Vom Architekten hatten wir uns nach einigen Monaten getrennt (Totalausfall) und selbst weiter geplant. Frei nach der Devise "das Glück ist mit den Doofen" ist das dann eigentlich alles gut gegangen. Sollten wir uns nochmal in das Abenteuer stürzen, hätte ich folgende Punkte:
- das wichtigste ist das Grundstück. Bestandsgebiet würde ich einem Neubaugebiet dabei immer vorziehen
- das zweitwichtigste ist die Anordnung des Hauses auf dem Grundstück (Aussichten, Einblicke, Nutzung von Grundstück und Garten, ggf Kubatur in Anlehnung (oder Kontrapunkt) an vorhandene Bebauung, Sonnenverlauf/Verschattung, etc)
- Hinterfragen der eigenen Wünsche, Ansprüche und Lebensgewohnheiten. Zeit lassen für die Grundlagenermittlung. Dabei ehrlich und konsequent sein. Dazu gibt es einen lesenwerten Blog "das kannst Du doch nicht machen" bei ungewohnlich punkt net
- weniger ist mehr: wenn ich mir unsicher bin ob ich etwas brauche oder nicht, brauche ich es nicht
- keep it simple: fehlertolerant planen/bauen, und technischen Overkill durch Vernunft vermeiden (z.B. Überhitzung lieber durch Vordach, Versprünge, sinnvolle Fensteranordnung vermeiden als durch "smarte" Raffstores oder gar Klimaanlagen)
- investieren in Substanz, nicht in Gimmicks.
- Garten- und Landschaftsbauer gleich mit planen und soweit möglich baubegleitend ausführen
- wenn Architekt, dann sehr, sehr sorgfältig auswählen
- lokale Baupartner und Handwerker, gerne auch kleinere Unternehmen
- so nachhaltig und umweltbewusst wie möglich bauen
Was Grundriss und Raumanordnung angeht, bin ich eher Minimalist. Mir ist es wirklich mal passiert, dass ich gefragt wurde "schöne Wohnung, wann ziehst Du ein?". So weit muss man es nicht treiben, aber ich mag es wenn ein Haus übersichtlich und einfach ist. Grundrisse wo Gäste auch beim dritten Besuch noch den Weg zum Klo erfragen müssen, sind mir ein Graus. Ich gehe da eher so vor, dass ich mir Raumanordnung und -ausstattung überlege, und dann wochenlang darüber nachdenke was man weglassen kann. dem zufolge gibt es bei uns wenig Türen und eher maßgefertige einbaumöbel. Technikkram und Einzelfeatures finde ich nachrangig (wobei mich Jalousiengurte und Thermostaträdchen natürlich auch stören würden :) )
@saralina87 Hinweis auf einen wettergeschützten Eingang finde ich wertvoll... da habe ich den Minimalismus wohl etwas zu weit getrieben.