Meines Wissens ist e nicht möglich im Bestand mit sinnvollem Aufwand einen ordentlichen Energieverbrauch zu erreichen ...
Da sind zwei schwammige Definitionen bei.
1. Bestand:
Häuser, für die nach dem 1.11.1977, also nach Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung, der Bauantrag gestellt und genehmigt wurde, weisen einen gewissen Baustandard auf, der den Wärmeschutz grundlegend berücksichtigt. Dadurch sind alle nachfolgenden Investitionen in eine Erhöhung durch Dämmung der Wände, des Dachs, des Kellers, des Bodens etc. weniger "sinnvoll" als bei älteren Gebäuden mit niedrigerem Energiestandard. Außerdem sind bereits dickere Konstruktionen vorhanden, welche eine Verstärkung erschweren oder sogar verhindern bzw. sehr teuer machen.
Wer also ganz weit runter will, sollte ich ein älteres Haus kaufen bzw. bei neueren auf Nachrüstbarkeit achten. Bei einer 40cm Wand, welche 5 cm Dämmung enthält kann ich nicht mehr viel machen. Bei 24cm Wand kann ich aber gut noch 15cm zubauen - als Beispiel.
Richtig ist, es geht nicht immer, die Substanz muss es zulassen, dann ist es aber auch günstiger als neu zu bauen.
2. "ordentlicher" Energieverbrauch
wo fängt ordentlich an und wo ist es schon "sehr ordentlich" bzw. wann ist es zu viel Aufwand für zu wenig nutzen? Die meisten Bestandsbauten bekommt man mit überschaubarem Aufwand also ohne Hexenwerk auf ein "ordentliches" Wärmebedarfs-Niveau von jährlich 100-120 kWh/m².
Im Vergleich zum durchschnittlichen Bedarf von knapp 200 kWh/m²a ist das nur noch die Hälfte. Im Vergleich zum Neubau mitunter das Doppelte. Was ist ordentlich?
Alles was darunter geht erfordert eine passende Substanz, wie oben genannt. Da gibt es dann auch keine Grenze (Passivhaus möglich).
Der bei deiner Zielsetzung große Vorteil beim Renovieren im Bestand ist der, dass du nicht an das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz oder die Neubauanforderungen der Energieeinsparverordnung an den Primärenergiefaktor gebunden bist. Dadurch kannst du das durchführen, was wirklich Energie einspart und das auslassen, was das ganze teuer macht (Wohnraumbelüftung, etc.).
Was an Sanierung teuer ist, ist der Umbau bestehender Strukturen, also Grundrissveränderungen und Anbauten sowie Gauben, etc. Wanddurchbrüche sind hierbei allerdings die kostengünstigste Maßnahme.