Ich denke die magere Grundausstattung ist bewusst so, um mehr Leute anzusprechen. Am Ende ist der Gesamtpreis vermutlich nicht teurer als anderswo, aber auch nicht mehr viel billiger.
Wir sind vor 1,5 Jahren eingezogen. Welche Sonderausstattungen ist eine müßige Frage (ähnlich wie bei Autos), wenn Du genügend Leute fragst, wirst Du JEDES Extras als unbedingt nötig empfohlen bekommen und ebenso JEDES als überflüssig… Das hängt von den individuellen Wünschen ab und vom eigenen Budget und was man an Eigenleistung erbringen kann (zeitlich wie vom Geschick her).
Generell kannst Du praktisch alles gleich mitbestellen, so dass Du nur noch einziehen musst.
Wir selbst mussten nicht auf den letzten Euro schauen und konnten oder wollten vieles nicht selbst machen, so dass wir rel. viel mitbestellt haben. Wir haben allerdings versucht bei größeren Dingen und wo möglich die Preise mit anderen Bauträgern zu vergleichen. Uns schienen die Extras eine Mischkalkulation, manches fair oder sogar günstig bepreist, anders lächerlich teuer und wo wir letzteres empfanden und der Meinung waren, das bekommen wir selbst oder günstiger später mit jemand anderem hin, haben wir es nicht bestellt.
Bei einigen Dingen gefielen uns auch Auswahl/Material bei Wengerter bzw. deren Partner nicht, so dass wir es selbst bzw. mit jemand/etwas anderem gemacht haben.
Generell wären einige Wünsche, die die Bemusterung aus Bequemlichkeit oder Unwissenheit ablehnte, wohl rel. einfach möglich gewesen wären, wenn man gleich die Fachleute gefragt hätte, also z.B. gleich die Elektroabteilung, den Architekt, die Fliesenleger etc. Da würden wir uns beim nächsten mal direkt an diese wenden, ob diese oder jene Änderung nicht doch möglich ist.
Ein paar Kleinigkeiten wissen wir beim nächsten mal besser, z.B. wenn das, dann auch das. Z.B. geschlossene Treppe unbedingt auch mit Treppenstufen mit minimalem Wandabstand oder wenn Heizkörper, dann wo möglich als niedriger Körper unter die Fenster, auch wenn es extra kostet.
Ärgerlich fanden wir fast alle in unserer Minisiedlung, dass es für OG+DG keine Option wie im EG auf Estrich oder zumindest bessere/glattere Böden gab, denn in den oberen Stöcken ist fast immer Ausgleichsmasse nötig vor der Bodenverlegung, nur im EG ist Estrich inklusive.
Die simple Belüftung tut wunderbar und ist absolut ausreichend und das Klima im Haus ist top und reicht auch für eine Familie mit Kindern. Nur zu zweit wie wir könnte man sogar einige Zuluftschlitze verkleinern. Ich weiß nicht, ob man völlig ohne Lüften auskommt, Schlafzimmer morgens oder mal das EG nach dem Kochen lüften wir einfach gerne. Aber auch wenn man mal ein paar Tage weg war, ist die Luft ohne Lüften gut und frisch bei Heimkehr.
Beim Kochen ist durch das sehr offene Haus (offene Wohnküche wie bei den meisten von uns und dazu die offene Treppe und bei uns dazu noch meist alle Zimmertüren auf) der Geruch trotz Umluftdunstabzug doch sehr schnell in allen Stockwerken, wer sehr häufig kocht und vor allem brät, ist vielleicht mit einer geschlossenen Küche besser bedient. Diese Grundsatzfrage hat aber wenig mit Wengerter zu tun. Durch die Lüftungsanlage ist der Geruch aber auch immer nach einigen Stunden wieder komplett weg.
Die Heizkosten waren bei uns nur deswegen zunächst so hoch, weil es zunächst eine fehlerhafte Abrechnung gab bzw. ein falscher Zähler abgelesen wurde. Unsere Heizkosten liegen inkl. Warmwasser für Wasserhähne für Duschen, Spülen, etc. (weiß leider nicht, wie das rausrechnen) bei ca. 50-55kWh pro Jahr und Quadratmeter. Generell sind die Häuser ein Traum bezüglich Isolierung bzw. wie lange sie die Temperatur halten, egal ob die Wärme im Winter oder die Kühle im Sommer. Im Hochsommer bleibt es merklich einige Tage länger kühl (sofern man Türen&Fenster tagsüber möglichst geschlossen hält) als in den zwei alten Häusern von 1970 wo wir vorher wohnten und im Winter heizt allein etwas in der Küche im Ofen zu backen das EG merklich für mehrere Stunden und wir lassen dann sogar Koch-, Spül- und Badewasser immer einige Stunde stehen, damit es die Räume noch etwas aufheizt.
Temperaturunterschied bei uns im Winterhalbjahr ca. 0,5 Grad pro Stockwerk, also z.B. EG 19 Grad, OG 18,5 Grad, DG 18 Grad, Spitzboden 17,5 Grad.
Die Fußbodenheizung in den oberen Stockwerken ist wohl nur nicht möglich, weil die Betondecken aus einem Stück (oder nur wenigen Stücken) sind und dass günstiger und/oder schneller für den Bauträger ist. Nur statt es zuzugeben oder zumindest weitere Optionen anzubieten, wird es schöngeredet und noch als Vorteil verkauft. Das Haus ist wie gesagt warm bzw. gut isoliert, aber dasselbe wie das Wärmegefühl einer Fußbodenheizung in den oberen Stockwerken ist es sicher nicht.
Da Fußbodenheizung meines wissens in den Materialkosten nicht und im Arbeitsaufwand beim Verlegen nur wenig teurer ist als normale Heizkörper, schien uns der Mehrpreis für die Fußbodenheizung im EG nicht angemessen. Generell gab es bei unseren zwölf Häusern bei mehreren Fußbodenheizung nach Einzug Probleme/wurde beim Einbau oder Einstellen geschlampt, inzwischen aber alles behoben/alles ok. Bei den Häusern mit Heizkörpern gab es meines wissens bei keinem Probleme.
Die größte Schwäche für mich persönlich ist die schlechte Trittschallisolierung zwischen den Häusern, man hört zwar normal nichts von den Nachbarn, aber die Benutzung der Treppe rel. deutlich oder hopsende/rennende Kinder (wie ein Donnergrollen) oder zuschlagenden Türen oder Schläge gegen Innenwände. Mich stört es, meine Frau wenig, die meisten Nachbarn kaum oder sie wissen nichtmal, was gemeint ist. Da macht es wahrscheinlich den Unterschied, ob man selbst Kinder hat oder so ein alter kinderloser Sack wie ich ist… ;-)
Generell ist die bauliche Trennung bzw. Ausführung aber so wohl üblich und heutiger Standard und bei vergleichbaren anderen Häuser/Bauträgern auch nicht besser, für meine sensiblen Sinne würde vermutlich nur ein Einfamilienhaus genügen.
Ansonsten wurden fast alle Mängel bei und nach Übergabe seriös erfasst in der Regel gut&schnell erledigt, das ist sicher ein Vorteil, wenn man alles aus einer Hand nimmt.