Welches Heizungssystem? Luftwärmepumpe/Gas/Erdwärme

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Nina132

Hallo zusammen,

wir bauen mit ein Einfamilienhaus mit 155m2 und wollen versuchen Kfw55 einzuhalten (so steht es zumindest im Vertrag). Eine Fußbodenheizung ist obligat. Wir bauen mit einem Architekten, der das ganze jedoch als GU betreibt, also schlüsselfertig.

Probleme sind folgende:
1. Nordhang - keine Möglichkeit für Solar
2. Hanglage - das EG wird hinten am Hang in die Erde gebaut. Ins EG kommen dann auch die Schlafzimmer, oben ins OG der Wohnbereich mit ebenerdigem Ausgang "auf" den Hang. Durch das "einbuddeln" des EGs auf einer Seite, haben wir oben die Möglichkeit, einen einigermaßen ebenen Garten zu haben.
3. Aktuell sind wir nur zu zweit. Nachwuchs ist aber geplant (ca. 5 Jahre)
4. Wir wollen uns eine große Badewanne gönnen und brauchen dementsprechend viel warmes Wasser.
5. Ich lüfte gerne und viel.
6. Der Hauswirtschaftsraum ist genauso wie die Schlafzimmer im EG. Probleme wegen Lautstärke?

Nun zur Heizungsentscheidung.
Eigentlich wollte, insbesondere mein Partner, eine Erdwärmepumpe. Die ist sicherlich die beste Alternative qualitativ und ökologisch betrachtet, nur schon sehr teuer.
Als Alternative kommt natürlich eine Luftwärmepumpe in Frage, allerdings habe ich Angst vor den Stromkosten im Winter, da ich die Vermutung habe, dass insbesondere das EG schnell kalt wird durch den Hang.
Unser Architekt würde uns eine Gasbrennwerttherme empfehlen, sagt, das wäre Standard bei 80% aller Neubauten. Eigentlich wollten wir von Gas und Öl weg, allerdings ist man durch den Strom ja auch an fossile Ressourcen gebunden, wenn auch vllt nur indirekt. Damit würden wir natürlich nicht an KFW55 herankommen, aber ich denke Kfw70 wäre auch kein Beinbruch.

Was meint ihr dazu?
 
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mcarstensen

Ich halte die Wärmepumpen für nicht schlecht, allerdings für zu teuer. Für das grüne Gewissen kann das ganze eigentlich auch nur dann ziehen, wenn man den Strom, welchen man für die Wärmepumpe benötigt, auch grün erzeugt. Also entweder selber über Photovoltaik o.ä. oder aber darauf achtet, dass der Strom, welchen man für die Wärmepumpe "kauft" auch grün hergestellt wurde. Das ist in der Regel aber den meisten zu teuer und so wird in meinen Augen eine Wärmepumpe eingebaut und man behauptet, man hätte ökologisch gebaut und wäre unabhängig von Fossilien Brennstoffen und man produziert kein Co2. Das mag sein, aber nur bei einem selbst. Der Strom wird in der Regel mit mächtig viel Co2 oder Atom gewonnen....Also halte ich die Wärmepumpe für "Augenwischerei". Hinzu kommt, dass sie einfach noch viel zu teuer sind. Im Grunde eine Stromheizung.
(Ist nur meine Meinung....)
Richtig "Sinn" macht das meine ich nur, wenn man also den Strom auch selber produziert.
Ich halte Gas für die wirtschaftlichste Variante. Zudem sollte es darum gehen, möglichst wenig Energie aufzuwenden für die Heizung. Also viel wichtiger, die Dämmung etc.
Bei uns sollte eine Erdwärmepumpe ca. 15 TEUR teurer sein, als die Gasheizung. Dafür kann ich ne Menge Gas kaufen. Wenn ich jetzt bedenke, dass wir im Jahr zur Zeit ca. 550 Euro für Gas ausgeben (Neubau), kann ich also, selbst wenn ich mal mit 700 Euro rechne, über 20 Jahre Gas kaufen. Erst dann habe ich die Mehrkosten egalisiert. (Diese Rechnung berücksichtigt jetzt ja nicht einmal, dass ich für die Wärmepumpe Strom kaufen muss. Also wahrscheinlich hat man ja auch mind. 30 Euro Stromkosten für die Wärmepumpe???) Die Frage ist dann, hält die Heizung so lange? Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Wärmepumpe 30 Jahre läuft. (sinnvoll und vernünftig) Außerdem investiere ich nicht in etwas, was sich erst in über 20 Jahren rentiert und quasi Rendite abwirft.
Stelle Dir mal vor, Du gehst zu Deiner Bank und möchtest 15 TEUR anlegen und man sagt Dir: Sehr schön, aber Zinsen/Ertrag erhalten Sie frühestens in 20 Jahren.... (gut zur Zeit ist es so )

Ich investiere dann lieber in 10-15 Jahren in eine neue effizientere Heizung, als so lange an der Wärmepumpe zu hängen, damit sie sich mal rentiert.

Eine Alternative könnte ja vielleicht noch die Pelletheizung sein? Da braucht man aber den Lagerplatz.

Liebe Grüße
 
O

oleda222

mcarstensen, meine Wärmepumpe mit Kollektor kostet insgesamt nur Max TEUR 12, wer hat bei dir denn da welche Äpfel mit welchen Birnen verglichen?

Und nach wie viel Jahren amortisiert sich ein Haus, Auto, Handy?

Punkt 4+5 vom TE sind besonders für Wärmepumpe nicht so toll, ob das ausschlaggebend ist um einen anderen Wärmeerzeuger zu wählen, kann wahrscheinlich nur ein Fachmann exakt beantworten.
 
N

Nina132

Vielen Dank für eure Antworten.
Eine Pelletheizung hatte ich auch schon im Kopf, allerdings haben wir Probleme mit dem Lagerplatz. Kein Keller, kein Speicher, für teures Geld buddeln wir ne große Garage in den Hang, die aber Kellerfunktion übernehmen muß spätestens wenn wir zu dritt oder viert sind. Deswegen wahrscheinlich keine Option.
 
W

Wastl

Bei einem KFW55 Haus muss ja kaum Heizen - Problematisch ist eher der große Wassertank, da dieser ja ebenfalls warm gehalten werden muss.
Ob dein Haus in der Erde oder freistehend ist, ist doch egal - die Hülle verpackt es so gut, dass kaum Wärme verloren geht -> wenn dir die Fensterflächen fehlen wird es aber spannend wie ihr KFW55 erreichen wollt?!
Ich kann dir nur empfehlen da einen ordentlichen Heizungsplaner inkl Heizlastberechnung einzuschalten. Ansonsten wird es immer ein Rätsel-Raten bleiben.
 
N

Nina132

@mccarstensen:
Die 550 Euro nur für Heizung, oder? Was kommt da noch für Warmwasser darauf?

Ich bin auch gespannt wie wir KFW 55 erreichen wollen. Wir haben unten natürlich nicht die Möglichkeit für viele Fenster, oben jedoch eine große Fensterfront, jedoch sowohl gen Norden und Süden.
Man darf doch auch nicht zu viele Fenster einbauen dachte ich?

Ist eine Luftwärmepumpe denn realisierbar im Schlafgeschoss?
Vom Bauchgefühl tendiere ich eigentlich zwischen Erdwärme und Gasbrennwerttherme; allerdings wäre wahrscheinlich die Luftwärmepumpe der sinnvollste Kompromiss?
 
Zuletzt aktualisiert 28.11.2024
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