Altersvorsorge und Ausbildung der Kinder bei der Finanzierung?

4,80 Stern(e) 10 Votes
P

pagoni2020

Ich wollte keine Diskussion über Erziehung anstoßen und auch nicht über richtig und falsch wenn es um die Finanzierung des Studiums geht. Für mich liegt der Schwerpunkt eher auf der Frage was genau dafür getan wird oder eben auch nicht. Ich habe Verständnis für alle Ansichten.
Solche Diskussionen ergeben sich eben und das ist doch auch nicht schlimm. Wenn man davon ausgeht, dass jede geäußerte Meinung eine Erfahrung widerspiegelt und man versucht zu verstehen kann das doch für Jedermann hilfreich sein. Das Problem ist ja eher, dass es immer wieder gleich ins Schwarz-Weiße abdriftet, in die Guten und die Schlechten.
Natürlich kann und darf der junge Mensch sein gesetzlich geregeltes Recht einfordern und die Eltern genauso ihr Geld ausgeben anstatt zu vererben aber was ist das denn für eine Rechthaberei auf beiden Seiten?? Dann wurde vorher etwas falsch gemacht !

Wenn ich hier etwas lese von "Kriegserzählungen von Opa" kann ich nur grinsen und bedauern, dass wohl die für beide Seiten wichtigen Erlebnisse und Erkenntnisse für Opa und Kind gemeinsam fehlen. Mit selbst fortgeschrittenem Alter wüsste der-/diejenige, dass man seine Sicht aufs Leben in dessen Verlauf immer wieder ändert und es nicht schaden kann, auch einem älteren Menschen zuzuhören. Sich davon abheben zu wollen und deren Erfahrung/Sichtweise ins Lächrliche zu ziehen sagt letztlich nur etwas über meine eigenen Defizite aus.
Der ältere Mensch hat mehr erfahren und dennoch ist das Alter alleine keine Qualifikation. Genauso aber wäre es doch geradezu dusselig, erlebte Erfahrungen älterer Menschen besserwisserisch und kategorisch zu ignorieren und nichteinmal ergebnisoffen darüber nachzudenken.
Erwachsen ist man dann, wenn man etwas tut, obwohl es die Eltern sagen; so habe ich zuletzt etwas Schönes gelesen.

Ich höre doch immer wieder von Eltern, die wegen ihren erwachsenen Kindern ihr Leben nicht so leben können/konnten, wie sie es bei anderen sehen ("wir können das ja leider nicht, unser Kind studiert..."). In meinem Umfeld gibt es Eltern, die mir früher schon sagten, dass sie Vieles nicht tun können wg. der Kinder. Heute sind die Kinder über 30 und die Äußerungen sind die gleichen; die Kinder (30+) aber rollen mit den Augen, wenn die Eltern Derartiges von sich geben. Das ist so wie die Aussage: "Wenn ich mal in Rente bin, aber dann........" Dann - dann passiert gar nix, wenn man nicht vorher so gelebt hat.
Meine Kinder ermuntern uns oder freuen sich, wenn wir etwas Neues im Leben machen, es würde sie eher beunruhigen und mit Schuld belasten, wenn wir wegen ihnen unser Leben nicht schön gestalten würden. Hab ich da jetzt etwas Falsch gemacht?
Da wo auch Allgemeines zur Unterhaltspflicht steht. Und die geht eben bis zum Ende der Erstausbildung. Das Enterben ist genauso dein gutes Recht wie es das Recht des Kindes ist den Unterhaltsanspruch geltend zu machen. Bei Studenten kann das sogar netterweise das Bafögamt übernehmen.
Natürlich sind solche Dinge festgeschrieben, wie nahezu Alles bei uns, was ich grundsätzlich gut finde. In dem Moment aber, wo Eltern oder Kinder (junger Erwachsener) sich darauf berufen müssen liegt das Kind doch schon längst im Brunnen. Beide Seiten haben Recht und Pflichten, so ist das in einem sozialen Miteinander. In uns Menschen angelegt ist von der Natur doch aber, dass wir uns in der Familie gegenseitiog unterstützen - gegenseitig und meiust auch abwechselnd und auf verschiedene Weise, je nach Bedarf. Nirgends steht aber etwas von Selbstaufgabe oder Unterwerfung, auf keiner Seite.
 
P

pagoni2020

Doch, genau dafür arbeitest Du. Die Finanzierung der Ausbildung Deiner Kinder hast du vorrangig vor der Finanzierung deines Eigenheims zu leisten.
So sind die Gesetze in Deutschland.
Dafür arbeite ich AUCH. Und mein Kind arbeitet AUCH dafür, dass es mich einmnal unterstzützen kann bei Bedarf. Im Sozialstaat ist es sicher nicht so geregelt, dass nur eine Seite unterestützt wird, von daher sollte man dann schon die Verpflichtungen auf beiden Seiten benennen. Mein Eigenheim war auch nie MEIN Heim, siondern immer UNSER Haus.
z.B. Baugesetzbuch. Und Rechtsprechung. Du wirst den kürzeren ziehen.
Enterben kannst du dein Kind zum Glück nicht.
Sobald man erkennt, dass man gegenseitig verpflichtet ist oder besser, das als gegenseitige Selbstverständlichkeit ansieht, erübrigen sich solcherlei kantige Diskussionen.
Die Tochter verklagt die Eltern erfolgreich und diese schenken ihr Geld zu Lebzeiten der Kirche oder dem Casino. Welch drastische Szenarien, die jedoch beide möglich und auch rechtens sind.
Welche ein Glückspilz ich doch bin als anerkannter Rabenvater, der seine Kinder nicht üppig unterstützen konnte und auch nichbt wollen hätte, wenn ich solcherlei Gedanken und Probleme in unserem Miteinander nicht kenne.
Ich hätte es aber nur deswegen auch nicht wollen, weil ich gerne dazu beitragen wollte, dass meine Kinder schnell eigene Erlebnisse und Erfahrungen machen können und das von ihnen selbst Erreichte stolz sein dürfen. Sich selbst etwas geschaffen zu haben ergibt immer ein höheres Selbstbewusstsein und Zufriedenheitsgefühl, so wie @Pinkiponk das schön und überaus treffend beschreibt.
 
A

aero2016

m Sozialstaat ist es sicher nicht so geregelt, dass nur eine Seite unterestützt wird, von daher sollte man dann schon die Verpflichtungen auf beiden Seiten benennen.
die rechtliche Verpflichtung eines Kindes gibt es erst ab 100k€ Jahresbrutto, wenn man es benennen möchte. Es gibt erstmal tatsächlich nur die einseitige Verpflichtung von Richtung der Eltern an die Kinder.
Ist nun mal so.
in einer idealen Welt gewähren Eltern ihren Kindern natürlich den Unterhalt, der ihnen zusteht.
Leider gibt es genug Eltern, die ihren Pflichten nicht nachkommen und ihre Kinder in die blöde Situation bringen den Unterhalt einfordern zu müssen. Das kann man aber nicht den Kindern vorwerfen, sondern den Eltern.

Insofern sollten selbstverständlich bei einer Hausfinanzierung etwaige Unterhaltspflichten berücksichtigt werden. Sonst muss u.U.
noch das Haus verkauft werden- das will ja keiner.
 
M

Myrna_Loy

Meine Eltern waren die Sorte, die einige Jahre auf Urlaub und nicht-nötige Sanierungen am Haus verzichtet haben, um uns Kindern das Studium zum großen Teil zu finanzieren. Als mal wieder Verwandte darauf rumhackten, dass meine Eltern die Kindern verwöhnen würden und man sich ja selber gerade ein neues Wohnmobil gekauft hätte meinte mein Vater nur trocken, dass seine Kinder regelmäßig und gerne zu Besuch kommen würden. Danach war es nie wieder Thema.
Meine Brüder kümmern sich heute viel um unsere Eltern, die Verwandten sehen ihre alle zwei Jahre zu Weihnachten. Auch das ist ok, weil beide Seiten damit klarkommen. Familien sind unterschiedlich. Manche sind sich sehr nahe, manche leben distanzierter, was aber kein Zeichen für mangelnde Liebe ist.
Es ist aber meiner Ansicht nach gut, sich über die Frage, auf was wollen wir für die Ausbildung der Kinder verzichten, Gedanken zu machen.
 
B

Benutzer200

Das Thema Unterhalt für Kinder (Studium) wird heiß diskutiert. Es gibt allerdings viele Dinge, die den Unterhalt mindern können. So wird z.B. ein BAFöG Anspruch gegen den Unterhaltsanspruch verrechnet. Unterbringung bei den Eltern fließt auch mit ein. Usw.

Aber davon abgesehen, wenn man schon so weit ist, ist man keine funktionierende Familie mehr...
 
Zuletzt aktualisiert 25.11.2024
Im Forum Liquiditätsplanung / Finanzplanung / Zinsen gibt es 3154 Themen mit insgesamt 69174 Beiträgen
Oben