist dann richtig für PC, Bürokram und so.
- Dünne Linien: Die haben wir im Roomsketcher nur eingefügt, um die Quadratmeter der "Räume" bzw. Funktionseinheiten anzeigen lassen zu können, auch wenn es keine Wände dazwischen gibt.
- Bäder: Richtig, unten soll noch eine Dusche rein. Wir dachten erst, wir könnten dort vielleicht 1.200 € sparen, haben aber nach Rücksprache mit einigen Freunden und Bekannte doch entschieden, die Dusche da wieder zu integrieren. Das Bad oben ist nicht groß, aber das ist uns ehrlich gesagt nicht so wichtig. Wir brauchen kein Riesenbad. Wenn es stimmig eingerichtet ist und Badewanne und Dusche drin sind, bin ich glücklich, das muss kein Wellnesstempel werden. Da ist die Nähecke daneben mindestens genauso wichtig, und dafür brauchten wir halt noch den Platz.
- Schlafzimmer: Ja, da ist viel ungenutzter Platz. Ich weiß auch nicht genau, was damit machen, wie sinnvoller nutzen. Im EG habe ich nicht das Gefühl, dass wir irgendwo m² sparen können. Vielleicht sollten wir es auch als Reserve halten, falls doch mal ein 3. Kind kommen sollte (auch wenn das nicht geplant ist).
- Wohnzimmer/Couch: Auf die Couch passen mehr als 2 Personen, keine Sorge. Wir haben direkt die Maße unseres jetzigen Riesen-Lümmel-sofas eingefügt, das wir uns vor einem Jahr neu als Familiensofa gekauft haben ! Und ja, man guckt an eine Wand: Auf den Fernseher. Wir sind leider Serienjunkies, Fernseher ist wichtig! Auch das Soundsystem drum herum ist meinem Freund sehr wichtig, daher brauchen wir schon viel Wandfläche dafür. Einzige andere Möglichkeit wäre mit dem Rücken zum Garten, das ist aber erst recht blöd, weil rausschauen will man ja vielleicht auch mal. Jetzt steht's eben mit dem Rücken zu Esstisch. Ist vielleicht etwas unsozial, wenn mal mehr Gäste da sind, aber geht schon, stört uns nicht so. So bildet es eine schöne Sitzecke mit dem Sitzfenster neben der Couch. Das Wohnzimmer ist in der Tat ca. 4 m tief. Freunde von uns, die einen ähnlichen Grundriss haben, haben 4,20 und da ist noch so viel Platz um den Tisch. Das passt auch mit 20 cm weniger, denke ich.
- Deckenhöhe: Ich weiß, die 2,84 m im EG und der geplante Bodenbelag (Massivholz überall außer in den Bädern und im Hauswirtschaftsraum) sind die größten Stückchen Luxus, die wir uns irgendwie gönnen wollen, wenn möglich. Wenn die Kalkulation zu knapp wird, werden wir die Deckenhöhe absenken, damit könnte ich auch noch ganz gut leben (mein Freund weniger :rolleyes . Da wir mit Ytong bauen, ist es am effizientesten in ganzen Steinen zu denken: 2,84 m, 2,60 m, 2,36 m wäre dann das nächste und schon viel zu niedrig Notfalls werden also beide Geschosse 2,60 m hoch.
Mir gefällt Variante 1. Da zählt der symmetrische Blick von innen nach außen und nicht wie es außen aussieht
Wie meinst du das? Bin verwirrt, der Blick von innen spräche doch für Variante 2 und der Blick von außen für Variante 1?
Gern dürft ihr mir eure weiteren Gedanken dazu schreiben. Vor allem zur Zweigeschossigkeit, Fensteranordnung, zur Nähecke vs. großzügige Schlaf- und Kinderzimmer bin ich für Meinungen und Rückmeldungen dankbar .