Was ich ganz vergessen hatte: Danke für die Änderungsskizze! Tatsächlich war eine solche Variante schon zweimal Favorit, hat aber jeweils wieder gegen die andere verloren: Bessere Abtrennung der Küche und direkter Wohnzimmerzugang gewannen gegen die zahlenmäßig bessere Flächenverteilung, die Lichtachse und den kürzeren Weg mit Einkäufen.
Vollends überzeugt bin ich hierbei nicht, aber das ist halt überall eine graduelle Sache, wie auch das Bad zeigt: Meine Kindheit über war das Hauptbad der vierköpfigen Familie weniger als 2m breit, und das ist nur bei Parallelnutzung marginal nachteilig aufgefallen – und die wird ja durch die Doppelung entschärft. Ein weniger schlauchartiger Raum mag eher als Badelandschaft erscheinen, aber das wirkt verschmerzbar, zumal ich mich wohl öfters in den verschwenderischen Fluren aufhalten werde, wo sich meinetwegen durch aufwendigere Gestaltung ersatzweise ein Gefühl von Großzügigkeit einstellen kann.
Aber die 240m² wurden es nicht aus Lust an mondäner Fläche, sondern weil eben eine kleine Gästewohnung im EG und dieser Mehrzweckraum im OG erwünscht waren, plus all die Wünsche der Anordnung angesichts der Lage. Was man davon jetzt als relevanten Komfort ansieht, ist ja subjektiv. Dass der Entwurf "an den gängigen menschlichen Grundbedürfnissen etwas vorbei" gehe, ist wohl nur mit einem Anspruchsniveau vereinbar, das viele der in diesem Land real existierenden Wohnungen als ähnlich indiskutabel bewerten würde – ich lese da heraus: "wenn 240m², dann XYZ".
Ein Hauswirtschaftsraum wäre natürlich eine feine Sache – es gab auch Entwürfe mit solchem, die aber insgesamt nicht überzeugt haben. Aber wenn tatsächlich ein absoluter Wasch-Notfall besteht, wird halt einmal im Jahrzehnt das zufälligerweise gerade begonnene Schaumbad dafür unterbrochen.
Die Türen "am Kopf" sind wohl nicht Feng-Shui-kompatibel, aber nach ausgiebiger Grübelei über die Nachteile der direkten Alternativen konnte ich damit meinen Frieden machen. Die Kölner sagen "Jede Jeck is anders", und manche packen ja gleich die Badewanne ins Schlafzimmer...
Wenn man einen Wiederverkauf erwägt, mag eine mehrheitsfähigere Prioritätensetzung finanziell schlauer sein, aber für mich ist es dann halt ein gewisser Luxus, genau darauf weniger Acht zu geben. Dass ich schon bei der Einschätzung meiner eigenen Reaktion auf das künftige Leben im Haus falsch liege, mag natürlich auch sein, aber solange man es nicht schon mal aus Lego vorbauen und testbewohnen kann, wird das Restrisiko nicht vermeidbar sein. Das gilt aber erst recht andersherum, wenn man sich für den Entwurf eines Dritten entscheiden würde, der zwar in Profikreisen gelobt wird, aber einem selbst aktuell nicht zusagt.
Und ja, vielleicht würde ein N-ter Fremdentwurf besser zusagen, aber nicht zuletzt nachdem ich die ganze Zeit jetzt selbst verplempert habe, würde ich den Antrag erst einmal in die gezeigte Richtung versuchen. Sollte das Amt die Geschosskalkulation wegen der Gauben ablehnen, muss eh nochmal der Rückwärtsgang eingelegt werden.
Ich räume aber ein, dass sich die Bemühung eines Architekten gleich zu Beginn des Prozesses gelohnt hätte – oder besser von mehreren, jeweils zu einem Festpreis unterhalb HOAI für den schieren Grundriss, zumindest wenn man eh selbst in 3D-Software herumprobieren will.