Puh... ich lese nun schon von Anfang an mit hier und muss sagen: wir haben alles richtig gemacht!
Wir haben uns nach ersten Gesprächen mit GUs von einer Zusammenarbeit mit einem solchen verabschiedet, weil auf unsere - offensichtlich - sehr speziellen Wünsche nicht oder nur so larifari eingegangen wurde. Das war uns aber nicht genug.
Klar, beschäftigt man sich - auch mit enormen Einbußen bei Freizeit und teilweise auch Gesundheit - mit Themen, die man früher nicht für möglich gehalten hätte. Wandaufbau, Dämm-Materialien, Estricharten, Putzarten und und und... das zehrt! Unser Sanitär-Mensch hat mir auf eine Frage zu der geplanten Heizung mal gesagt: Ähm... das muss ich bei
Viessmann erfragen, so eine Frage habe ich noch nie bekommen.
Unser Architekt hat uns unlängst im Telefonat mit einem Handwerker als qualitätsbewusste Bauherren beschrieben. Auf Rückfrage meinerseits, ob das der Handwerker-Architekten-Geheim-Code für Korinthenkacker sei, hat er gegrinst. Ich auch
Es geht hier um unsere Wünsche, um unser Geld und um ein Projekt, auf das wir uns sehr lange vorbereitet haben und auf dass wir uns sehr freuen. Ein GU wäre uns nicht genug gewesen, hätte nicht in der Form reagieren können, wie wir das aber haben wollen - aber: der wäre bequemer gewesen. Standardlösungen in einem enormen Tempo und das auch gut ausgeführt in den meisten Fällen.
Wir sind auf der Zielgeraden aktuell, vielleicht noch drei / vier Wochen, bis wir einziehen können. Dann haben wir 1 1/2 Jahre harte Bauzeit hinter uns. Und eine vorausgehende Planung, die über 12 Monate gereift ist und eine sehr enge Zusammenarbeit mit dem Architekten bedeutet hat.
Theoretisch ohne Eigenleistung geplant, praktisch merkt man aber, dass man viele Arbeiten lieber selber macht, weil ich genau weiß, wie ich das haben will. Korinthenkacker eben. Das ist super anstrengend, hat uns aber auch schon Lob von den Handwerkern eingebracht, weil manche Lösungen von uns so wohl nicht umgesetzt worden wären - oder nur zu einem horrenden Preis.
Zeit, diese Arbeiten selber zu machen war eigentlich nicht da. Aber bevor es schief läuft...
Mir kommt es vor, dass auf dem Weg zum
Traumhaus einige Dinge oft zu schnell vorangetrieben werden um möglichst schnell ans Ziel zu kommen. Aber das Ganze muss eine Entwicklung sein, in der man auch Zeit haben muss, Dinge zu hinterfragen und zu begreifen. Es interessiert mich nicht, ob der Plan bis zur Reife zum Bauantrag nur 2 Monate gebraucht hat, der muss gefallen für die nächsten zig Jahre!
Während der ganzen Zeit haben uns viele belächelt, weil wir uns echt mit aller Kraft in die Planung reingehängt haben. Auch, weil wir tierisch Spaß daran haben aber auch, weil wir es - für uns - perfekt haben wollen.
Jetzt sagen alle, die das Haus betreten: Na das merkt man, dass ihr da so viele Gedanken und Überlegungen gemacht habt!
Aber das war super anstrengend, nervig und zermürbend währenddessen.
Ich finde es sehr schade zu lesen, dass es Euch so ergeht, weil trotz der vielen Arbeit und wenigen Zeit ist das alles super spannend und soll doch Spaß machen! Da leidet man teilweise wirklich mit. Vielleicht seid Ihr auch etwas naiv an die Sache ran gegangen oder habt die Prioritäten falsch gesetzt. Soll kein Vorwurf sein, von bunten Bildchen und Animationen wird man auch ordentlich geblendet. Aber: ohne Fleiß kein Preis... da ist irgendwie was dran!
Ich drücke Euch alle Daumen, dass Ihr zu guter Letzt zu Eurem ganz eigenen Traumhaus kommt. Und: Dinge entwickeln sich! Wenn der eine Schrank im Bad nicht passt, lasst die Gedanken zu, komplett neues zu suchen! Dann findet man oft nicht nur faule Kompromisse sondern DEN (zweiten) Traumschrank! Macht noch mal Platz im Kopf und schaut Euch die Gegebenheiten vor Ort an und sucht für EUREN ORT das perfekte - nicht den Standard-Schrank, der in euer Bad passen soll!