Zum Baustil bzw. Bebauungsplan. Bebauungsplan kann schon sinnvoll sein, aber was bei uns teilweise gefordert wird, geht einfach zu weit. Da wird vom dörflichen, fränkischen Charakter gefaselt und zwingend rote Dacheindeckung gefordert - beim Pultdach mit 7 Grad im Neubaugebiet. Die Fassadenfarben sind frei, d.h. ich kann mir ein pipigelbes oder sputumgrünes Haus hinstellen, Hauptsache es hat auf dem Dach, dessen Dachfläche man defacto kaum sieht, rot-orange Ziegel darauf.
Ein Nachbar hat „aus Unkenntnis“ anthrazitfarbenen Ziegel draufgelegt, prompt war es Thema im Gemeinderat, der beim LRA eine Beseitigungsanordnung erwirken wollte. LRA macht eine Ortsbegehung und stellt fest, dass die Dachfläche so wenig wahrnehmbar ist, dass sie einen Einfluss auf den dörflichen Charakter haben könnte. Zudem stehe zwei Straßen weiter (außerhalb des Bebauungsplan) mehrere Häuser mit schwarzen und grauen Dächern, eins davon direkt am Ortsrand, was das Dorfbild deutlich mehr prägt als das Haus des Nachbars, was inmitten einer Neubausiedlung liegt. Ergo sagt das LRA, dass es keine Veranlassung sieht und auch die Empfehlung ausspricht, es einfach zu dulden. Gemeinderat wird jetzt den Klageweg beschreiten... soviel zur Willkür und zu den Figuren im Grundriss. Mir scheint es, dass je ländlicher es wird, die Wahrscheinlich beträchtlich steigt, dass im Grundriss Menschen sitzen, die an sich wenig zu sagen haben, aber dann in den Grundriss-Sitzungen ihre „Macht“ so richtig ausspielen - in den meisten Fällen an den Bedürfnissen der Einwohner vorbei. Und zur Qualität von Bebauungsplan. Bei uns wird immer und immer wieder das gleiche „Planungsbüro“ beauftragt, dass zielsicher an den Menschen vorbeiplant. Statt planerisch auf die leichte Hanglage des Baugebiets zu reagieren, stürzen sie sich lieber auf Dachziegelfarben und fakultativen horizontalen Holzlattenzäunen zur Einfriedung...