Wie wägt man korrekt zwischen Gebäudeenergiegesetz und KfW 55, 40 und 40 Plus ab?
"Korrekt" kann man das insofern garnicht, wie es am dazu nötigen objektiven Stein der Weisen mangelt. Abgesehen von Unschärfen zwischen gesicherten Fakten und ehrenwerten Hoffnungen läßt sich dieses Thema nie völlig frei davon betrachten, zu der einen oder anderen Ideologie eine persönliche Stellung zu beziehen, die den Allergiker-Warnhinweis "kann Spuren von subjektiver Meinung enthalten" aufgeklebt haben müßte. Vorsicht also vor allen Behauptungen, der jeweils empfohlene Weg sei lupenrein "richtig".
Meine persönliche Meinung scheint mir hier wenig wiederholungsbedürftig: die Forensuche hier könnte gewiß besser funktionieren, aber mein Mitgliedsname in Verbindung mit "WDVS" oder auch "Kontrollierte-Wohnraumlüftung" läßt den Suchenden dennoch nicht im Dunkeln stehen.
"Objektiv" kann ich insofern nichts beitragen ;-)
Aber "statistisch" kann ich aus vier Jahren meines Herumtreibens in diesem Forum grob zusammenfassen, daß ein Teil meiner Ansichten hier relativ breit geteilt wird, nämlich: daß die gegenüber der "Nur"-Energieeinsparverordnung-Erfüllung als ökoethisch edler angesehenen Fettstufen "KFW", "KfW turbo" und "KfW Doppelturbo" etwas sind, was einem immer auch eigenes Geld wert sein muß: es sind sämtlich Programme mit Zuschüssen, die ihren geistigen Vätern und Müttern folgend
Anreize geben bzw. eigenes Umdenken forcieren sollen - aber niemals geeignet sind (oder auch nur würden sein sollen), daß man "damit reich wird", diese Programme zu nutzen. Man hüte sich also vor der Irrhoffnung, daß einem die Förderung einer nächstschärferen KfW-"Fettstufe" an sich (oder deren Kombination mit einer Einliegerwohnung oder dergleichen) die dafür nötigen Mehraufwände
voll deckend bezahlt oder gar noch ein Zückerchen obendrauf legte.
Fazit, aus meiner Sicht: tu´ was Du für richtig hältst - meinetwegen auch Plusernergiehaus mitsamt Wärmerückgewinnung auch noch aus dem Angstschweiß darüber, ob die Anstrengungen nicht doch noch zu wenig seien, um alle Greta-Ziele zu erreichen - aber träume nicht dabei. Sondern behalte den Hinweis von Tim Bendzko im Gedächtnis, daß man vor dem Retten der Welt "kurz" noch 148.713 Mails zu checken hat :)
Durch Wärmeverbundsystem lässt sich KfW55 durch dünnere Wände erzielen, was auf unserem schmalen Grundstück ca. 10qm mehr Wohnfläche ermöglichen würde.
Ach was, nicht wirklich. Wir reden von
Sechsunddreißigkommafünf Zentimetern monolithisch gegen
Dreiunddreißigkommafünf Zentimetern als Summe von 17,5 cm Stein und 16 cm Dämmplatten. Da gewinnst Du bei einem Einfamilienhaus niemals nie nicht 10 qm.