Wohn-Riester kündigen für Eigenheim oder wie vorgehen?

4,70 Stern(e) 6 Votes
Hyponex

Hyponex

also da würde Schritt 2 (Bausparsumme reduziert, damit der Zuteilungsreif ist) vor dem 1. Schritt gemacht

der Schritt 1 wäre:
- wie schaut die Finanzierung aus, ist die Variante
A) ohne Wohnriester, so viel teurer als
2) mit Wohnriester?

man kann es sich auch einfach ausrechnen, was zu versteuern sein wird:
Du bist jetzt X Jahre alt, bis zu 67 vergehen noch Y Jahre, also Y Kapitalisieren, mit den 23.000€
dann haben wir den Betrag

Was da an Steuern anfallen wird?
sehr gute Frage, da gibt es auch wieder 2 Varianten:
1) mit 67 Jahren das Wohnriesterkonto versteuern mit 30% Abschlag
2) von 67 bis 85 das Wohnriester versteuern

wie die Steuern in 10-20-30 Jahren sein werden, das ist eher eine gute Frage, Fakt wird sein, dass die komplette Rente "Steuerpflichtig" sein wird!

und wenn man davon ausgeht, dass in 20-30-40 Jahren viel weniger erwerbstätige Menschen in Deutschlang geben wird, dafür sehr viel Rentner, kann man sich vorstellen, wer die Staatskassen fühlen darf.

dafür hat die Politik auch schon vorgearbeiten... mit:
- wir werden viel weniger an staatlichen Renten bekommen = sollen also privat vorsorgen
- früher war die Rente komplett Steuerfrei, das wird nach und nach angepasst (der Freibetrag von 100% geht auf 0% runter über die Jahre) d.h. die zukünftigen Renter sind zu 100% Steuerplichtig

Heutezutage kann sich der eine oder anderer Renter noch freuen, wenn er 2000€ Rente hat, und dafür keine Steuern zahlt, in zukunft muss man davon viel abdrücken


noch ein kurzer Hinweis
wenn man heute 3000€ brutto verdient, hat man in Stkl. 1 ohne Kirchensteuer etc. etwa 2000€ netto
wenn die Rente davon in der Zukunft 1500€ betragen soll, aber dafür voll Steuerplflichtig, bleibt netto 1250€ (Steuern und Krankenversicherung!)

und jetzt noch was:
angenommen die Rente beträgt 2000€
dafür zahlt man dann 200€ an Steuern, Steuerlast: 10%
Auszahlung: 1600€ (200€ Steuern, 200€ Krankenversicherung)
muss man dann aber noch 200€ mtl. nachversteuern, dann sieht es so aus:
2000€ Rente, aber 250€ Steuern (d.h. die 200€ mehr kosten 50€ mehr an Steuer, also schon sind wir bei 25%)
Ausahlung dann 1550€

und ich glaube 2000€ an Rente (wenn man die gesetzliche nimmt, + die steigerung in 30 Jahren, ggf. noch Private Altersvorsorge etc.) dann ist es schon sehr konservativ berechnet worden... geht mal davon aus, dass man die Wohnriester nicht mit 25% sondern mit viel mehr versteuern muss!



ABER jetzt zurück zum Thema:
einfach mal ausrechnen
welche Konditionen gibt es wenn man die Wohnriester unberührt lässt
welche Konditionen gibt es wenn man die einzeiht.

und wie groß ist der Zinsersparnis (das können wir sehr gut uns ausrechnen)
und wird es größer, als die Steuernachzahlung im Rentenalter? (das können wir nicht ausrechnen... nur Annahmen machen)
 
Hyponex

Hyponex

Eine Sache, die ich ganz vergessen habe.

die Wohnriester ist ja ZWECKGEBUNDEN, d.h. man muss mit dem Geld Eigentümer einer Immobilie werden, die man auch SELBST nutzt.

Das bleibt natürlich auch solange bestehen, wie man es zurückgezahlt hat (also die Steuern...)

d.h. wenn man jetzt ein Haus kauft, oder baut, sollte man das behalten.
die alternative wäre dann: Haus verkaufen, und dafür was anderes kaufen, was man auch selbst nutzt (Haus, Wohnung...)

man sollte also nicht Haus verkaufen und dann zur Miete leben wollen!
(Natürlich geht es auch... aber was und wann man da zahlen muss, das kann wohl heute auch keiner beantworten!)

das ist auch so ein Punkt, wo ich sage: das sollte man gut bedenken, wenn man Wohnriester in die Finanzierung einbindet!
 
Nordlys

Nordlys

Viele Nebelkerzen.
Fakten. Habe Rieservertrag bei der pb Versicherung seit 2005. Gebaut 16-17. Kreditzins 1,25%. Der Gedanke, alles ist billiger als geliehenes Geld, daher leih nicht mehr als nötig. Im Januar 17 bei der DRV Bund in Berlin Auszahlung von 18 tsd. unsers Riesters beantragt mit der Verwendung Anschaffung selbstgenutzten Wohneigentums. Selbst! Wichtig.
Wurde als Riesterkonform bewilligt. PB Versicherung bekam das Schreiben z.K. und zahlte aus. 1.7. 2023 läuft der Vertrag aus, da ich dann 65 bin. Das restliche und danach wieder angesparte Guthaben wird eine kleine Zusatzrente geben. Die zum zu verst. Eigenkapital gehört. Der Auszahlbetrag war ja steuerfrei, er wird 1.7.23 auch zu versteuern sein, mit je 2% p.a. on topp seit 2017. Ich weiss das und werde ihn mit 30% Abschlagsrabatt auf einen Schlag steuerlich glatt machen. Mein Steuersatz ist so um 15% . Alles in allem war es also besser, die 18 Kredit zu sparen und das Eigengeld, das ja hoch gefördert wurde einzusetzen. Die DRV Bund verlangte aber einen Nachweis, dass wir besagte Immobilie selbst bewohnen. Meldebescheinigung genügte da.
Mein Rat, Telefonat mit der Riesterberatungvder DRV Bund, die haben mir alles sehr gut erklärt und mir dann auch guten Rat gegeben, dürfen sie zwar nicht, aber wenn man sagt, bitte sagen Sie mir, was Sie privat tun würden, wenn so und so, dann kriegt man auch Antworten.
 
Y

Ysop***

Erschwerend kommt hinzu, dass wir dieses Geld für einen Haus verwenden würden, wir gleichzeitig aber noch in der selbst genutzten ETW wohnen. Ob wir nach Fertigstellung die Wohnung verkaufen oder vermieten wisse wir noch nicht.
Der Berater meinte, die Riesterauszahlung für Wohnraum kann man nur "steuerfrei" nutzen wenn man EINE selbstgenutzte Immobilie damit finanziert.
Ist das so korrekt?
Das mit der ETW verstehe ich nicht so ganz. Wurde diese damals über WR finanziert? Und jetzt sind noch 23k übrig?
Eine Immobilie heißt m.W. nicht, dass man die Immobilie nicht wechseln kann. Auch die neue Immobilie muss selbstgenutztes Eigentum sein.
 
Tassimat

Tassimat

Der Einfachheit halber nimmt man die Verzinsung des Wohnförderkontos raus (die stellt quasi die Inflation dar).
Vielleicht mal diesen Punkt aufgegriffen: Wenn die Inflation jetzt öfters mal über 2% ist, im Riesterkonstrukt aber nur 2% gerechnet wird, dann wäre es doch durchaus positiv und lohnend, erst viel später zu versteuern, oder?
 
moHouse

moHouse

und jetzt noch was:
angenommen die Rente beträgt 2000€
dafür zahlt man dann 200€ an Steuern, Steuerlast: 10%
Auszahlung: 1600€ (200€ Steuern, 200€ Krankenversicherung)
muss man dann aber noch 200€ mtl. nachversteuern, dann sieht es so aus:
2000€ Rente, aber 250€ Steuern (d.h. die 200€ mehr kosten 50€ mehr an Steuer, also schon sind wir bei 25%)
Ausahlung dann 1550€

und ich glaube 2000€ an Rente (wenn man die gesetzliche nimmt, + die steigerung in 30 Jahren, ggf. noch Private Altersvorsorge etc.) dann ist es schon sehr konservativ berechnet worden... geht mal davon aus, dass man die Wohnriester nicht mit 25% sondern mit viel mehr versteuern muss!

Puuuh .. .du schreibst viele richtige Sachen. Und dann rechnest du dich auch wieder schwindelig. Mal die Inflation mit rein, dann beachtest du sie wieder nicht. Du kommst da ziemlich durcheinander.
Wenn Inflationsbedingt die Renten in 30 Jahren höher sind, kannst du doch nicht die Grenzsteuersätze von heute anwenden. Die passen sich doch auch an.
Sonst würde heute jeder mit Mindestlohn den Spitzensteuersatz zahlen, weil das in den 50ern viel Geld war ;)

Zu deiner Erläuterung mit dem Bausparvertrag kann ich nicht viel sagen. Da kenne ich mich nicht gut genug aus.
Ich kann nur sagen, dass Wohnriester erst mal nichts mit nem Bauspar-Riester zu tun hat.

Ich habe meinen 0815 fonds-basierten Riester-Vertrag auszahlen lassen. Zur Zeit ruht er und ob ich bis zur Rente noch mehr einzahle, weiß ich noch nicht.
Und wenn ich noch mehr einzahle, bekomme ich später ne Rente raus, die ich natürlich versteuern muss. (Aber nochmal: die mitgenommenen Förderungen übersteigen mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit die Steuerzahlungen in Zukunft. )

Jetzt darf man doch auch nicht die Steuerlast des Gesamtbetrags in Bezug setzen. Man muss die Steuerlast des Wohnförderkontos isoliert betrachten.
Vielleicht mal diesen Punkt aufgegriffen: Wenn die Inflation jetzt öfters mal über 2% ist, im Riesterkonstrukt aber nur 2% gerechnet wird, dann wäre es doch durchaus positiv und lohnend, erst viel später zu versteuern, oder?
Definitiv.
Wobei es natürlich auch Jahre gibt, die unter 2% liegen. 2% ist halt die Zielgröße der Zentralbanken.

Das lohnende bei (Wohn)riester ist eher, dass man heute viel Förderung mitnimmt, die man später in Summe weniger versteuert.
 
Zuletzt aktualisiert 22.11.2024
Im Forum Liquiditätsplanung / Finanzplanung / Zinsen gibt es 3157 Themen mit insgesamt 69221 Beiträgen


Ähnliche Themen zu Wohn-Riester kündigen für Eigenheim oder wie vorgehen?
Nr.ErgebnisBeiträge
1Wohnriester für Hauskauf-Finanzierung - Wer hat Erfahrungen? 16
2Finanzierung Grundstück & Winkelbungalow 20
3Roter Faden beim Hausbau und Finanzierung 19
4Verlauf bei Immobilienkauf/Finanzierung 11
5Vertrag unklar: Humus Erdkollektoren 10
6Erfahrungen mit Einkommen v. Selbstständigen bei Finanzierung? 12
7Bestandsimmobilie - Gutachter, Finanzierung, Verhandeln... 17
8Finanzierung genehmigt, Einsatz Eigenkapital Ing-Diba 28
9Variable oder feste Finanzierung für Grundstück? 11
10Finanzierung von Bauvorhaben 45
11Finanzierung so realistisch und sinnvoll? 12
12Grobe Baunebenkosten - Lücke in der Finanzierung 10
13Finanzierung Haus + Renovierung 11
14Finanzierung abgeschlossen-Zinssatz gut? 23
15Ist diese Finanzierung machbar? 27
16Finanzierung Mehrfamilien-Haus machbar? 14
17Finanzierung: Welche Zinsbindung Was geht ins Budget? 41
18Ist die Finanzierung realisierbar? 29
19Finanzierung und Arbeitswechsel 11
20Reifheitsgrad Planung für Finanzierung von Grundstück+Haus 11

Oben