Neubau Planung - Kalkuliere ich falsch?

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Musketier

Musketier

Unsere allererste Vorstellung lag auch bei 180.000 Euro + Grundstück.
Vor den ersten Gesprächen war unser Plan max. 230T€ inkl. Grundstück auszugeben.
Nach den ersten Gesprächen und Berechnungen haben wir auf 270T€ aufgestockt.
Und um von Energieeinsparverordnung auf Kfw70 zu kommen sind es aktuell geplante 280T€.
 
Y

ypg

- Rollladenkasten für alle Fenster, Außenfensterbänke Aluminium, Innenfensterbänke Marmor
- Sanitärobjekte von Kaldewei, Keramag und Hansa, Bad raumhoch und Gäste-WC 2m hoch gefliest
- Boden in Küche, Abstellkammer, Hauswirtschaftsraum und Flur ebenfalls inkl. Umrandung gefliest
- Elektromaterial von Busch und Jäger in ausreichender Anzahl (Küche 8Stk, Wohnzimmer 10Stk usw...)
- Innentüren mit Echtholzfurnier und Edelstahldrückergarnitur
- usw., usw., usw...

Liest sich echt gut meiner Meinung nach und auch die Materialien hören sich nicht nach dem billigsten an.
Damit kann man doch kalkulieren oder was kann da noch groß unvorhergesehenes dazu kommen?

Selbst mit dem ein oder anderen Extra wie Fußbodenheizung, Solar, Rollos und dem ein oder anderen Schalterchen mehr,
ein wenig Eigenleistung abgezogen und im Endeffekt etwa 150 - 155 TEUR sollten wir mit unserem Budget doch hinkommen oder?
Unser Haus hat auch Schlüsselfertig (ohne Maler und Bodenbeläge ausser Hauswirtschaftsraum, Küche und Bäder) knapp 150000 gekostet.
Mit Fußbodenheizung, Schornstein für "le Camin", Kontrollierte-Wohnraumlüftung und Kfw70, einige wenige Extras wie Rollläden im EG, Silikonharzputz, farbige Fenster und weitere Upgrades im Werte von je 1000 bis 2000 sind wir bei 190000. Gut, kann man drauf verzichten, wer das Geld nicht hat!
Bei "guten Baugrund" liegen wir bei Bodenplatten-Upgrade und Erdarbeiten bei ca. 8000 Mehrkosten. Regenzisternenangebot liegt bei ca. 5500. Auf Beides kann man nicht verzichten!
Unsere Elektro-Mehrkosten belaufen sich auf ca. 4200... ohne Bus, Lautsprecherkabel, Leerrohre und Rollläden elektrisch.
Dabei sind die Preise nicht ausverschämt.
Als EL müssen wir zB die Schlafräume belegen. Wir entscheiden uns für Teppich... 30 €/qm... dazu kommt Abholung oder Lieferung, Kleber, Fußleisten. Rechnen tue ich mit 50 €/qm. Gleiches ist bei einem Raum Parkett sowie die Fliesenarbeiten, bei denen ich das Doppelte an Verlegearbeiten vom Fachmann rechnen kann, wie der Materialpreis es hergibt.
Ach: 30/60 Fliesen... kosten bei uns keinen Aufpreis. Dafür wahrscheinlich die Art der Verlegung, Fugenbild, Fugenfarbe...
Wer da diszipliniert die weißen 15x20 Fliesen im Bad ohne Aufpreis haben möchte: Gratuliere... nicht zum Geschmack, aber dadurch bleibt man im Preislimit.

Was prägt eigentlich den Wunsch ins Eigenheim? Bunte Bildchen, der Drang, endlich unabhängig frei zu sein? Platz zu haben?
Steht meines Erachtens im Gegensatz zur Vorgabe, sich mit Standard zufrieden zu geben. heisst nicht, dass man damit nicht gut leben kann, aber: will ein Häuslebauer nicht immer etwas mehr als Standard? Film: Einmal im Leben... Frauchen Trudi drückt Ihren Mann Bruno bei jeder Bemusterung in die Ecke "Ach, Bruno, wir bauen doch nur einmal..." Bruno steht aber schon das Wasser bis zum Hals und hat schon den dritten Bausparvertrag abgeschlossen, um den Kosten Herr zu werden. Letztendlich stellen sie fest, dass sie sich für den Abtrag die schönste Wohnung hätten Leisten können.

"Einmal im Leben" von Dieter Wedel, 1974, Geschichte eines Eigenheims, Pflichtfilm für alle Häuslebauer!
 
Y

ypg

(ich glaub, langsam werde ich bekannt für Doppelposts, aber bin halt Frau ;))

möchte noch sagen:
ich denke, Bauunternehmer, die Typenhäuser schlüsselfertig anbieten, sind bundesweite Anbieter vorzuziehen: qualitativ haben regionale mehr "Ruf" zu verlieren, ausserdem bekommen sie bei "Nachbar"gewerken andere Konditionen. Ist mein Bauchgefühl.

Vergleiche Hausbau mit Autokauf: einige leisten sich einen SUV der Mittel-Klasse, der andere ist mit dem Duster glücklich, weil er dem Besitzer Nutzen zu günstigen Konditionen bringt: Er fährt zuverlässig von a nach b, dennoch ist die Verarbeitung nur ausreichend und man weiss nie, was der Duster nach 5 Jahren macht... Wert wird er sehr weniger viel früher sein als der Mittelklassewagen
 
S

shaun123

Also irgendwie scheinen wir uns von Anfang mißverstanden zu haben...!

Wie erwähnt stehen wir ganz am Anfang unserer Planung und wissen eigentlich noch gar nicht genau wo und wie! Auch das wann ist noch offen! Das einzigste was einigermaßen steht ist unser Budget und die Höhe richtet sich eben unter anderem an dem bereits erwähnten Grund, das wir nicht in 10 Jahren oder wenn etwas unvorhergesehenes passiert vor unlösbaren Problemen stehen wollen.
Gut, über 5.000 oder 10.000 Euro mehr, sprich also 250.000 Euro max., könnte man noch sprechen aber an die 300.000 Euro gehen wir sicher nicht dran. 50.000 Euro Eigenkapital in etwa hätten wir, also eine Finanzierungssumme von 200.000 Euro max.! Klar wären wir aktuell Aufgrund unseres Einkommens auch in der Lage noch wesentlich mehr zu bedienen aber ich denke dann könnten wir aus vorgenannten Gründen nicht mehr ruhig schlafen.

Vielleicht ist auch dadurch das ich einen Schlüsselfertigpreis erwähnt habe wohl fälschlicherweise der Eindruck entstanden wir möchten ausschließlich schlüsselfertig bauen, was absolut nicht so ist! Ich bin offen für alles und Aufgrund meiner Ausbildung wohl auch durchaus in der Lage die ein oder andere Eigenleistung zu erbringen.

Die Frage" Wir haben Budget X, was geht?" wäre wohl angebrachter gewesen.

Vielleicht kennt ihr das ja auch das man dann erst einmal beginnt das Internet zu durchforsten und sich einen Überblick über die Vielzahl an Möglichkeiten und Varianten verschafft.
Dabei stößt man natürlich auch auf das ein oder andere verlockende Angebot, wovon viele vielleicht relativ unseriös sind, mag ja sein.

Ich bin aber nach wie vor davon überzeugt, das es auch seriöse "Günstiganbieter" gibt, sonst wären die wohl nicht schon seit Jahren oder sogar Jahrzehnten am Markt vertreten. Zumal man auch eine Vielzahl an positiven Feedbacks darüber findet!
Mit denen wird es bestimmt auch möglich sein ein "normales" schlüsselfertiges Haus in unserem Budget zu bauen.

Natürlich bin ich mir dessen bewußt, das in einem solchen Fall verstärkt auf die Bauleistungsbeschreibung zu achten ist! Mir ist auch klar, das wenn ich KfW haben will, ich auch KfW bezahlen muss, genauso Erdwärme, Lüftungsanlage etc.!

Ich kenne aber auch einige, die ohne diesen in meinen Augen "SchnickSchnack" glücklich und zufrieden in Ihrem Eigenheim wohnen. Vielleicht auch glücklich deswegen, weil sie mehrere zehntausend Euro an Investition gespart haben und gerne bereit sind dafür 50 oder 100 Euro monatlich mehr an Unterhalt zu zahlen.

Steigende Energiepreise sind da auch für mich nicht wirklich ein Argument, denn Holz und Holzpellets sowie der Strom für die Wärmepumpe und die Lüftungsanlage werden genauso steigen!

Auch zum Beispiel Elektrik..., natürlich wird einem heute überall erzählt man "muss" in jedem Raum ne ordentliche Anzahl Steckdosen und Schalter haben, weil man baut ja nur einmal und was ist denn wenn...
Aber jetzt mal Hand aufs Herz, ich hab ja auch mal so gedacht und hab dementsprechend in nem 25qm Wohnzimmer 17 Steckdosen wovon allerdings mindestens 10 bisher noch nie auch nur annähernd nen Stecker gesehen haben! Aber man muß sie ja haben...

Netzwerk...! Im Zeitalter von Laptop, Tablet PC und Smartphone auch nicht mehr unbedingt zeitgemäß, will man doch damit so flexibel wie möglich sein! Immer mehr Menschen haben ausschließlich nur noch solche Geräte anstelle eines festen PC's! Macht es da Sinn sich für hunderte wenn nicht sogar tausende von Euro's CAT7 Kabel und entsprechende Dosen in sämtliche Wände zu hauen? 300MBit WLan, für die Reichweite entsprechende Repeater und alles ist top! Wem die Geschwindigkeit dennoch nicht reicht kauft sich für 100 Euro nen DLan Starter Set, von der Datenrate ähnlich dem direkten Netzwerk nur wesentlich flexibler!

Bodenbeläge...! Natürlich will man keine Billigschnäppchen für'n 5er pro qm verbauen! Aber muss man Teppichboden für 50€ pro qm und Fliesen und Parkett für 60-100 Euro als normalen Standard kalkulieren? Kann man nicht auch im Angebot hochwertige, kalibrierte 60/30er Granitfliesen oder Feinsteinzeug für 25€ pro qm bekommen! Ist Laminatboden für 15€/qm im Kinder- und Schlafzimmer minderwertiger Standard?

Und, und, und...

Wenn ihr so denkt, verstehe ich warum unsere Preisvorstellungen soweit auseinander liegen!

Von daher find ich pauschalisierte Antworten in denen wild mit Zahlen um sich geworfen wird ohne die Vorlieben, Wünsche, Ansichten und Geschmäcker zu kennen und daraus resultierend zu urteilen "kannste mit deinem Budget vergessen", "hier kannste locker mit der Summe X an Mehrkosten rechnen" oder "es muss ja nicht jeder bauen" doch ziemlich kontraproduktiv und erschreckend!

Und ich bin nach wie vor davon überzeugt, das sich mit unserem Budget durchaus der Wunsch vom eigenen Haus realisieren läßt und das auch in nem schönen, normalen Standard...:D!

Also bis dahin...
 
B

Bauexperte

Hallo,

Wenn ich die Preise mit 300-500T€ hier im Forum lese, dann bauen wir mit 280T€ für eine KFW 70 Stadtvilla mit 125m² Wohnfläche inkl. Grundstück 47T€ auch günstig.
Nicht enthalten in unserem Preis ist eine Küche, da die alte hoffentlich noch ein paar Jahre ihren Dienst tut und auch keine Lüftungsanlage. Da wir dank Bauexperte doch etwas großzüger die Baunebenkosten geplant haben, könnte auch noch ein Teil für die später geplante Garage und Carport übrig bleiben.
Ich wollte gerade spontan schreiben, daß Du ja auch im Osten der Republik bauen möchtest und dort das Bauland sowie die Baupreise im Allgemeinen günstiger sind ...

Wenn ich Dich allerdings richtig verstehe - TEUR 280 - 47 - 40 - komme ich wieder in etwa auf € 1.500,00 pro qm/WF für ein KfW 70-Effizienzhaus (bei "nur" TEUR 30 für Baunebenkosten als Abzug auf ca. TEUR 1.600,00/qm/WF). Insofern liege ich mit meinen Kostenschätzungen doch gut?

Thema Kamin
1. man braucht eine Bodeneinschubtreppe -> Aufpreis
Finde ich frech, sollte eigentlich zum Leistungsumfang dazu gehören.

2. man braucht einen begehbaren Dachboden -> Aufpreis
Das wiederum ist als normal anzusehen, da die meisten Anbieter eine Laufstraße im Lieferumfang haben und diese "Straße" reicht im Allgemeinen Deko und die Skiausrüstung zu lagern.

3. man braucht ein Dachfenster -> Aufpreis
4. man braucht ein paar Trittstufen -> Aufpreis
Diese Positionen zusammen genommen, kosten aber nicht die Welt, da Du kein echtes Doppelflügelfenster benötigst, sondern lediglich eine Ausstiegsluke. Mit den paar Tritten ein überschaubares Investment.

5. wenn die Dachneigung ungünstig muß der Schornstein entsprechend hoch sein und der Schornsteinfeger braucht eine angebaute Leiter -> Aufpreis
Das hängt nicht an der Dachneigung, sondern eher an der Position des Kaminzuges im Hause selbst. Das Ende des Kaminzuges - ich meine, auch im Osten wäre das nicht anders - muß 1.00 m höher enden, als das letzte Fenster des Nachbarhauses.

Dusche
Ein schönes Beispiel, was z.B. bei uns in allen verglichenen Bauleistungsbeschreibung nicht enthalten war, ist eine Duschabtrennung.
Da war jedes mal nur die Duchschtasse enthalten.
Die Duschabtrennung hat auch nichts mit der Leistung Hausbau zu tun. Außerdem gibt es da unzählige Modelle - wie soll denn ein Festpreis vernünftig beziffert werden, ohne den Bauherren zu verärgern?. Viele kaufen heute auch eine bodentiefe Dusche, da braucht es keine Duschabtrennung, sondern eine Schamwand - dann kannst Du Dir den Ärger mit kalkhaltigem Wasser getrost ersparen.

Bemusterung
Während wir bei der eigentlichen Hausbemusterung (Farbe, Dachziegel, Haustür, Fenster, Fensterbretter) noch relativ viel im Standard geblieben sind, fand ich persönlich die Bemusterung im Fliesenfachhandel und Sanitärgroßhandel am verführerischsten. Beim Thema Elektro wird auch nochmal ein großer Posten hinzukommen (mehr Lichtschalter, Steckdosen, Netzwerk, Sat-Anlage usw.).
Das ist der Grund, weshalb in meinen Kostenschätzungen stets TEUR 10 für Extra´s zu finden ist. Ich kenne kaum Bauherren, welche an dieser Stelle der Bemusterung nicht schwach werden ;)

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
Y

ypg

Punkt 1. bis 3. gibt es bei uns auch nicht... Unseren Kamin besteigt man von außen. Dort gibt es Trittstufen auf dem Dach. Eine Leiter müssen wir vorweisen, damit er auf das Dach kommt. Dachneigung dabei unter 30 Grad. Kosten: 4850 für den Schornstein
 
Zuletzt aktualisiert 22.12.2024
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